Einer der größten Hits der Rolling Stones ist „You Can’t Always Get What You Want“. Wenn also selbst legendäre Rockstars davon singen, dass man nicht immer das bekommt, was man sich wünscht, sollte klar sein: Ruhm und Reichtum schützen nicht vor Enttäuschungen.
Ein prominentes Beispiel dafür ist niemand Geringerer als Tom Hanks. Der zweifache Oscar-Preisträger und Star aus „Forrest Gump“ musste in seiner beeindruckenden Karriere sowohl künstlerische als auch kommerzielle Rückschläge hinnehmen. Eine seiner bittersten Erfahrungen war die Veröffentlichung seines Kriegsdramas „Greyhound – Schlacht im Atlantik“.
Doch worum geht es in dem Film überhaupt? Captain Ernest Krause (Tom Hanks) übernimmt 1942 das Kommando über den Zerstörer USS Keeling, Funkrufname „Greyhound“, und eskortiert einen alliierten Geleitzug über den Atlantik. Ohne Luftunterstützung gerät er ins Visier deutscher U-Boote. Während sich die Angriffe der feindlichen Flotte intensivieren, muss Krause seine Führungsqualitäten unter Beweis stellen und gegen seine eigenen Selbstzweifel ankämpfen.
Sony machte Gewinn mit "Greyhound" – ohne eine verkaufte Kinokarte!
Ursprünglich plante Sony, den Film weltweit auf die große Leinwand zu bringen. Der Kinostart war für Mai 2020 angesetzt, doch die weltweite Corona-Pandemie machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Anstatt die Veröffentlichung auf unbestimmte Zeit zu verschieben, entschloss sich das Studio, den Film zu verkaufen. Apple TV+ griff zu und sicherte sich die exklusiven Streaming-Rechte.
Für Sony war das ein lohnendes Geschäft: Berichten zufolge zahlte Apple satte 70 Millionen US-Dollar für den Film, während das Produktionsbudget lediglich 50 Millionen US-Dollar betragen haben soll. Doch für Tom Hanks war dieser Deal alles andere als ein Grund zur Freude.
Denn mit dem Streaming-Release wurde „Greyhound“ die Möglichkeit genommen, auf der großen Leinwand zu wirken. Besonders bei einem bildgewaltigen Kriegsfilm wie diesem eine bittere Pille. In einem Interview mit The Guardian brachte Hanks seine Enttäuschung offen zum Ausdruck: „Es bricht einem das Herz. Ich will meine Apple-Bosse nicht verärgern, aber es gibt schon einen Unterschied in Sachen Bild- und Tonqualität.“
Hanks' ganz persönliches Projekt
Der Schauspieler, der selbst leidenschaftlicher Kinogänger ist, hätte sich gewünscht, dass sein Herzensprojekt so erlebt wird, wie es ursprünglich vorgesehen war: im Kino. Doch die Liebe zur Leinwand war nicht der einzige Grund, warum er gerade zu „Greyhound“ eine solch tiefe Verbindung spürt.
Tatsächlich war Tom Hanks bei diesem Kriegsfilm nicht nur als Hauptdarsteller sowie Produzent beteiligt, sondern auch als Drehbuchautor! Er adaptierte den Roman „The Good Shepard“ von C.S. Forester. Hierzulande ist das Buch auch als "Konvoi 1943" bekannt. Das Kriegsdrama war erst Hanks' drittes Filmdrehbuch nach den Komödien „That Thing You Do!“ (1996) und „Larry Crowne“ (2011).
Beide Filme inszenierte er auch selbst. Regie bei „Greyhound“ führte hingegen der eher unbekannte Filmemacher Aaron Schneider, der für seinen Kurzfilm „Two Soldiers“ (2003) mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.
Damit waren gleich mehrere Oscar-Preisträger an „Greyhound“ beteiligt. Doch wie gesagt: Selbst preisgekrönte Megastars wie Tom Hanks bekommen nicht immer, was sie wollen. Außer vielleicht hin und wieder ein kleines Stück Genugtuung. Mehr dazu im folgenden FILMSTARTS-Artikel:
"Er dankte mir, als er den Oscar gewann": So rächte sich Tom Hanks bei Denzel Washington, nachdem der "The Equalizer"-Star ihn am Filmset quälte*Bei den Links zu den Angeboten von Amazon handelt es sich um sogenannten Affiliate-Links. Bei einem Kauf über einen dieser Links erhalten wir eine Provision.