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    Die vielleicht beste Actionszene im MCU: Florian Munteanu verrät uns, wie der Bus-Kampf in "Shang-Chi" gedreht wurde
    Julius Vietzen
    Julius Vietzen
    -Redakteur
    Seit "Iron Man" ist Julius ein riesiger Fan, der sich nach "Avengers: Endgame" und Phase 4 nun wahnsinnig auf die Multiversums-Saga im MCU freut.

    In „Shang-Chi And The Legend Of The Ten Rings“ prügelt sich Schauspieler & Kampfsportler Florian Munteanu als Bösewicht Razor Fist in einem Bus mit Titelheld Shang-Chi. Wir haben Munteanu zum Interview getroffen und ausführlich zu der Szene befragt.

    Marvel Studios 2021. All Rights Reserved.

    In „Shang-Chi And The Legend Of The Ten Rings“ gibt es gleich zwei Actionszenen, die fraglos zu den besten in der bislang 25 Filme und drei Serien umfassenden Geschichte des Marvel Cinematic Universe (MCU) gehören. Eine davon findet an Bord eines Linienbusses statt, der ohne Bremsen durch die Straßen von San Francisco rast („Speed“ lässt grüßen).

    Wir haben den deutsch-rumänischen Schauspieler und ehemaligen Schwergewichts-Boxer Florian Munteanu zum Interview getroffen, der als Sohn von Ivan Drago in „Creed II“ seinen Durchbruch feierte und sich in „Shang-Chi“ an Bord dieses Busses als klingenbewehrter Razor Fist eine wahnwitzige Prügelei mit dem titelgebenden MCU-Helden liefert. Und natürlich haben wir ihn zu der Bus-Szene, seinem Klingenarm und seiner Zukunft im MCU ausgefragt...

    FILMSTARTS: Der Kampf im Bus in „Shang-Chi“ ist für mich nicht nur eine der besten Actionszenen im Film und im MCU, sondern sogar eine der besten Actionszenen der letzten Jahre. Wie habt ihr das gedreht? Wie kann man so was auf die Beine stellen?

    Florian Munteanu: Da gehört sehr viel Aufopferung, sehr viel Hingabe und sehr viel harte Arbeit dazu. Wir haben uns vier Wochen darauf vorbereitet, die Choreographie einstudiert und gelernt, und weitere vier Wochen gebraucht, um die komplette Sequenz im Kasten zu haben. Für die komplette Szene, die dann im Film sechs, sieben, acht Minuten dauert, haben wir also ungefähr zwei Monate gebraucht.

    Und das allein zeigt ja schon wie viel Aufwand wir betreiben mussten, um so etwas Episches zu kreieren. Aber genau das war der Anspruch, vor allem weil der Film auch von Anfang an so inspirierend und voller Martial-Arts sein sollte. Und auch auf die Kampfszenen wurde ganz, ganz viel Wert gelegt. Wir wollten Kämpfe erschaffen, die es so noch nicht gab. Und wie du gesagt hast: Die Bus-Szene war eine davon.

    FILMSTARTS: Ich nehme mal an, ihr habt das wahrscheinlich nicht in einem fahrenden Bus gedreht, sondern vor Greenscreen...

    Florian Munteanu: Ja, genau. Es gab auch noch einen zweiten Bus, der stand auf einer Hydraulikanlage, mit der wir die ganzen Drehungen und Bewegungen machen konnten, um das Ganze natürlich aussehen zu lassen.

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    FILMSTARTS: Du bist ein professioneller Kampfsportler. Wie viel von dem Kampf hast du selbst gemacht?

    Florian Munteanu: Ich habe alles selbst gemacht.

    FILMSTARTS: Deine Figur läuft ja den ganzen Film über mit einem fehlenden Arm rum beziehungsweise mit einer Klinge als Arm. Wie habt ihr das gedreht?

    Florian Munteanu: Ich musste mir einen grünen Handschuh über meinen rechten Arm ziehen und hatte weiter oben nur diesen Metallring um den Unterarm, der aber aus Plastik bestand, damit es weich ist und ich niemanden verletze. Und der Rest wurde dann durch Computereffekte ergänzt. Es war sehr komisch am Anfang, nicht nur optisch, weil ich die ganze Zeit mit diesem grünen Handschuh drehen musste. Das sah natürlich null gefährlich aus. Es hat sich auch einfach komisch angefühlt, weil ich meine Hand die ganze Zeit so halten musste, als wäre sie eine Klinge [zeigt eine flach ausgestreckte Hand].

    Es war nicht wie bei den Boxkämpfen in „Creed II“, wo ich eine natürliche Kampfstellung einnehmen und meine Fäuste schließen konnte. Ich habe bestimmt zwei, drei Tage gebraucht, um diese Unnatürlichkeit zu überwinden. Aber als ich dann in der Rolle drin war, habe ich gar nicht mehr drüber nachgedacht.

