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    TV-Warnung: Heute zeigt ProSieben die trotz Superstars schlechteste DC-Verfilmung überhaupt
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Begonnen mit den Stunts von Buster Keaton über die Akrobatik bei Jackie Chan hin zur Brachialgewalt in „The Raid“: Björn Becher liebt Actionfilme.

    Als „Suicide Squad“ 2016 in die Kinos kam, war der Hype groß, das Ergebnis aber umso ernüchternder. Auch FILMSTARTS-Redakteur Björn Becher war entsetzt und ist der Meinung: Dieser Film ist die totale Katastrophe.

    Warner Bros.

    +++ Meinung +++

    Catwoman“, „Green Lantern“ oder „Batman & Robin“. Ja, es gibt viele richtig miserable DC-Comic-Adaptionen. Doch für mich übertrifft (bzw. genauer: „unterbietet“) eine noch einmal alle: „Suicide Squad“.

    ProSieben zeigt „Suicide Squad“ am heutigen 1. August um 20.15 Uhr – ich rate ab, und zwar nicht nur weil der ohnehin gegenüber der Vision des Regisseurs schon massiv entschärfte Film hier noch einmal gekürzt ist.

    Falls ihr „Suicide Squad“ trotz allem, was ich gleich ausführe, unbedingt schauen wollt, gibt es in der Nacht auf Montag, den 2. August, um 1.25 Uhr noch eine ungekürzte Nachtwiederholung. Zudem kann der Film auch bei Amazon Prime Video im Abo gestreamt werden.

    » "Suicide Squad" bei Amazon Prime Video*

    Das ist "Suicide Squad"

    In „Suicide Squad“ stellt die skrupellose Regierungsbeamtin Amanda Waller (Viola Davis) eine Spezialeinheit aus Superschurken zusammen. Diese soll die Welt nach dem vermeintlichen Tod von Superman ein wenig sicherer machen bzw. die dreckigen Geschäfte der US-Regierung erledigen.

    Der Einheit gehören unter anderem der Auftragskiller Deadshot (Will Smith) und die Chaotin Harley Quinn (Margot Robbie) an – und die bekommen es mit der uralten Hexe Enchantress (Cara Delevingne) zu tun.

    „Suicide Squad“ ist für mich ein Debakel unter allen Gesichtspunkten. Die Figuren selbst sind noch interessant und haben Potenzial. Doch der Versuch, diese Bösewichte so nett zu machen, dass man mit ihnen mitfiebern kann, verschenkt dieses Potenzial völlig. Da können selbst Superstars wie Will Smith und Margot Robbie nichts ausrichten.

    Der ganze Film ist ein Ärgernis, weil er so zusammengestückelt wirkt. Nichts ist kohärent. Szenen passen nicht richtig zueinander. In einem Moment ist es düster, aber bevor es zu „schlimm“ wird, kommt ein unpassender Witz oder ein pseudo-cooler Spruch.

    Die Action ist fürchterlich unübersichtlich, nie schwungvoll inszeniert und dann auch noch so stinklangweilig, dass man jeden Moment direkt wieder vergisst. Und das Finale ist ohnehin ein Fiasko, in dem unter CGI-Gewitter noch das letzte Stückchen, was irgendwie noch wie ein Film wirkt, begraben wird.

    Selbst der Regisseur distanziert sich von seinem Werk

    Mittlerweile wissen wir, dass dahinter auch eine sehr problematische Produktionsgeschichte liegt. Regisseur David Ayer („Sabotage“) distanzierte sich deutlich von dem Werk. Er hatte angeblich einen komplett anderen Film im Sinn als Comic-Konzern DC und Hollywood-Studio Warner. Doch die bestanden auf mehr Spaß und Humor.

    Als ein erster Trailer mit dem Song „Bohemian Rhapsody“ voll einschlug, drängte Warner noch mehr in diese Richtung, die eigentlich gar nicht der bisherigen Planung entsprach. Ayer, der in seinem Film laut eigener Aussage keinen einzigen Popsong nutzen wollte, sollte plötzlich seinen eigentlich schon fertigen Film mit Nachdrehs und Cuts so ändern, dass er zum Stil des Trailers passt.

    Zuletzt stellte David Ayer in einer langen persönlichen Stellungnahme als Reaktion auf Kritik und despektierliche Kommentare über sein Können noch einmal klar: „Dieser Studio-Cut ist nicht mein Film!“ Ayer habe auch eine eigene Version gemacht, die aber bisher nur eine Handvoll Leute gesehen haben und deren Veröffentlichung einige Fans schon lange fordern.

    Ob sie jemals erscheinen wird? Fraglich! Ob sie überhaupt besser ist? Unbekannt, aber zumindest nicht unwahrscheinlich! Ob sie richtig gut ist? Für mich schon eher wieder fraglich!

    Ganz sicher ist dagegen: Ab dem 5. August 2021 läuft „The Suicide Squad“ in den Kinos – ein neuer Versuch, die Comics um eine wilde, bunt zusammengewürfelte Truppe von Superschurken zu adaptieren.

    4,5 Sterne gibt es in der FILMSTARTS-Kritik. Da gehe ich persönlich nicht ganz mit, aber es gibt bessere und brutalere Action, Figuren, die böse sind und trotzdem Herz haben. Und für Pop-Songs ist trotzdem reichlich Platz. Empfehlen kann ich daher die Neuauflage von James Gunn auf jeden Fall.

    Bei „Suicide Squad“ solltet ihr hingegen nur einschalten, wenn ihr mit frischer Erinnerung im direkten Vergleich sehen wollt, wie unterschiedlich die beiden Filme sind. Dahingehend beweist ProSieben mit der TV-Ausstrahlung immerhin gutes Timing.

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