Seit ein paar Jahren gerät die Marvel-Hitschmiede zunehmend ins Stottern. Wo sich lange Zeit lediglich die Frage stellte, welche grandiosen Summen der nächste MCU-Blockbuster wohl diesmal in die Taschen der Marvel Studios spülen würde, häufen sich zuletzt die Rückschläge. Darunter finden sich auch längst nicht mehr nur Produktionen, die hinter den wahnsinnig hohen Erwartungen zurückgeblieben sind, sondern auch einige handfeste Flops: allen voran „The Marvels“, der unglaubliche 300 Millionen Dollar gekostet haben soll, aber an den weltweiten Kinokassen trotzdem nur miserable 200 Millionen Dollar wieder einspielen konnte.
Aber wie sieht es aus bei „Captain America: Brave New World“, der nun bereits seit drei Wochen in den Kinos läuft? Schließlich war der erste Kinofilm mit „The Falcon And The Winter Soldier“-Star Anthony Mackie als neuer Captain America einer von mehreren Hoffnungsträgern, mit denen das MCU in Vorbereitung für die geplanten Mega-Ereignisse „Avengers 5“ und „Avengers 6“ langsam wieder in die alte Erfolgsspur zurückfinden soll. Inzwischen kann man aber sicher sagen: Das Warten auf den großen Coup geht erst mal weiter, und zwar mindestens bis zum Start des Antihelden-Klassentreffens „Thunderbolts*“ im kommenden Mai.
Flop, Hit oder irgendwas in der Mitte?
„Captain America: Brave New World“ mit Harrison Ford als US-Präsident (und Red Hulk) hat bisher 371 Millionen Dollar weltweit in die Kassen gespült. Allerdings ist der Film nach einem soliden Start recht steil abgestürzt – und das trotz aktuell wenig großer Konkurrenz in den Kinos der westlichen Welt (in China macht ja der Mega-Über-Superhit „Ne Zha 2“ alles platt). Am Ende werden wahrscheinlich nicht viel mehr als 400 Millionen Dollar zu Buche stehen. Wenn die teilweise kolportierten Produktionskosten von 180 Millionen Dollar stimmen, dann wäre das nach den branchenüblichen Berechnungsmethoden gerade genug, um den Break-even zu schaffen.
Auf der anderen Seite gibt es allerdings auch Schätzungen, die bei den tatsächlichen Produktionskosten bis zu mehr als 300 Millionen Dollar hochgehen – und dann wäre das Einspielergebnis von „Captain America 4“ erst recht viel zu niedrig. Aber zumindest hat sich „Brave New World“ nun an einigen anderen MCU-Filmen vorbeigeschoben, ist also nicht mehr ganz am unteren Ende der aktuellen MCU-Liste:
- „Avengers: Endgame“ (2,7 Milliarden Dollar)
- „Avengers: Infinity War“ (2,0 Milliarden Dollar)
- „Spider-Man: No Way Home“ (1,9 Milliarden Dollar)
- „The Avengers“ (1,5 Milliarden Dollar)
- „Avengers: Age Of Ultron“ (1,4 Milliarden Dollar)
- „Deadpool & Wolverine“ (1,3 Milliarden Dollar)
- „Black Panther“ (1,3 Milliarden Dollar)
- „Iron Man 3“ (1,2 Milliarden Dollar)
- „The Fist Avenger: Civil War“ (1,1 Milliarden Dollar)
- „Spider-Man: Far From Home“ (1,1 Milliarden Dollar)
- „Captain Marvel“ (1,1 Milliarden Dollar)
- „Doctor Strange In The Multiverse Of Madness“ (952 Millionen Dollar)
- „Spider-Man: Homecoming“ (878 Millionen Dollar)
- „Guardians Of The Galaxy Vol. 2“ (869 Millionen Dollar)
- „Black Panther: Wakanda Forever“ (859 Millionen Dollar)
- „Thor: Ragnarok“ (850 Millionen Dollar)
- „Guardians Of The Galaxy Vol. 3“ (845 Millionen Dollar)
- „Guardians Of The Galaxy“ (770 Millionen Dollar)
- „Thor: Love And Thunder“ (760 Millionen Dollar)
- „Captain America: The Return Of The First Avenger“ (714 Millionen Dollar)
- „Doctor Strange“ (676 Millionen Dollar)
- „Thor: The Dark Kingdom“ (644 Millionen Dollar)
- „Ant-Man And The Wasp“ (623 Millionen Dollar)
- „Iron Man 2“ (621 Millionen Dollar)
- „Iron Man“ (584 Millionen Dollar)
- „Ant-Man“ (518 Millionen Dollar)
- „Ant-Man And The Wasp: Quantumania“ (476 Millionen Dollar)
- „Thor“ (449 Millionen Dollar)
- „Shang-Chi And The Legend Of The Ten Rings“ (432 Millionen Dollar)
- „Eternals“ (401 Millionen Dollar)
- „Black Widow“ (379 Millionen Dollar)
- „Captain America: Brave New World“ (371 Millionen Dollar)
- „Captain America: The First Avenger“ (370 Millionen Dollar)
- „Der unglaubliche Hulk“ (265 Millionen Dollar)
- „The Marvels“ (199 Millionen Dollar)
Interessant dabei: „Captain America: Brave New World“ hat sich zumindest am ersten Teil „Captain America: The First Avenger“ vorbeigeschoben. Damals war das MCU noch kein so globales Phänomen – und außerhalb der USA wusste niemand so recht, warum man sich einen Film mit dem Titel „Captain America“ ansehen sollte. Das hat sich inzwischen natürlich geändert, Chris Evans ist auch dank dieser Rolle zum weltweiten Superstar aufgestiegen. Nun sieht es ganz so aus, als hätte da auch Anthony Mackie noch einige Arbeit vor sich, um auch den neuen Captain America in ähnliche Regionen zu führen.
Grund zur Hoffnung!
Trotz der Rückschläge gibt es aber natürlich massive Hoffnungsschimmer für Marvel: Während sich der Erfolg oder Misserfolg von „Thunderbolts*“ aktuell noch nicht gesichert voraussagen lässt, spricht fast alles dafür, dass „The Fantastic Four: First Steps“ im kommenden Juli komplett durch die Decke gehen wird. Schließlich hat der erste Trailer nicht nur grandiose Abrufzahlen generiert, er ist auch bei Fans wahnsinnig gut angekommen.
Und während es nach den Umbauarbeiten aufgrund der Entlassung von Jonathan Majors zwischenzeitlich noch düster für die Zukunft des „Avengers“-Franchises aussah, sind die Box-Office-Prognosen von „Avengers 5: Doomsday“ und „Avengers 6: Secret Wars“ natürlich steil nach oben geschnellt, seitdem nicht nur die „Avengers 3 + 4“-Regisseure Joe und Anthony Russo, sondern auch Robert Downey Jr. (diesmal als Bösewicht) ihre Rückkehr ins MCU angekündigt haben.
Und hier ist der angesprochene „The Fantastic Four: First Steps“-Trailer – mit Pedro Pascal, Vanessa Kirby und Joseph Quinn:
