
„Conjuring“- und „Insidious“-Macher James Wan schuf mit „Saw“ eines der profitabelsten Horror-Franchises der Kinogeschichte – das das Genre nach der Jahrtausendwende entscheidend prägte und den sogenannten „Torture Porn“ salonfähig machte. Eine Zeitlang durften sich Gorehounds gar jährlich über Nachschub freuen, der das Rad zwar in der Regel nicht neu erfand, aber dennoch immer wieder blutige Schauwerte bot, die das Publikum ins Kino lockten und schließlich auch durchaus begeisterten. Nachdem das Franchise zwischenzeitlich jedoch ins Stocken geriet, schien es mit „Saw X“ endlich wieder bergauf zu gehen.
Teil 10 konnte Publikum und Fachpresse überzeugen (in der FILMSTARTS-Kritik gab es gute 3,5 Sterne) und performte obendrein auch gut an den Kassen: Bei Produktionskosten von 13 Millionen Dollar konnte der Horrorfilm weltweit über 125 Millionen Dollar einspielen. „Saw XI“ war schnell beschlossene Sache – und sollte eigentlich im September 2025 anlaufen. Doch das scheint nun fraglich.
Im Vorjahr standen die Vorzeichen noch gut, dass es mit dem elften Film weiter bergauf gehen könnte. Zunächst wurde mit Kevin Greutert ein echter „Saw“-Veteran auf den Regiestuhl gesetzt, die Erfolgsautoren von „Saw X“ wurden ebenfalls bestätigt – und auch die Rückkehr von Jigsaw-Darsteller Tobin Bell wurde verkündet. Vielversprechende Voraussetzungen, die bei Fans der Splatter-Thriller-Saga große Vorfreude weckten. Genau diese wird nun allerdings erst einmal im Keim erstickt...
Keine Fortschritte bei "Saw 11"
Wie der Hollywood Reporter nun berichtet, mache das Projekt „null Fortschritt“. Patrick Melton, der das Skript wieder gemeinsam mit Marcus Dunstan verfasste, habe „seit Mai nichts von ihnen [Anm.d.Red.: gemeint sind wohl Produktionsstudio, Produzenten und Regisseur Greutert] gehört“. Das habe aber nichts mit „kreativen Differenzen“ zu tun. Stattdessen hake es auf höherer Ebene, so der Drehbuchautor.
Nachdem der Film ursprünglich schon im vergangenen Herbst starten sollte, wurde 2024 schließlich ein US-Kinostart im September 2025 beschlossen. Dieser scheint nun allerdings gehörig zu wackeln. Schließlich wäre es nur noch ein halbes Jahr bis dahin – und damit wäre zumindest ein erster Trailer in Bälde fällig. Dieser zeichnet sich derzeit jedoch nicht ab, ganz im Gegenteil. Laut Melton sei das Problem, dass die Produzenten und Studio Lionsgate „nicht auf einen grünen Zweig kommen“.
Parallelen zu "Saw 6"
Während Melton zwar bemüht ist, das in „Saw 11“ schlummernde Potenzial zu betonen, klingt der Schreiber nicht gerade zuversichtlich, dass wir seine Vision auch tatsächlich in absehbarer Zeit auf der Leinwand zu sehen bekommen dürften. „,Saw XI‘ wird gemacht oder auch nicht, aber wir haben eine sehr aktuelle Geschichte“, wird er unter anderem vom Hollywood Reporter zitiert. Dabei zieht er auch Parallelen zu „Saw VI“.
Demnach soll im (hoffentlich doch noch) kommenden Jigsaw-Abenteuer eine aktuelle Thematik aufgegriffen werden, wie es im sechsten Film das amerikanische Gesundheitssystem war. „Saw“-Produzent Mark Burg sehe dabei auch eine Gemeinsamkeit mit dem Thriller-Drama „John Q.“, in dem Denzel Washington für die Herztransplantation seines Sohnes keine staatliche Unterstützung erhält – und so zu einer Verzweiflungstat getrieben wird.
Ob und wann Jigsaw sich wieder durch die Kinosäle dieser Welt foltert, bleibt abzuwarten. Weitaus besser steht es indes um „Clown In A Cornfield“. Der neue Horror-Reißer von den „Smile“-Machern startet am 29. Mai 2025 im Kino. Kürzlich wurde der deutsche Trailer veröffentlicht:
