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    Skandal um "Once Upon A Time… In Hollywood": PETA erhebt Vorwürfe gegen Quentin Tarantino

    Quentin Tarantinos neunter Film löst eine Debatte nach der anderen aus. Nachdem er bereits für die Darstellung von Sharon Tate sowie von Bruce Lee kritisiert wurde, bekommt er es nun auch mit den Tierschützern zu tun.

    Sony Pictures

    In den vergangenen Wochen stand Quentin Tarantino mit seinem neuen Film „Once Upon A Time… In Hollywood“ immer wieder in der Kritik. So warf ihm Bruce Lees Tochter etwa vor, ihren Vater als „arrogantes Arschloch voller heißer Luft“ darzustellen. Außerdem wird ihm von einigen Kritikern und Zuschauern nachgesagt, Sharon Tate in dem Film zu wenig Aufmerksamkeit zu schenken und Frauen darin grundsätzlich in einem fragwürdigen Licht erscheinen zu lassen. Jetzt folgt auch noch PETA: Die Tierschutzorganisation wirft dem Filmemacher nun vor, Tierquälerei zu unterstützen. Auslöser ist ein kleines, aber entscheidendes Detail an Brandy, dem Pitbull des von Brad Pitt gespielten Stuntman Cliff Booth.

    Die PETA-Anschuldigung gegen Tarantino

    Der vierbeinige Kumpel von Booth, dem gemeinsam mit seinem Herrchen einige der witzigsten Szenen im Film gehören, hat kupierte Ohren. Darunter versteht man einen operativen Eingriff, der ausschließlich aus ästhetischen und nicht aus gesundheitlichen Gründen durchgeführt wird. Diese Verstümmelung wird bei Pitbulls vor allem eingesetzt, um sie gefährlicher wirken zu lassen, was letztlich für ein verfälschtes Bild der Tiere in der Gesellschaft sorgt. Bei PETA findet man eindeutige Worte für Tarantinos Fehltritt:

    „Pitbulls gehören zu den am meisten missbrauchten Tieren. Für seinen Film ‚Once Upon A Time… In Hollywood' hat Tarantino Pitbulls mit kupierten Ohren von einem berüchtigten Züchter genutzt und damit leichtfertig dazu beigetragen, die Situation für die Hunde zu verschlimmern“, heißt es in einem offiziellen Statement. „Genau diese Darstellung der Hunde trägt dazu bei, dass Pitbulls weiterhin als Statussymbole gelten. […] Mit der Darstellungsweise im Film hat Tarantino die jahrelangen Bemühungen zum Schutz der Tiere mit Füßen getreten. Er sollte sich schämen.“ Tarantino hat sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert.

    Was würde John Wick sagen?

    Tiermissbrauch beim Film ist leider keine Seltenheit. Das Leid von Tieren ganz bewusst zur Schau zur stellen – etwa wie in „Cannibal Holocaust“, in dem Regisseur Ruggero Deodato eine Schildkröte sogar töten ließ –, kommt heutzutage praktisch gar nicht mehr vor. 2017 sorgte dann noch mal ein Video vom Set von Lasse Halmströms „Bailey - Ein Freund fürs Leben“ für Furore. Darin zu sehen: Ein deutscher Schäferhund, der sich scheinbar mit allen Kräften dagegen wehrt, in ein Becken mit rauschendem Wasser geworfen zu werden. Nach einem Schnitt sieht man schließlich, wie Crew-Mitglieder dem Hund, der mittlerweile unter Wasser ist, zur Hilfe eilen. PETA rief daraufhin sogar zum Boykott des Films auf, die Premiere wurde abgesagt – später stellte sich allerdings heraus, dass das Video extra manipulativ geschnitten wurde, um zu provozieren. Hund Hercules ging und geht es gut.

    PETA-Unterstützer und John-Wick-Darsteller Keanu Reeves dürften die jüngsten Nachrichten jedenfalls auch nicht kalt gelassen haben. Gut, kupierte Ohren sind wohl kein Grund, tatsächlich einen auf John Wick zu machen und jeden zu beseitigen, der irgendwas damit zu tun hatte. Nichtsdestotrotz hat der Actionstar nicht nur im Film, sondern auch im wahren Leben ein Herz für Tiere – und setzt sich deswegen auch an der Seite von PETA für den Tierschutz ein. Ein Fan von Tarantino dürfte der 54-Jährige spätestens nach „Once Upon A Time… In Hollywood“ aber wohl nicht (mehr) sein...

    „Once Upon A Time… In Hollywood“ kommt deutschlandweit am 15. August 2019 in die Kinos.

    Once Upon A Time... In Hollywood
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