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    Quentin Tarantino über "True Detective", "American Hustle"-Regisseur David O. Russell und seine eigenen Filme

    In einem neuen Interview sprach Quentin Tarantino über die gegenwärtige Film- und Fernsehlandschaft. Während er dabei für David O. Russells Werke anerkennende Worte fand, kann er z. B. „True Detective“ nicht viel abgewinnen.

    The Weinstein Company

    Mit seinen Worten gegenüber Vulture dürfte Quentin Tarantino mal wieder die Gemüter erhitzten, denn in dem Interview sagte er gewohnt ungeschönt seine Meinung und holte dabei auch gegen einige beliebte Filme und Serien aus.

    So kam er etwa darauf zu sprechen, welche Serien ihn derzeit vor den Bildschirm bannen, und erzählte, dass er Aaron Sorkins „The Newsroom“ liebt und jede neue Episode sehnsüchtig erwartete, dafür aber „True Detective“ von Anfang an nicht mochte: „Ich habe versucht, die erste Episode zu schauen, und konnte da nichts mit anfangen. Mir kam das sehr langweilig vor. Und die zweite Staffel sieht grauenhaft aus. Schon der Trailer - all diese gutaussehenden Darsteller, die nicht gut aussehen wollen und rumlaufen, als würden sie auf ihren Schultern die ganze Last der Welt tragen. Es ist alles so ernst und sie sind so gequält, wollen mit ihren Schnurrbärten und ihren schäbigen Klamotten so elend aussehen.“

    Bei einigen gefeierten Filmen drückte sich Tarantino etwas diplomatischer aus, war aber nicht minder ehrlich. So sprach er über die Wirkung mancher Filme, die in der jüngeren Vergangenheit ins Kino kamen: „Sie sind gut, aber ich glaube nicht, dass sie diese anhaltende Kraft wie einige Filme der 90er und 70er haben. Ich weiß nicht, ob wir in 20 oder 30 Jahren noch über ‚The Town‘, ‚The Kids are Alright‘ oder ‚An Education‘ sprechen werden. [...] Die Hälfte von Cate-Blanchett-Filmen - sie sind einfach so gewollt künstlerisch. Das sind nicht gerade schlechte Filme, aber ich glaube nicht, dass ihnen ein langes Leben beschieden ist. ‚The Fighter‘ oder ‚American Hustle‘ dagegen werden auch noch in 30 Jahren geschaut werden.“

    Um die Brillanz von David O. Russells Filmen noch zu verdeutlichen, verglich er „The Fighter“ mit Ben Afflecks „The Town“. Letzteren mochte er zwar gerne, aber im direkten Vergleich zu „The Fighter“ schwächelt er. „Wenn du dir ‚The Fighter‘ anguckst und diese Schwestern, die sind einfach so toll. Wenn du dir David O. Russells Besetzung anschaust und siehst, Ben Affleck besetzt Blake Lively, kannst du diese zwei Filme nicht vergleichen. Der eine Film enthüllt, wie verlogen der andere ist.“

    Doch Tarantino hat nicht nur über Filme anderer Regisseure, sondern auch über seine eigenen gesprochen. Gefragt nach einem dritten Teil von „Kill Bill“ gab er zu, dass eine Fortsetzung noch nicht vom Tisch sei, er aber im Moment auch nicht mehr dazu sagen könne. An seinem jüngsten Werk „The Hateful Eight“ arbeitet Tarantino dagegen aktuell auf Hochtouren: „Ich will mich noch nicht von einer Brücke stürzen. Es ist, wie es ist. Wir beeilen uns und versuchen es zu einem Ende zu bringen. Dann geht man es noch einmal durch und versucht es noch besser zu machen. Aber erstmal musst du es beenden.“ Tarantinos Western kommt am 28. Januar 2016 in die deutschen Kinos.

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