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    Super-Flop: Til Schweigers "Honig im Kopf"-Remake fliegt aus den US-Kinos

    Das Projekt „Head Full Of Honey“ wird für Regisseur Til Schweiger, der in der Neuversion seines Alzheimer-Megahits „Honig im Kopf“ auch eine Nebenrolle spielt, immer mehr zum Totaldesaster. Was ist passiert?

    Warner Bros.

    Das hatte sich der erfolgsverwöhnte Til Schweiger wahrscheinlich ganz anders vorgestellt. „Head Full Of Honey“, die englischsprachige Neuverfilmung seines deutschen Megahits „Honig im Kopf“ (7,4 Millionen Kinobesucher), verschwindet schon nach einer Woche mit bisher eingespielten 11.337 Dollar (nach sechs Tagen Spielzeit) aus den amerikanischen Kinos. Dabei war der US-Start der Alzheimer-Tragikomödie mit Nick Nolte (als Großvater Amadeus), Matt Dillon (als Vater Nick) und Sophie Lane Nolte (als Tochter Mathilda) erst kurzfristig angesetzt worden.

    „Head Full Of Honey“ lief am 30. November 2018 in vier ausgewählten US-amerikanischen Top-Kinos in New York und Los Angeles an – ein sogenannter Plattformstart. Mit dieser Form der Veröffentlichung wollen Verleiher gewöhnlich erstes Interesse und ein mediales Echo für ihre in der Regel prestigeträchtigen, meist von der Kritik gelobten Werke schaffen, um später entweder nach und nach oder auf einen Schlag flächendeckend in den nordamerikanischen Kinos zu sehen zu sein.

    Enttäuschende Zahlen bei Plattformstart

    Jetzt ist „Head Full Of Honey“ aber schon nach nur sieben Tagen Spielzeit raus aus den Lichtspielhäusern. Die Zahlen waren für einen Plattformstart sehr enttäuschend. Zum Vergleich: Das Drama „Lady Bird“ startete in die Oscarsaison im November 2017 ebenfalls in vier Kinos und generierte dort in einer Woche 364.000 Dollar (mit einem Schnitt von 91.000 Dollar pro Kino) und erreichte am Ende 49 Millionen. Oder: „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ lief ebenfalls in vier Kinos an und holte zum Start 322.000 Dollar (Schnitt: 80.000) und kam auf insgesamt 54 Millionen.

    US-Kritik: "Head Full Of Honey" kein Kandidat für Oscars

    Ob Til Schweiger nun auf die Oscarsaison gesetzt hat, was auch ein Grund für diese Startpolitik sein kann, ist nicht ganz geklärt. In einem Interview mit der BILD sagte Schweiger aber nach Fertigstellung des Films jedenfalls in Richtung Academy Awards: „Natürlich würde ich mich sehr freuen, wenn Nick Nolte für seine grandiose Leistung im Film eine Nominierung erhalten würde.“ Klar ist aber, dass sich ein Schielen auf die Award Season nicht lohnt. Wie wir bereits Anfang der Woche berichtet haben, waren die Kritiken der amerikanischen Presse verheerend schlecht („Wie eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung“).

    Spannend wird in nächster Zeit der Blick nach Deutschland. Dort hat „Head Full Of Honey“ einen Starttermin für den 21. März 2019. Was macht der Verleiher Warner Bros. nach diesen desolaten Erfahrungen in den USA mit dem Remake, das sich inhaltlich sehr eng an Schweigers gigantischen Hit „Honig im Kopf“ hält?

    Auch das "Barfuß"-Remake floppte in den USA

    Schon 2014 erging es einem Remake eines deutschen Til-Schweiger-Hits in Übersee sehr schlecht. Die „Barfuß“-US-Neuverfilmung „Barfuß ins Glück“ (mit Evan Rachel Wood und Scott Speedman) erhielt miese Kritiken, spielte nur 15.000 Dollar ein und wurde in Deutschland ohne Marketing und PR nur auf dem Heimkinomarkt veröffentlicht. Bei dem Film führte aber nicht Schweiger persönlich Regie, sondern Andrew Fleming. Somit ist es schwer vorstellbar, dass „Head Full Of Honey“ in den deutschen Kinos ähnlich versenkt wird, wenn der Maestro selbst am Steuer sitzt…

     

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