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    TV-Tipp: Heute Abend läuft der schönste James-Bond-Film aller Zeiten
    Benjamin Hecht
    Benjamin Hecht
    -Redakteur
    Weil Hayao Miyazaki ihn träumen lässt, Sergio Leone ihm den Schweiß auf die Stirn treibt und Stanley Kubrick seinen Grips fordert: Dafür liebt Benjamin das Kino!

    Ob „Skyfall“ der beste James-Bond-Film ist, darüber kann man streiten, aber zumindest in Sachen audiovisueller Ästhetik bleibt er auch nach „Keine Zeit zu sterben“ unübertroffen. Heute läuft der Agenten-Thriller von Sam Mendes um 20.15 Uhr auf RTL.

    Francois Duhamel / Danjaq, LLC, United Artists Corporation, Columbia Pictures Industries, Inc.

    +++ Meinung +++

    Skyfall“ ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme aus dem Bond-Franchise und rangiert in meiner persönlichen Bestenliste hinter „Goldfinger“, „Casino Royale“ und „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ auf dem vierten Platz. Doch in einem bestimmten Aspekt schlägt „Skyfall“ die gesamte Konkurrenz: nämlich in Sachen Schönheit. Auch wenn der neueste Bond-Ableger „Keine Zeit zu sterben“ von Regisseur Cary Fukunaga und „La La Land“-Kameramann Linus Sandgren ebenfalls viele umwerfende Bilder auf die Leinwand zaubert, bin ich weiterhin überzeugt: Das Duo Sam Mendes und Roger Deakins hat mit „Skyfall“ den bis heute schönsten Bond-Film geschaffen.

    Am heutigen 27. März 2022 läuft „Skyfall“ um 20.15 bei RTL.

    Der bestaussehendste Bond-Film ist "Skyfall"

    Bei„Skyfall“ war mit Roger Deakins eine der besten Kameramänner der Gegenwart für die Bildgestaltung verantwortlich. Deakins, der in seiner Karriere bisher stattliche 15 Mal für einen Oscar nominiert war (u.a. eben für „Skyfall“) und für „Blade Runner 2049“ und „1917“ sogar ausgezeichnet wurde, liefert auch hier wieder ab. Seine Handschrift ist in Filmen oft noch deutlicher zu spüren, als die des jeweiligen Regisseurs und auch in „Skyfall“ sind die Markenzeichen des Kameravirtuosen unverkennbar.

    Gerade das Spiel mit Licht und Schatten kommt in „Skyfall“ wunderbar zur Geltung. Sei es, wenn Bond (Daniel Craig) einen Handlanger verprügelt, während das kühlblaue Neonlicht im Hintergrund die Action in einen Tanz der Silhouetten verwandelt, oder er sich als geschlagener Schatten vom flammenden Inferno im Hintergrund abhebt, das sein diabolischer Gegenspieler Raoul Silva (Javier Bardem) angerichtet hat. Bilder, die man sich gerne an die Wand hängen würde, findet man in „Skyfall“ zuhauf. Doch es sind nicht nur die starken Kontraste innerhalb einzelner Einstellungen, die unserem Sinn für Ästhetik schmeicheln.

    So ist auch das Bond-Abenteuer als Ganzes geprägt von Schauplätzen, die abwechslungsreicher und unterschiedlicher kaum sein könnten. Etwa die vernebelten schottischen Highlands in tristen Brauntönen oder ein in leuchtendem Orange erstrahlendes Lichterfest im chinesischen Macau bei Nacht. Einmal erwartet uns die pulsierende Skyline von Shanghai mit all ihren reizüberflutenden Leuchtreklamen. Ein anderes Mal reichen spärliche Beleuchtung und verschiedene Graustufen aus, um ein Treffen von Bond und Silva ins rechte Licht zu rücken und sie als schwarz-weiße Pole gegenüber zu stellen.

    Weitere Facetten der Schönheit

    Doch nicht nur in Sachen visueller Ästhetik überzeugt „Skyfall“. Denn sowohl der Titelsong von Adele als auch das emotionale Finale haben das Pradikat „wunderschön“ verdient.

    Nach etlichen Experimenten bei vorherigen Bond-Filmen hat Adele mit „Skyfall“ mal wieder eine klassische Bond-Ballade abgeliefert, die einerseits an die Ursprünge des Franchise erinnert, andererseits aber auch sehr modern klingt. „Skyfall“ mag nicht die komplexeste Nummer sein, aber Adele legt genau die richtige Mischung aus Melancholie, Bombast und Pathos in ihre Stimme, um hevorragend mit der Handlung des Films zu harmonieren.

    VORSICHT! Es folgen Spoiler zu „Skyfall“:

    Der Film endet auf einer tragischen Note, die so perfekt inszeniert und vorbereitet ist, dass sie eben auch eine gewisse Schönheit mitbringt. M (Judi Dench) stirbt, nachdem das Verhältnis zwischen ihr und James Bond auf eine nie zuvor dagewesene Ebene gehoben wurde. Wir sehen M nicht mehr nur als reine Vorgesetzte von Bond, sondern als eine Art Mutterfigur. „Skyfall“ ist einer der persönlichsten Bond-Filme überhaupt. Hier geht es nicht um die Weltrettung, sondern um die Beziehung von M und 007.

    „Skyfall“ hat mich deshalb am Ende auch emotional mehr mitgenommen als die meisten anderen Bond-Filme. Der Tod von M ist tragisch, setzt aber einen perfekten Schlusspunkt unter diesen so wunderschönen, melancholischen Bond-Film, dessen Finale sich mal nicht in einem realitätsfremden Untergrund-Bunker von gewaltigen Dimensionen abspielt, sondern in einer einsamen Hütte irgendwo in den kalten, rauen Weiten Schottlands.

    Wer wird der nächste James Bond nach Daniel Craig? Dieser Netflix-Star ist aktuell der Top-Favorit auf die Rolle von 007

    Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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