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    Nach Abgang von Scarlett Johansson: Trans-Biopic "Rub & Tug" steht vor dem Aus

    Scarlett Johansson sollte eine Frau spielen, die wie ein Mann auftritt, gab die Rolle nach Protesten auch von Transgender-Personen aber wieder ab. Damit jedoch könnte das komplette Projekt beerdigt werden.

    Paramount Pictures

    Bekannte Schauspieler sind heute nicht mehr so entscheindend dafür, ob große Filme zustandekommen, denn bekannte Marken sind wichtiger. Das heißt aber nicht, dass Star-Power in jedem Fall egal ist: Nachdem Scarlett Johansson, die als Black Widow ein festes Standbein im Marvel Cinematic Universe hat, das geplante Biopic „Rub & Tug“ verließ, könnte sich der Film von „Ghost In The Shell“-Regisseur Rubert Sanders damit erledigt haben. Das Branchenmagazin The Wrap zapfte eine Quelle aus dem Umfeld der Produktion an – und demnach „sieht es für den Film nicht gut aus“. Fraglich bleibt nämlich auch, ob Johanssons Produktionsfirma These Pictures nach dem Abgang der Schauspielerin weiterhin am Projekt beteiligt bleibt, jetzt, da es die Schauspielerin vor der Kamera nicht mehr ist.

    Was ist überhaupt passiert?

    Anfang Juli 2018 wurde bekannt, dass Scarlett Johansson in die Rolle von Dante „Tex“ Gill schlüpfen sollte. Gill wurde als Frau geboren – mischte die Gangsterwelt des Pittsburgh der Siebziger und Achtziger dann aber als Mann auf. Sie gab sich wie ein Typ und soll sich, wie manche schreiben, auch als männlich empfunden haben. Die Frage, ob Gill tatsächlich eine Transgender-Person war, bleibt umstritten – so oder so gab es online aber Proteste, als Johanssons Besetzung bekanntgeworden war. Unter anderem Kollegen wie Trace Lysette („Transparent“), eine Transgender-Person, kritisierten Johansson, weil sie lieber einen Transmann in der Rolle von Dante Gill sehen wollen – und auch, weil sie es unfair finden, selbst immer nur Transgender-Rollen angeboten zu bekommen, wo Kollegen wie Johansson Trans- wie Cis-Menschen (im richtigen Körper geboren) spielen dürfen.

    Zunächst reagierte Scarlett Johansson nur mit einem schnippischen Verweis auf die Kritik: Wer ein Problem mit ihrer Besetzung habe, solle sich doch bitte an andere Schauspieler wenden, die bereits transsexuelle Menschen gespielt haben, obwohl sie selbst (mutmaßlich) nicht transsexuell sind, so wie Jared Leto in „Dallas Buyers Club“, der den Oscar als bester Nebendarsteller gewann. Als dann ordentlich Öl im Feuer war, veröffentlichte sie schließlich doch ein Statement, in dem sie Verständnis für die Proteste äußerte und schrieb, etwas gelernt zu haben – vor allem aber gab sie die Rolle der Dante Gill wieder ab. Aus den Reihen transsexueller Schauspieler bekam Johansson Zustimmung für ihren Rückzug. Ob und wie es aber mit „Rub & Tug“ weitergeht, dahinter muss nun ein großes Fragezeichen gesetzt werden.

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