
Mit der Ankündigung seines neuen Projekts sorgte der berüchtigte deutsche Filmemacher Uwe Boll („Postal“, „Schwerter des Königs“) gleich in zweierlei Hinsicht für Aufsehen. Zum einen hat er für die Hauptrolle in dem Action-Thriller „Call Me By Your Name“- und „The Social Network“-Star Armie Hammer gecastet, dessen Karriere nach dem Auftauchen verstörender, angeblich von dem Schauspieler stammender Chatnachrichten (u. a. mit Kannibalismus-Fantasien) und mehreren Missbrauchsvorwürfen zum Erliegen gekommen war.
Auf der anderen Seite sollte der Film zudem den Titel „The Dark Knight“ tragen. Natürlich bedeutete das nicht, dass Boll plötzlich einen Batman-Film dreht. Doch ist es durchaus denkbar, dass die Namensgleichheit mit Christopher Nolans DC-Meisterwerk ganz bewusst gewählt wurde, um für etwas Wirbel zu sorgen. Das ist in der Tat gelungen – und blieb natürlich auch dem Batman-Studio Warner Bros. nicht verborgen, wo man erwartbarerweise aber nicht so wirklich einverstanden mit dem Titel war...
Aus "The Dark Knight" wird "Citizen Vigilante"
„Warner Bros. hat uns kontaktiert und uns gebeten, den Titel zu ändern“, verriet Produzent Michael Roesch in einem offiziellen Statement (via Variety). Dabei sei der entsprechende Austausch zwischen Warner und den Verantwortlichen hinter Bolls neuem Film aber wohl sehr entspannt abgelaufen: „Wir hatten ein sehr freundliches Gespräch mit Warner Bros. und haben uns entschieden, unseren Titel in ,Citizen Vigilante‘ zu ändern, um eine Verwechslung mit Warners berühmter Figur zu vermeiden“, erklärte Uwe Boll so mit Verweis auf Batman.
Auch Roesch betonte, dass die Diskussion sehr harmonisch gewesen sei und ergänzte außerdem, dass sich nicht nur Warner, sondern auch viele Fans online für eine Titeländerung ausgesprochen hätten – was die Entscheidung dann weiter befeuert hätte.
So versöhnliche Worte ist man im Umfeld von mutmaßlichen Kontroversen um einen Uwe-Boll-Film kaum gewohnt. Jedoch legt das nahe, dass man einen derartigen Einspruch und eine nötige Anpassung des Titels womöglich von vornherein einkalkuliert hat und man den Film ursprünglich nur so angekündigt hat, um für zusätzliche Aufmerksamkeit zu sorgen.
Darum geht's in "Citizen Vigilante"
Am Inhalt des nun auf den Namen „Citizen Vigilante“ hörenden Boll-Werks wird all das übrigens nichts ändern, schließlich ist der Film sogar schon abgedreht. Im Zentrum der Handlung steht der von Armie Hammer gespielte Sanders, der dem Verbrechen in seiner Stadt den Kampf ansagt. Der Kreuzzug des Rächers wird dabei schnell zu einer Social-Media-Sensation. Der das Gesetz in die eigene Hand nehmende Mann wird zum Helden für die breite Öffentlichkeit. Doch der lokale Polizeichef („Saw“-Schurke Costas Mandylor) ist wenig begeistert und will ihn stoppen...
Wann „Citizen Vigilante“ dann erscheinen wird, ist noch unklar. Boll und Co. machen sich hierzu erst einmal im Mai 2025 im Rahmen des diesjährigen Cannes Film Markets auf die Suche nach einem geeigneten Verleiher. Sollten sie fündig werden, könnte danach aber alles ganz schnell gehen.
Armie Hammer wird sich übrigens nicht nur mit „Citizen Vigilante“, sondern auch mit dem ebenfalls schon abgedrehten Western „Frontier Crucible“ an einem Schauspiel-Comeback probieren. Mehr zum auch sonst recht namhaft besetzten Film erfahrt ihr hier:
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