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    "Nach Staffel 3 war's das für mich": "LOL"-Star Anke Engelke über den Reiz der Hit-Show und nötige Unfreundlichkeit
    Markus Trutt
    Markus Trutt
    -Redakteur
    Vom Spurenverwischen mit Dexter bis zu Weltraum-Abenteuern mit Picard. Markus hat ein Herz für Serien aller Art – und schüttet es gern in Artikeln aus.

    Anke Engelke war als Einzige in allen drei Staffeln von „LOL: Last One Laughing“ auf Amazon Prime Video dabei. Wie es dazu gekommen ist und warum sie auf Staffel 4 wohl eher verzichten wird, verrät sie uns im Interview.

    Frank Zauritz / Prime Video

    Die dritte Staffel des aberwitzigen Nicht-Lachen-Wettbewerbs „LOL: Last One Laughing“ bewegt sich auf Amazon Prime Video schon wieder dem Finale entgegen. Zu den Favorit*innen gehört dabei (trotz Verlust eines Lebens) einmal mehr auch Anke Engelke. Als Einzige, die sich dem Wahnsinn der Erfolgsshow bereits drei Mal ausgesetzt hat, ist die Vollblut-Schauspielerin und -Komikerin wohl die DIE „LOL“-Veteranin schlechthin.

    Im FILMSTARTS-Interview lässt uns Engelke ein wenig an ihrem Expertinnentum teilhaben und weiht uns unter anderem in ihre großen Schwachstellen ein, die ihr auch diesmal zum Verhängnis werden könnten...

    Spaß an der Psychologie hinter "LOL"

    FILMSTARTS: Christoph Maria Herbst hat zu uns gemeint, dass du eine sehr gute Therapeutengruppe haben musst, um dich dem „LOL“-Wahnsinn noch ein drittes Mal auszusetzen. Was hat dich dazu bewogen, auch in Staffel 3 wieder dabei zu sein?

    Anke Engelke: Ganz offensichtlich macht es Spaß. Ich setze mich ja nicht einer Situation aus, die mir widerstrebt. Ich weigere mich strikt dagegen zu sagen, dass es die schlimmste Erfahrung ist, die ich je gemacht habe. Und wenn man solche Aussagen trifft, dann immer mit dem Zusatz: Aber ich würde es sofort wieder machen. Weil es als Experiment so interessant ist. Es ist ein Setup, das einfach wahnsinnig reizvoll ist. Ich bin sehr an der Psychologie hinter Phänomenen wie Lachen oder Stress und Moral interessiert. Und hier kommt das alles zusammen. Man ist Gast und Performer zugleich. Das sind ja beides Zustände, die wir als Schauspieler*innen und Komiker*innen eigentlich mögen.

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    FILMSTARTS: Also wärst du auch ein viertes Mal wieder dabei? In Staffel 1 bist du ja Fünfte und in Staffel 2 Vierte geworden. Wenn das so weitergeht ...

    Anke Engelke: Müsste ich jetzt Dritte werden!

    FILMSTARTS: Genau. Und wenn du dich dann weiter langsam nach vorne arbeitest, könntest du in Staffel 5 vielleicht gewinnen.

    Anke Engelke: Das wäre toll. Aber genau wie man sich nicht richtig vorbereiten kann, gibt es auch kein mathematisches Muster dafür, wie lange man es aushält. Es kommt alles anders, als man denkt. Es ist eine absolute Achterbahnfahrt und in Staffel 3 noch extremer als in den ersten beiden Staffeln.

    Frische Dynamik und Absage an Staffel 4

    FILMSTARTS: Die Enthüllung des Publikums am Ende der zweiten Folge war auf jeden Fall schon eine ordentliche Überraschung.

    Anke Engelke: Und spürst du nicht schon, dass die Chemie im Raum ganz anders ist als in Staffel 1 und 2?

    FILMSTARTS: Es herrscht auf jeden Fall eine andere Dynamik, was einerseits an den Leuten, auf der anderen Seite aber wahrscheinlich auch am komplett neuen Studio liegt.

    Anke Engelke: Und die Stufen in der Mitte des Raumes sind natürlich eine Einladung für alle. Du darfst Menschen wie uns nicht mit einer Stufe konfrontieren, weil wir absichtlich mehrfach rauf und runter fallen werden. Und ja, die Dynamik hat auch mit dem Raum zu tun, aber auch mit der Konstellation der verschiedenen Leute. Da sind diesmal Leute dabei, die wirklich wesentlich ehrgeiziger waren als alle in den ersten beiden Staffeln zusammen.