    FILMSTARTS: Es gab also bei den Kampfszenen keine Klingenattrappe oder so?

    Florian Munteanu: Wir hatten einen Handschuh, in dem es einen Griff gab, um den ich meine Hand schließen konnte. Und aus dem Handschuh stand so eine kleine Nadel heraus, eine Gumminadel. Wenn wir bei den Kämpfen mehr Platz hatten, haben wir den benutzt. Das war für mich ein besseres Gefühl, weil ich meine Faust schließen konnte.

    FILMSTARTS: Ich fand das Razor-Fist-Auto absolut super, das in einer Szene von „Shang-Chi“ eine wichtige Rolle spielt. Wie das Auto aussieht, sagt einfach so viel über die Figur aus. Wo kam diese Idee her und warst du am Design selbst beteiligt?

    Florian Munteanu: Natürlich hat man sehr viele Gespräche mit dem Regisseur geführt, wenn man bei so einem Projekt reinkommt. Und man versucht natürlich so viele Background-Informationen wie möglich über die Figur zu erfahren. Es war eine Zusammenarbeit zwischen mir und Regisseur Destin Daniel Cretton, in welche Richtung wir diese Figur entwickeln wollen.

    Mir war es unheimlich wichtig, dass Razor Fist nicht eindimensional ist. Ich wollte mehr sein, nicht nur die rechte Hand, die einfach nur Aufträge erfüllt, und rigoros und emotionslos alles kurz und klein hackt. So wie das Auto aussieht und wie es designt ist, das soll natürlich die Figur widerspiegeln. Und wir werden sehen, inwiefern und wie weit wir darauf noch in der Zukunft eingehen können.

    Kampf gegen Wolverine? Die Zukunft von Razor Fist im MCU

    FILMSTARTS: Apropos Zukunft: Ich weiß, dass du wahrscheinlich nicht besonders viel darüber verraten kannst, aber ich muss trotzdem mit dir über die zweite Post-Credit-Szene sprechen. Was hat diese Szene zu bedeuten?

    Florian Munteanu: [lacht] Was denkst du denn, wie viel ich dir darüber verraten kann?

    Dann versuchen wir es mal andersrum: Würdest du gerne noch mal Razor Fist spielen im MCU?

    Florian Munteanu: Na klar. Ich würde jede Rolle, die ich gespielt habe, irgendwann nochmal wieder spielen. Jede Rolle wächst einem ans Herz, weil man sich so lange damit beschäftigt und man versucht, mit dieser komplett anderen Figur eins zu werden. Dementsprechend ist es nie leicht, sich von einer Figur zu trennen, wenn man mehrere Monate daran arbeitet.

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    FILMSTARTS: An dieser Stelle darf natürlich auch die bei Superheldenfilmen fast schon obligatorische Frage nicht fehlen, was du mit Razor Fist gerne noch im MCU machen würdest. Oder gegen welche Figur du gerne kämpfen würdest...

    Florian Munteanu: Einer meiner Lieblingshelden, schon seit meiner Kindheit, ist Wolverine von den X-Men. Razor Fist und Wolverine haben in den „X-Men“-Comics tatsächlich auch schon mal gegeneinander gekämpft. Und ich denke, das wäre ein unfassbar geiler Fight, weil diese verschiedenen Klingen aufeinandertreffen. Wer weiß, was mit dem anderen Arm von Razor Fist noch alles passieren wird. Ich denke, es gäbe viele Möglichkeiten, viele Optionen – lasst uns einfach mal schauen, was die Zukunft bringt...

    FILMSTARTS: Du warst im MCU, dem erfolgreichsten Franchise aller Zeiten, und der Kult-Filmreihe „Rocky“ beziehungsweise „Creed“. Was kann da noch kommen? Auf welches Franchise hättest du noch Lust?

    Florian Munteanu: Ein neues Franchise, das wir vor zwei Monaten abgedreht haben, ist „Borderlands“, das ist eine Videospielverfilmung und wird auf jeden Fall sehr interessant für alle Gamer. Der Film kommt Anfang nächsten Jahres in die Kinos und alle Gamer und auch sonstige Sci-Fi-Freunde können sich auf einen coolen Blockbuster freuen. Und wie du gesagt hast: Es gibt noch viele Franchises, viele coole Filmreihen, wo man bestimmt noch seinen Platz finden würde. Wir werden sehen, was kommt...

    „Shang-Chi And The Legend Of The Ten Rings“ läuft seit dem 2. September 2021 in den deutschen Kinos.

    Der neue Marvel-Film "Shang-Chi" im Podcast

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