Mein Konto
    Heißer Serien-Tipp für alle "Downton Abbey"- und "Bridgerton"-Fans: Die Kritiken zu "The Gilded Age" sind da
    Annemarie Havran
    Annemarie Havran
    -Mitglied der Chefredaktion
    „Braveheart“, „Gladiator“, „Bridgerton“, „Downton Abbey“ und Co.: Historische Stoffe – sie müssen nicht unbedingt realistisch sein – haben es Annemarie angetan.

    „Downton Abbey“-Macher Julian Fellowes hat eine neue Serie am Start: Sie heißt „The Gilded Age“ und verspricht feinstes Kostüm-Drama in Amerika. Hält sie dieses Versprechen aber auch ein? Die ersten Kritiken sind überwiegend positiv.

    HBO

    Welcher „Downton Abbey“-Fan hätte nicht gerne endlich wieder Serien-Nachschub mit opulenter Ausstattung, herzzerreißenden Tragödien, liebenswert-schrulligen Figuren und einer großen Prise Upstairs-Downstairs-Drama? Netflix' „Bridgerton“ konnte da etwas aushelfen, traf mit seiner deutlich humorvolleren und moderneren Note aber doch einen etwas anderen Nerv als „Downton Abbey“.

    Kann die neue Serie „The Gilded Age“ von „Downton Abbey“-Schöpfer Julian Fellowes nun endlich die Lücke füllen? Immerhin wird die Drama-Serie als eine Art inoffizieller Nachfolger von „Downton“ gehandelt – diesmal mit Freud und Leid der (Neu-)Reichen in Amerika statt in Großbritannien, und mit der Arbeiterklasse von New York statt der Bediensteten auf „Downton Abbey“ als Gegenpol.

    "The Gilded Age": Eine gute, aber nicht hervorragende Serie

    Nun sind die US-Kritiken zu „The Gilded Age“ da – und sind überwiegend positiv. Die Kritiken-Sammelseite Metacritic hat bereits 20 Besprechungen ausgewertet und kommt auf einen Schnitt von 72/100 Punkten (Stand: 20.1.2022). Dabei fallen 15 Kritiken positiv und 5 gemischt aus – komplett negative Ausreißer gibt es bislang noch nicht, allerdings sind nur wenige der positiven Besprechungen richtig euphorisch, die meisten eher „gut“.

    Aber worum geht es in „The Gilded Age“ überhaupt? New York befindet sich Ende des 19. Jahrhunderts in einer wirtschaftlichen Blütezeit – und im steten Wandel. Viele reiche Adelsfamilien sehen sich durch neureiche Aufsteiger bedroht, so auch Agnes van Rhijn (Christine Baranski) und Ada Brook (Cynthia Nixon), die ihre verwaiste Nichte Marian (Louisa Jacobson) bei sich aufnehmen. Bald sitzt Marian zwischen allen Stühlen, denn sie begegnet Menschen, die nicht der Vorstellung ihrer Tanten von gesellschaftlich adäquatem Umgang entsprechen.

    Die Kritiken: Viel Lob für Ausstattung und Schauspieler*innen

    Wir stellen euch einen Querschnitt durch die Presse-Stimmen vor. Wichtig ist dabei zu erwähnen, dass die Kritiker*innen für ihre Reviews die ersten fünf Episoden zu sehen bekamen, die erste Staffel von „The Gilded Age“ besteht aber aus zehn.

    Carly Lane von Collider ist von der Serie größtenteils angetan – nach einem etwas schwerfälligen Einstieg gewinne sie mit der Zeit an Fahrt. Die Dramen würden im Verlauf der Serie größer und die Konsequenzen, die einige Figuren erwarten, ernster.

    Daniel D'Addario von Variety sieht an der Serie eine große Schwäche, aber viele Stärken, die diese ausgleichen. Bei den Dialogen habe „The Gilded Age“ nämlich Probleme, aber genügend andere Elemente seien so hervorragend, dass das Publikum interessiert bleibe. Die Erwartungen, die „The Gilded Age“ wecke, könne sie dank der eleganten Schauspielleistungen und der Liebe zum Detail, erfüllen.

    Ben Travers von IndieWire empfiehlt „The Gilded Age” allen Fans von Kostümdramen und gut orchestrierten Ensemble-Stücken. Diese würden durch die Serie gut unterhalten werden – auch wenn einige Lästerzungen meinen könnten, es gäbe zu viele Ähnlichkeiten zu „Downton Abbey“, um interessant zu sein.

    Matthew Gilbert vom Boston Globe nennt „The Gilded Age“ eine elegant erzählte, wunderschön designte und gut gespielte Geschichte. Allerdings habe die Serie viele Bälle in der Luft und Fellowes gelinge es nicht ganz, sie alle zu meistern.

    Judy Berman vom Time Magazine nennt die Serie unterhaltsam, ohne wirklich zu glänzen. Fellowes würde zu viele seiner Lieblings-Archetypen recyclen, vom sich versteckenden homosexuellen Pärchen bis zum intriganten Bediensteten. Und obwohl zwei Haushalte in der Serie reichlich Bedienstete hätten, seien deren Geschichten in den ersten fünf Folgen unterentwickelt.

    Dan Fienberg vom Hollywood Reporter hat gemischte Gefühle und wünscht sich für „The Gilded Age“ mehr von der „Soap“-haftigkeit von „Downton Abbey“. Keine der Geschichten in „Gilded Age“ sei langweilig, aber dennoch schwanken sie zwischen fade und wohlbekannt. Das gelte auch für den Look der Serie. Dagegen sei „Downton Abbey“ in ihren besten Momenten eine kluge, auf Hochglanz polierte Seifenoper auf höchstem Niveau gewesen – davon könne „The Gilded Age“ mehr gebrauchen.

    Dave Nemetz von TVLine findet die Serie wunderschön anzusehen, aber das sei auch schon alles. „The Gilded Age“ sei ein Fest für die Augen, und diese ästhetischen Freuden seien unleugbar da – es seien aber auch die einzigen.

    The Gilded Age“ startet in den USA am 24. Januar 2022 auf HBO, die Folgen werden wöchentlich ausgestrahlt. In Deutschland dürfte die Serie zu Sky kommen, der Termin ist allerdings noch nicht bekannt. Nach den überwiegend wohlwollenden Kritiken solltet ihr sie euch aber als Serien-Tipp schon mal vormerken. Hier könnt ihr auch noch in den Trailer zu „The Gilded Age“ reinschauen:

     

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top