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    Starker Start von "Phantastische Tierwesen 3" auf den Spuren von "Spider-Man: No Way Home" – zumindest in Deutschland
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    „Phantastische Tierwesen 3“ ist gestartet. In Deutschland machen die verkauften Kinotickets dem Titel des Films alle Ehre. Die Zahlen sind phantastisch. Für den Rest der Welt gilt das (noch) nicht. Was bedeutet das für „Tierwesen 4“?

    Warner Bros.

    Über 720.000 Menschen kauften in Deutschland allein am Wochenende ein Ticket für „Phantastische Tierwesen 3: Dumbledores Geheimnisse“. Da für Previews vor dem offiziellen Start noch einmal rund 90.000 Tickets verkauft wurden, werden nun schon rund 810.000 Besucher*innen gezählt.

    Für Deutschland sind das dem Titel des Films angemessen phantastische Zahlen – und es wurden auch gleich zwei starke Marken erreicht:

    •  Mit deutlichem Abstand gelingt „Phantastische Tierwesen 3“ so nämlich der beste Kinostart des Jahres. Bislang waren das rund 400.000 verkaufte Tickets für „The Batman“.
    •  Zudem gelingt dem „Harry Potter“-Spin-off mit Jude Law, Eddie Redmayne und Mads Mikkelsen das drittbeste Startwochenende seit Beginn der Corona-Pandemie. Nur „Spider-Man: No Way Home“ (815.000 verkaufte Tickets) und „James Bond: Keine Zeit zu sterben“ (1,2 Millionen) hatten ein besseres erstes Wochenende.

    In Deutschland dürfte sich Warner dabei vor allem darüber freuen, dass der Rückgang zu „Phantastische Tierwesen 2: Grindelwalds Verbrechen“ deutlich geringer ausfällt, als es im Vorfeld zu vermuten war. Der zweite Teil der Reihe startete mit 990.000 verkauften Tickets am Wochenende zwar noch einmal eine ganze Spur stärker, kam bei vielen Fans aber nicht gut an.

    Mit einem schlechten Vorgänger im Rücken sind Rückgänge bei einem nächsten Teil immer zu erwarten, zumal die Corona-Pandemie auch noch eine Rolle spielt. Signifikante Einschränkungen gibt es zwar in den meisten Regionen und damit Kinos in Deutschland nicht mehr, aber es gibt immer noch einen großen Anteil vorsichtiger Menschen, die nicht gleich am Startwochenende in volle Kinosäle wollen.

    International sieht es anders aus – aber die Zahlen muss man einordnen

    Erste Stimmen unken trotzdem, dass der im wichtigsten Kernmarkt USA noch nicht angelaufene „Phantastische Tierwesen 3“ schon ein Flop sei. Und auf den ersten Blick könnte man das vermuten. Am Startwochenende spielte „Phantastische Tierwesen 3“ weltweit nur 58 Millionen Dollar ein. Der Vorgänger „Phantastische Tierwesen 2“ startete mit 191 Millionen Dollar am sogenannten „internationalen Boxoffice“ (sprich: außerhalb der USA). ABER ...

    ... diese Zahlen lassen sich gleich in mehrfacher Hinsicht nicht vergleichen. „Phantastische Tierwesen 3“ wurde erst mal nur in 22 Ländern der Welt an den Start gebracht, folgt in wichtigen Märkten wie Frankreich, Korea oder Mexiko erst noch. Vorgänger „Phantastische Tierwesen 2“ startete man in gleich 79 Ländern auf einmal. Man vergleicht also 58 Millionen in 22 Ländern mit 191 Millionen in 79 Ländern und sieht dann, dass das dann doch kein so großer Unterschied ist.

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    Zu diesen verglichenen Ländern gehört zudem China, der längst zweitwichtigste Kinomarkt der Welt nach den USA. In China spielte „Phantastische Tierwesen 3“ nur zehn Millionen Dollar zum Start ein – deutlich weniger als Vorgänger „Phantastische Tierwesen 2“ mit noch 40 Millionen Dollar. Allerdings wurden gerade in China die Corona-Maßnahmen wieder massiv verstärkt. In mehreren Regionen gibt es harte Ausgangssperren, über die Hälfte der Kinos des Landes sind geschlossen, andere nur mit Einschränkungen offen. In China ist aktuell daher kein erfolgreicher Kinostart möglich. Die Zahlen aus China eignen sich also nicht für ein Vergleich.

    Deutschland ist ein Ausreißer, für eine Bewertung ist es trotzdem zu früh

    Trotzdem muss man natürlich festhalten: Schaut man sich die bisherigen Starts in Ländern wie noch Japan oder Großbritannien an, ist Deutschland schon ein positiver Ausreißer. Hier ist der Start schließlich auf einem vergleichbaren Niveau geglückt wie bei „Spider-Man: No Way Home“ – wobei daraus nicht abgeleitet werden darf, dass der Film in den kommenden Wochen in diesen Spuren bleibt. Schließlich profitierte das Marvel-Abenteuer von einem unglaublichen Hype und außergewöhnlicher Mundpropaganda, die den Film über Wochen an den Kinokassen trugen, was bei „Tierwesen 3“ nicht zu erwarten ist.

    Dass der Start in Deutschland mit umgerechnet 9,4 Millionen Dollar besser als in Großbritannien (dort 8 Millionen Dollar) ist, dürfte bei Warner insgesamt schon für kleine Sorgenfalten sorgen. Denn das gibt Grund zur Befürchtung, dass das neueste „Harry Potter“-Spin-off am Ende nur in einigen Märkten läuft, in anderen aber nicht.

    Phantastische Tierwesen 3: Dumbledores Geheimnisse

    Doch für eine Bewertung und vor allem Unkenrufe über das Aus der Reihe ist es noch zu früh. Hierfür müssen wir abwarten, wie sich „Phantastische Tierwesen 3: Dumbledores Geheimnisse“ beim Start in den USA und über 40 weiteren Ländern der Welt am kommenden Wochenende schlägt und das zweite Wochenende in für das Franchise so wichtigen Märkten wie Deutschland, Großbritannien und Japan verläuft. Dann bekommen wir ein besseres Bild davon, ob am Ende Zahlen stehen könnten, die Warner doch „Phantastische Tierwesen 4“ wieder auf die Agenda setzen lassen.

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