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    "Alles steht Kopf": Kinder-Trauma-Expertin verklagt Disney und Pixar

    Eine Expertin für die Behandlung traumatisierter Kinder verklagt nun Disney und Pixar. Sie wirft den beiden Firmen vor, eine ihrer Ideen geklaut und daraus den Animationshit „Alles steht Kopf“ gemacht zu haben.

    Walt Disney

    In „Alles steht Kopf“ werfen wir einen Blick in den Kopf eines kleinen Mädchens. Dort leben die verschiedenen Emotionen und beeinflussen mit ihren Handlungen den Gemütszustand des Kindes. Pixar und Mutterkonzern Disney wurden für diese Idee gefeiert. Über 857 Millionen Dollar Einnahmen an den weltweiten Kinokassen gab es für den Publikums-Hit. Auch viele Kritiker waren begeistert (4,5 Sterne hier auf FILMSTARTS) und neben einem Oscar für den besten Animationsfilm gab es auch eine zusätzliche Nominierung für das beste Drehbuch. Doch ist das ganze Konzept hinter dem Film vielleicht nur geklaut?

    Dies behauptet nun zumindest eine renommierte Expertin für die Behandlung traumatisierter Kinder. In einer beim Hollywood Reporter veröffentlichten, 16 Seiten langen Klageschrift führen die Anwälte von Denise Daniels aus, dass diese im Rahmen ihrer Arbeit auf die Idee zu einem Kinder-Programm namens „The Moodsters“ kam. Daniels, die Kinder nach Tragödien wie den Anschlägen vom 11. September 2001 behandelt, habe so angefangen, verschiedenfarbige Emotionen einzusetzen, um so mit Kindern zu kommunizieren und diesen zu helfen, ihre Gefühle auszudrücken. Mit der roten Wut, der blauen Traurigkeit, grün für Angst, gelb fürs Glücklichsein und pink für Liebe habe sie dabei fast genau die Figuren genutzt, wie sie am Ende in „Alles steht Kopf“ zu sehen sind. Optisch unterscheiden sich diese allerdings deutlich. Auf einer offiziellen Webseite zu dem Programm „The Moodsters“ gibt es eine Vorstellung der Figuren von Daniels.

    Weiter behaupten die Anwälte, dass Daniels sogar das Konzept selbst zu Disney und Pixar gebracht habe. Nachdem sie aus einem anfänglichen Arbeitsbuch mit einem Team eine mögliche TV-Serie entwickelt habe, will sie damit an Disney und Pixar herangetreten sein. Diese hätten großes Interesse gezeigt. Auch wenn kein Vertrag unterschrieben wurde, sei Daniels davon ausgegangen, dass Disney und Pixar sie als Urheberin der Idee nennen würden und sie bezahlt wird, wenn diese wirklich umgesetzt werde. Was von außen vielleicht etwas naiv klingt, soll die gängige Praxis in der Unterhaltungsindustrie sein, wie Daniels Anwälte ausführen.

    In einer Stellungnahme gegenüber dem Hollywood Reporter wies übrigens ein Sprecher von Disney die Vorwürfe komplett von sich. „Alles steht Kopf“ sei eine originale Pixar-Erfindung und man werde sich vor Gericht gegen die Klage verteidigen. Disney hat Erfahrung mit solchen Klagen. Momentan läuft auch ein Prozess gegen einen Drehbuchautor, der behauptet, die Idee zu „Zoomania“ stamme von ihm und Disney habe sie – sogar samt einem zentralen Plottwist – übernommen ohne ihn als Autor zu nennen und zu entschädigen. Bei letzterem Fall steht in den kommenden Tagen die erste mündliche Anhörung der Parteien vor Gericht an. Bis es bei „Alles steht Kopf“ soweit ist, dürfte es noch dauern. Nun werden nämlich erst einmal die Anwälte von Disney mit einem eigenen Schriftsatz auf die Klage antworten.

     

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