
Taylor Sheridan und Paramount – das war zuletzt die Erfolgsbeziehung schlechthin in Hollywood. Der Autor machte für das Traditionsunternehmen nicht nur den Serien-Hit „Yellowstone“ mit Kevin Costner, der 2024 zu Ende ging. Mit „1883“ und „1923“ folgten auch noch zwei Prequels. Dazu entwickelte und verantwortete der scheinbar kaum Pausen kennende ehemalige Schauspieler (u.a. „Sons Of Anarchy“) noch eine Reihe weiterer Projekte: „Mayor Of Kingstown“ mit Jeremy Renner läuft seit 2021 auf Paramount+, „Tulsa King“ mit Sylvester Stallone seit 2022, „Special Ops: Lioness“ mit Zoe Saldaña und Nicole Kidman folgte 2023 und zuletzt wurde „Landman“ mit Billy Bob Thornton 2024 zum nächsten Erfolg.
Bei einem beträchtlichen Teil dieser Serien wird aktuell an weiteren Staffeln gearbeitet. Daneben soll das „Yellowstone“-Franchise selbst kräftig wachsen. Mit „The Madison“ wurde gerade ein Spin-off mit Michelle Pfeiffer abgedreht. Mit „1944“ ist ein weiteres Prequel in Arbeit. Eine Fortsetzung der Originalserie soll die weitere Geschichte von Beth Dutton (Kelly Reilly) und Rip Wheeler (Cole Hauser) erzählen und gerade machte die Meldung die Runde, dass womöglich auch Kayce Dutton (Luke Grimes) seine eigene Sequel-Serie bekommt. Da kann man fast unter den Tisch fallen lassen, dass das ebenfalls einst angekündigte Spin-off „Yellowstone: 6666“ momentan wohl auf Eis liegt.
Die Frage ist, ob wir das bald vielleicht auch über weitere Serien sagen müssen? Denn laut dem Newsletter Puck des Hollywood-Insiders Matthew Belloni schwelt hinter den Kulissen ein Streit zwischen Sheridan und Paramount.
Zwingen seine neuen Bosse Taylor Sheridan zum Sparen?
Dazu müsst ihr wissen: Das traditionsreiche Hollywood-Studio Paramount wird gerade übernommen. In Kürze hat David Ellison das Sagen, der zuvor mit seiner Firma Skydance Titel wie „Jack Reacher“ und „Top Gun: Maverick“ produziert hat. Bekannt ist schon lange, dass Ellison Paramount einen Sparkurs verordnet.
Bereits seit einigen Monaten berät ihn die ehemalige Netflix-Führungskraft Cindy Holland und durchleuchtet wohl unter anderem die Kosten. Nach der in wenigen Tagen vollzogenen Übernahme soll Holland die neue Streamingchefin des Unternehmens werden.
Eine ihrer ersten Amtshandlungen laut Gerüchten, die Belloni gehört hat: Sie werde die Ausgaben für Serien auf maximal neun Millionen Dollar pro Episode begrenzen. Da soll sie bereits in Meetings mit Serienverantwortlichen wie mit den Agenturen der beteiligten Stars kommuniziert haben. Doch da kommt sie sich mit Sheridan ins Gehege.
Laut den Informationen von Belloni kosteten dessen Serien mittlerweile zwischen 12 und 16 Millionen Dollar pro Folge. „1923“ mit Helen Mirren und Harrison Ford soll sogar 22 Millionen Dollar pro Episode verschlungen haben. Mit dieser Summe im Rücken kann der Autor und Produzent nämlich nicht nur an den verschiedensten Locations drehen, sondern so hochkarätige Namen wie eben Mirren und Ford aber auch Kevin Costner oder Nicole Kidman für seine Titel gewinnen. Sylvester Stallone kassiere so für „Tulsa King“ allein schon zwei Millionen Dollar pro Episode. Damit wären bereits 22,22 % der angeblichen künftigen Kostenobergrenze ausgegeben.
Weiterer Streitpunkt: Streaming-Zweitverwertung
Die Frage ist nun, wie Sheridan auf die angebliche Ausgabenobergrenze reagiert. Belloni hat gehört, dass der durchaus als streitbar und meinungsstark bekannte Autor aktuell ganz und gar nicht begeistert sein soll. Denn nicht nur der Sparkurs ärgert ihn.
Ihn störe angeblich auch, dass die neue Paramount-Führung bereits Pakete mit seinen Serien zum Verkauf anbiete. So will die neue Leitung Geld einnehmen. Man hoffe, dass Netflix, Amazon Prime Video sowie der bald in weitere Länder expandierende Streamingdienst Max sich ein Wettbieten um die weltweiten Rechte liefern, um die Serien von Sheridan nach einem gewissen Exklusivfenster auf Paramount+ auch zeigen zu dürfen. Vor allem stoße dem Serienmacher dabei sauer auf, dass seine Serien auch als Verhandlungsmasse in einem Deal zwischen Netflix und Ellisons alter Firma Skydance über deren Animationsfilmprojekte (wie zuletzt „Spellbound“) genutzt werde. Bezahle Netflix weiter eine sehr hohe (und nach Meinung vieler in der Branche „viel zu hohe“) Summe dafür, dass Skydance Animationsfilme für den Streamingdienst herstellt, bekommen sie das Vorkaufsrecht für die Sheridan-Serien.
Belloni spekuliert deswegen, dass Sheridan, der eigentlich noch bis 2028 vertraglich gebunden ist, womöglich seinen Abgang von Paramount planen könnte. Allerdings steht natürlich eine Sache dieser Eskalation im Wege. Er ist der verlässliche Hit-Garant für das Unternehmen. Seine Serien sind die beliebtesten und erfolgreichen Streamingtitel des Unternehmens. Belloni stellt so am Ende seines Newsletters auch fest: „Das Letzte, was Ellison will, wenn er Paramount übernimmt, ist, seinen wichtigsten Kreativen zu verlieren.“ Allerdings schiebt er auch eine zweifelnde Frage hinterher: „Oder ist ihm das egal?“
Eine amüsante Geschichte zu „Yellowstone“ haben wir im folgenden Artikel für euch:
Dieser "Yellowstone"-Star musste 6 Jahre lang sein Aussehen verändern, um keinen falschen Eindruck zu erwecken*Bei diesem Link handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.