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    "Keine Zeit zu sterben": So abgefahren hätte der neue Bond werden können

    „James Bond 007 - Keine Zeit zu sterben“ wird bekanntlich Daniel Craigs Abschiedsvorstellung als Agent mit der Lizenz zum Töten. Und die hätte laut Regisseur Cary Fukunaga was ganz Besonderes – vor allem aber besonders Abgefahrenes – werden können.

    Universal Pictures

    Eigentlich sollte schon seit Anfang April 2020 das 25. Bond-Kino-Abenteuer „Keine Zeit zu sterben“ in den Lichtspielhäusern laufen. Der fünfte und letzte Einsatz von Daniel Craig als ikonischer Doppel-Null-Agent war jedoch einer der ersten Filme, die wegen der Corona-Pandemie verschoben wurden, sodass wir uns bis zum Craig-Abschied nun noch bis November 2020 gedulden müssen.

    In der Zwischenzeit kann man sich das Warten aber zumindest ein wenig mit den spannenden Hintergrundinfos überbrücken, die Regisseur und Co-Autor Cary Fukunaga („True Detective“) in verschiedenen Interviews mit der Welt teilt. In einem Gespräch mit dem Interview Magazine (das genau genommen schon vor der Verschiebung geführt, aber erst jetzt erschienen ist) enthüllte Fukunaga beispielsweise einen sehr gewagten, letztlich aber doch verworfenen Ansatz für „Bond 25“:

    Demnach sah eine frühere Idee des Regisseurs vor, dass sich „Keine Zeit zu sterben“ fast komplett in Bonds Kopf abgespielt hätte.

    Kritik an "Spectre"?

    „Ich hatte die Idee, dass der Film gänzlich im Versteck des Bösewichts aus dem letzten Film spielt“, führte Fukunaga seine abgefahrene Idee weiter aus. „Dort [in „Spectre“] gibt es eine Szene, in der eine Nadel in James Bonds Kopf eindringt, was ihn dazu bringen soll, alles zu vergessen – und dann entkommt er wie durch ein Wunder mithilfe einer Uhren-Bombe. Er und Léa [gemeint ist Madeleine-Swann-Darstellerin Léa Seydoux] jagen den Laden in die Luft und retten den Tag. Ich dachte mir: ‚Was, wenn jetzt alles bis zum Ende des zweiten Akts komplett in seinem Kopf wäre?‘“

    Zwischen den Zeilen lässt sich bei Fukunagas Aussagen durchaus auch etwas Kritik am vorherigen Bond-Einsatz „Spectre“ herauslesen, in dem der Agent und das „Bond-Girl“ aus ihrer aussichtslosen Lage im Finale dann doch recht einfach entkommen können. Indem er das alles in „Keine Zeit zu sterben“ zu einem Traum bzw. einer Vorstellung in Bonds Kopf gemacht hätte, hätte Fukunaga den „Spectre“-Showdown ein Stück weit revidiert.

    Wie die Netflix-Serie "Maniac"

    Es besteht kein Zweifel daran, dass „Keine Zeit zu sterben“ mit der Traum-Idee zu einem der wohl abgefahrensten Bond-Teile hätte werden können. Auf dem Papier erinnert Fukunagas Vorschlag gar an seine skurrile Netflix-Serie „Maniac“, in der sich Jonah Hill und Emma Stone mittels eines Medikaments in allerlei Traum-Welten in ihren Köpfen begeben.

    Wie die Serie zudem gezeigt hat, wäre das durchaus ein einfacher Weg gewesen, Bond noch einmal mit seiner Vergangenheit zu konfrontieren und verschiedene Dinge aus den anderen Craig-Filmen erneut aufzugreifen, um ihn so alles aufarbeiten zu lassen und ihm einen allumfassenden Abschied zu spendieren. 

    Den "Bond"-Produzenten zu riskant?

    Ob die Idee allerdings nur in seinem Kopf herumgeisterte oder ob er sie tatsächlich auch den langjährigen Bond-Produzenten Barbara Broccoli und Michael G. Wilson vorgeschlagen hat, gab Fukunaga nicht preis. Sollte jedoch tatsächlich Letzteres der Fall gewesen sein, wäre gut vorstellbar, dass dem Duo das Ganze zu abgedreht war. Bei all den Änderungen und Modernisierungen, die es bei ihrer Marke in den vergangenen Jahren gab, achten sie doch sehr darauf, dass die Filme im Kern noch immer „Bond“ bleiben.

    Ob „James Bond 007 - Keine Zeit zum Sterben“ trotzdem ein paar Überraschungen parat halten wird, wenn der britische Spion aus seinem selbstauferlegten Ruhestand zurückkehrt, um die Welt vor dem finsteren Safin (Rami Malek) zu retten, erfahren wir dann (hoffentlich) am 12. November 2020 in den Kinos.

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