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    Heute Nacht erstmals im TV: Haltet ihr diesen Ekel-Film bis zum Ende durch?
    Tobias Mayer
    Tobias Mayer
    -Redakteur
    Tobias liebt „Star Wars 8“ – und noch sehr, sehr viele andere Filme. Kino ist dabei immer eine gute Idee (zu jeder Jahreszeit).

    Man mag sich als Zuschauer*in für abgebrüht halten, aber was Fatih Akin in seinem Serienmörderfilm „Der Goldene Handschuh“ an Dreck und Gewalt inszeniert, sollte man sich besser auf nüchternen Magen ansehen (wenn überhaupt).

    Warner Bros. GmbH

    Der Goldene Handschuh“ läuft als Free-TV-Premiere in der Nacht auf Sonntag ab 2.55 Uhr auf Sat.1. Es ist eine Verfilmung von Heinz Strunks Roman über den Hamburger Serienmörder Fritz Honka, den es tatsächlich gab. In den Siebzigern ermordete er mehrere Frauen, manche von ihnen lagerte er zerstückelt in den Wänden seiner Wohnung. Regisseur Fatih Akin schwächte die Gewalt im Vergleich zum Buch zwar etwas ab, doch was es zuerst im Kino zu sehen gab und nun im TV, ist trotzdem harter Tobak.

    Schwer zu ertragen

    Dabei geht es nicht ausschließlich um die Länge und den Detailgrad der Mordszenen, die Fatih Akin mit Jonas Dassler in der Hauptrolle inszeniert. Die sind fraglos brutal, weil die Morde als schmutziges und schmieriges Handwerk gezeigt werden. Doch es ist vor allem die Darstellung des Milieus, die so dermaßen verstörend sein kann.

    Dieser Film stinkt

    „Der Goldene Handschuh“ spielt unter verlorenen Menschen auf der Hamburger Reeperbahn. Wir sehen meistens entweder die gammelige, enge Wohnung des Mörders Fritz Honka, oder wir sehen, wie Honka in einer Spelunke trinkt. Regisseur Fatih Akin inszeniert diese Orte so, dass man sie fast zu riechen glaubt – und was noch viel deprimierender ist:

    Er lässt keinen Zweifel daran: Für die Menschen dort gibt es keine Chance auf ein größeres Glück, als dass irgendjemand noch eine Runde Fanta-Korn spendiert.

    ›› "Der Goldene Handschuh“ bei Amazon Prime Video*

    Der Autor dieser Zeilen fand „Der Goldene Handschuh“ furchtbar, als er ihn 2019 im Kino gesehen hat. Wobei furchtbar hier nicht nur als Beschreibung dessen gemeint ist, was zu sehen ist, sondern tatsächlich auch als Werturteil für den Film, der sich knapp zwei Stunden im Dreck suhlt, ohne irgendwas anderes über sein Milieu zu sagen als: diese Menschen haben verloren.

    In der FILMSTARTS-Kritik jedoch gab es immerhin 3 Sterne für die „überzeugend ausgestattete Serienmörder-Ballade und derb-treffende Milieustudie, die zugleich aber daran scheitert, die Tragik der hier einfach nur abstoßenden Hauptfigur greifbar zu machen.“

    Der Goldene Handschuh

    So oder so – falls ihr den Film noch nicht gesehen habt, lasst euch auf keinen Fall von dem Trailer täuschen, der einen deutlich fröhlicheren Film verspricht, als „Der goldene Handschuh“ ist.

    Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Anlass ist die TV-Ausstrahlung.

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