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    "Mach keine Witze über den Zweiten Weltkrieg": So hat Steven Spielberg die Western-Legende John Wayne verärgert
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: vom obskuren 70er-Jahre-Horrorfilm über Kunstfilme von Chantal Akerman bis hin zum neuesten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Der schwarze Falke“ mit John Wayne gehört zu Steven Spielbergs absoluten Lieblingsfilmen. Als der Regisseur dem Western-Star aber eine Rolle anbot, ging das mächtig nach hinten los...

    Tom Hanks, Leonardo DiCaprio, Tom Cruise, Meryl Streep: In seiner mehr als fünf Jahrzehnte umfassenden Karriere hat Steven Spielberg mit den Größten der Größten zusammengearbeitet. Und wohl kaum ein Hollywood-Star würde nein sagen, wenn ihm ein Rollenangebot des Schöpfers von Meisterwerken wie „E.T. - Der Außerirdische“ oder „Schindlers Liste“ ins Haus flattert.

    Einer hat ihm allerdings trotzdem einen Korb gegeben – und zwar niemand Geringeres als Western-Legende John Wayne. Obwohl er selbst nie einen Western gedreht hat, ist Spielberg ein großer Bewunderer des Genres, und Wayne hat in zahlreichen seiner Lieblingsfilme (darunter den von John Ford inszenierten Klassikern „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“ sowie „Der schwarze Falke“, der zu Spielbergs großen Inspirationen zählt) die Hauptrolle gespielt.

    Spielberg wollte den „Duke“, wie einer seiner Spitznamen lautet, für eine Rolle in der Kriegskomödie „1941 - Wo bitte geht’s nach Hollywood, die er 1979 auf seine Mega-Hits „Der weiße Hai“ und „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ folgen ließ. Doch Wayne zeigte sich von dem Projekt wenig begeistert...

    Wayne lehnte nicht nur das Angebot ab, an der Seite von John Belushi, Dan Aykroyd und Nancy Allen in „1941“ mitzuspielen, er nannte das Drehbuch auch „das antiamerikanischste Gefasel, das ich je in meinem Leben gelesen habe.“ Gegenüber Entertainment Weekly erinnerte sich Spielberg an die unerfreuliche Kontaktaufnahme zurück (via Contact Music):

    „[Wayne] war wirklich neugierig und so schickte ich ihm das Drehbuch. Er rief mich am nächsten Tag an und sagte, er halte es für einen sehr unamerikanischen Film und ich solle meine Zeit nicht damit verschwenden, ihn zu machen. Er sagte: ,Wissen Sie, das war ein wichtiger Krieg, und Sie machen sich über einen Krieg lustig, der in Pearl Harbor Tausende von Menschenleben gekostet hat. Mach keine Witze über den Zweiten Weltkrieg.'“

    John Wayne war überzeugter Patriot und unterstützte erzkonservative Politiker von Barry Goldwater bis Ronald Reagan – es wäre also durchaus spannend gewesen, ihn in einem Film von Philanthrop und Demokrat Steven Spielberg zu sehen. Dass er wenig mit einem Film anfangen konnte, der das US-Militär derart offensiv durch den Kakao zieht, ist vor diesem Hintergrund aber kaum überraschend.

    Der fertige Film – Spielbergs bis dahin teuerster! – war übrigens der erste herbe Rückschlag für den damals erst 33 Jahre alten Regisseur. Mehr zu „1941“ könnt ihr im folgenden Artikel lesen:

    Dieser Kriegsfilm war für Steven Spielberg eine gewaltige Enttäuschung

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