Als vier Jahre nach der Absetzung der Netflix-Serie „Daredevil“ angekündigt wurde, dass Charlie Cox und Vincent D’Onofrio in der neuen MCU-Serie „Daredevil: Born Again“ als Titelheld und sein Erzrivale Kingpin zurückkehren werden, war neben der Freude auch die Skepsis groß. Wird das Comeback auf Disney+ ähnlich düster und brutal wie die Vorgänger-Serie? Tatsächlich schien das in der ursprünglichen Planung nicht vorgesehen gewesen zu sein. So sollte „Born Again“ eigentlich eine Art Neubeginn werden, bei dem es abseits der Rückkehr der Hauptdarsteller keine wirklichen Anknüpfungspunkte mit der alten Netflix-Show gegeben hätte.
Doch während der Zwangspause im Zuge der Hollywood-Doppelstreiks im Jahr 2023 wurde das Ganze noch einmal grundlegend überdacht. Vieles wurde überarbeitet und/oder neu gedreht, um „Daredevil: Born Again“ doch noch zu einer Art vierten Staffel der damaligen „Daredevil“-Serie zu machen. Im Zuge dessen sollte „Born Again“ auch in Sachen Härte und Gewalt an frühere Zeiten anknüpfen, wie immer wieder von den Beteiligten betont wurde.
Und die kürzlich veröffentlichten ersten zwei Folgen (sowie der Rest der Staffel, den wir schon vorab sehen konnten) zeigen, dass man hier nicht zu viel versprochen hat. „Daredevil: Born Again“ mag in der Summe zwar weniger Gewaltspitzen haben als der überhöhte „Deadpool & Wolverine“, geht wegen des geerdeteren Ansatzes aber wesentlich stärker an die Nieren und ist damit zweifellos der bislang härteste Beitrag zum MCU.
Die Gewalt passt zu den Figuren
Auch Vincent D’Onofrio ist froh, dass man diese Richtung nun wieder einschlagen konnte, da sie einfach wesentlich besser zu den Figuren und ihrer Welt passe, wie er uns im FILMSTARTS-Interview verriet: „In meinen Augen leben die Figuren in dieser Art von Ton wesentlich besser als sonst irgendwo. Auf diese Weise haben wir die originale Serie angelegt. Ich habe Kingpin auf jeden Fall für diese Art von Ton, einen düsteren Ton, entwickelt. Daher ist es auch für die neue Serie einfach passend, sich in diesem Bereich zu bewegen.“

Ein 2025er Upgrade von "Daredevil"
Trotz dieser Nähe zum Original sieht D’Onofrios Co-Star Charlie Cox aber auch leichte Unterschiede zu damals, da man jetzt einfach noch mehr Möglichkeiten hätte. Für ihn sei „Daredevil: Born Again“ daher in vielerlei Hinsicht ein 2025er Upgrade von „Daredevil“. Gegenüber FILMSTARTS führte er dazu weiter aus:
„Es stammt von einem anderen Studio, und das Ganze zehn Jahre nach dem Start der Original-Serie. Es gab seitdem Fortschritte in der Technologie und Änderungen im Geschmack hinsichtlich des Tons von Serien. Die Serie jetzt hat einen leicht anderen Vibe. Ich würde sagen, es fühlt sich etwas cineastischer an. Wir konnten ein bisschen was von den Superhelden-Elementen einfließen lassen, mit denen die Marvel Studios seit all den Jahren arbeiten. Dinge, die wir damals bei unseren Action-Szenen nicht hatten. Bei uns machen wir das meiste immer mit praktischen Effekten, aber nun waren wir in der Lage, das mit ein paar coolen visuellen Effekten aufzupeppen.“
Ob sich das Streamen dieses Upgrades lohnt, erfahrt ihr in unserer ausführlichen Kritik zu „Daredevil: Born Again“. Neue Folgen der Serie erscheinen immer mittwochs auf Disney+.
Ein Marvel-Comeback, das es in sich hat: So gut ist "Daredevil: Born Again" wirklich!*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.