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    Christopher Nolan ist mächtig angepisst: Es gibt gleich zwei (!) Remakes von einem seiner besten Filme
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: vom obskuren 70er-Jahre-Horrorfilm über Kunstfilme von Chantal Akerman bis hin zum neuesten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Memento“ gilt bis heute als einer der besten Filme von „Oppenheimer“-Regisseur Christopher Nolan. Doch selbst eingefleischte Fans wissen nicht, dass es schon zwei Neuverfilmungen des Kult-Thrillers gibt – sehr zum Leidwesen des Regisseurs.

    EuroVideo Medien GmbH

    Schon mit seinem zweiten Langfilm hat Christopher Nolan einen modernen Kult-Klassiker geschaffen: „Memento“ (2000) erzählt von einem Mann, der den Mörder seiner Frau sucht – ein Vorhaben, das ihm eine seltene Form von Gedächtnisverlust erschwert. Leonard Shelby (Guy Pearce) muss sich mit Polaroidfotos, Tattoos und Notizen behelfen, um sich einen Tag später an seine Fortschritte und Erkenntnisse erinnern zu können. Der Clou des Films: Nolan erzählt die Spurensuche rückwärts!

    „Memento“ galt vielen Kritiker*innen als einer der besten Filme des Jahres, und auch an der Kinokasse war der Indie-Thriller enorm erfolgreich. So erfolgreich sogar, dass schon wenige Jahre später zwei (!) Neuverfilmungen entstanden sind – über die sich der spätere „Oppenheimer“-Regisseur nicht allzu erfreut zeigte...

    Es gibt großartige, bildstarke, überschäumend originelle Filme aus Bollywood. Und es gibt (meist unautorisierte) Remakes von US-amerikanischen Erfolgsfilmen. Nur vier Jahre nach dem Originalfilm versuchte sich der indische Filmemacher A.R. Murugadoss an einer Adaption in Tamil, nur um wiederum drei Jahre später ein zweites „Memento“-Remake in Hindi zu drehen – das in Indien zum riesigen Erfolg wurde.

    Die Ähnlichkeiten zwischen „Memento“ und den zwei „Ghajini“-Filmen sind frappierend: Die Story ist nahezu die gleiche, und einige Szenenabläufe hat Murugadoss sogar eins zu eins übernommen. Trotzdem unterscheiden sich der US-Film und die Bollywood-Variante in vielen Punkten gravierend. Während „Memento“ ein düsterer Neo Noir ist, der die Zwei-Stunden-Marke nicht überschreitet, ist „Ghajini“ ein Drei-Stunden-Actionthriller, der auch auf die für Bollywood so typischen Musical-Nummern nicht verzichtet. Die ikonische Tattoo-Szene aus „Memento“ fehlt zwar komplett, trotzdem ist ziemlich offensichtlich, welcher Film hier Pate stand.

    Christopher Nolan war von dem Remake nicht erfreut

    Bollywood-Schauspieler und Produzent Anil Kapoor, der für eine Rolle in „Inception“ vorsprach und laut eigenen Aussagen ein riesiger Fan der Filme von Christopher Nolan ist, berichtete im Rahmen eines Fernseh-Interviews von einem Gespräch, das er mit dem „The Dark Knight“-Schöpfer geführt habe. Der äußerte deutlich seinen Unmut darüber, dass er weder um Erlaubnis gefragt noch im Abspann erwähnt geworden sei.

    Während aber etwa Warner Bros. gerichtlich gegen ein Bollywood-Remake von „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ vorging, ließ es Nolan dabei bewenden und verzichtete auf juristische Schritte. Doch vielleicht war die Nachricht über die Wut und Enttäuschung des Regie-Stars für die Verantwortlichen schon unangenehm genug – weitere unautorisiere Nolan-Remakes gab es seither in Bollywood jedenfalls nicht.

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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