    FILMSTARTS: Hast du denn eigentlich von dir aus das Interesse geäußert, noch mal mitmachen zu wollen, oder wie lief das ab?

    Anke Engelke: Man wird einfach angefragt. Ich fand es auf jeden Fall sehr ungewöhnlich, dass ich noch mal mitmachen durfte, habe dann aber auch früh schon kommuniziert, dass es das dann auch für mich war. Ich möchte so gerne einmal nur Zuschauerin sein.

    "Sei unfreundlich!"

    FILMSTARTS: Christoph Maria Herbst hat uns bereits ein wenig in seine Antilach-Tricks eingeweiht. Woran denkst du denn so, um durchzuhalten? Du gehörst ja auch zu denjenigen, die nicht so leicht aus der Fassung zu bringen sind.

    Anke Engelke: Ich sage das in der Show auch mal zu mir selbst laut hörbar und fast mantraesk: Sei unfreundlich! In der zweiten Staffel habe ich für eine Nummer ja eine Moderatorin gespielt und selber nicht gemerkt, dass ich freundlich gelächelt habe. Ich bin eigentlich wahnsinnig höflich und freundlich, das geht hier einfach nicht. Man muss sich in das Unhöfliche rein meditieren, auch wenn es gegen die eigene Natur geht. Ich habe mich hingegen sehr gut im Griff, wenn Leute performen und ich wirklich explizit Zuschauerin bin. Wenn aber gänzlich unerwartete Dinge passieren, sieht das schon ganz anders aus. Hinter das Geheimnis, warum das so ist, bin ich aber offensichtlich immer noch nicht gekommen.

    FILMSTARTS: Da muss also doch noch eine Staffel her.

    Anke Engelke: (lacht)

    FILMSTARTS: Ich könnte mir das Lächeln in ganz normalen sozialen Interaktionen jedenfalls auch nicht verkneifen.

    Anke Engelke: Und jetzt stell dir mal vor, du bist in einem Raum mit all diesen Menschen. Das sind ja alles Leute, die man mag und mit denen man lustige Situationen in Verbindung bringt.

    Bewunderung für das "LOL"-Team

    FILMSTARTS: „LOL“ ist die meistgestreamte Serie bei Prime Video in Deutschland. Hat das Bewusstsein darüber dein Auftreten in Staffel 3 irgendwie beeinflusst?

    Anke Engelke: Nein. Aber es ist auch eine Eigenart von mir, dass ich meine Arbeit nicht über Erfolg oder Misserfolg definiere. Mich freut das natürlich, weil ich weiß, wie viel Arbeit dahinter steckt. Es ist ein riesiges und kompetentes Team, das alles stemmt. Allein die ganze Vorbereitung. Wenn man eine Nummer performen will, muss man das anmelden. Dann braucht man Requisiten und Kostüme. In meinem Fall habe ich viele Nummern vorbereitet und für zwei ganz aufwändige Kostüme gebraucht. Dafür hatte ich Kostümproben. Dann musste ich immer wieder checken, ob alles passt. Dann musste alles transportiert werden.

    Das ist so eine große Organisation, dass ich vor allem die Leute respektiere, die dort arbeiten. Ich sehe immer den Moment des Entstehens. Und wenn da so viele euphorisch sind und voller Liebe zu dem, was sie da gerade machen, dann ist mir das viel wichtiger als der Erfolg hinterher. Wenn so viel Engagement, Leidenschaft und Liebe im Spiel ist, gehe ich auch davon aus, dass es vielen Leuten gefallen wird. Aber im Umkehrschluss denke ich nicht: Das hat vielen Leuten gefallen, darum mach ich das jetzt noch mal. So ticke ich nicht.

    » "LOL: Last One Laughing" Staffel 3 bei Amazon Prime Video*

    FILMSTARTS: Ist es in deinen Augen denn eher ein Vor- oder ein Nachteil, wenn man jemanden der anderen „LOL“-Teilnehmer*innen schon gut kennt?

    Ange Engelke: Gute Frage. Die größten Probleme hatte ich wahrscheinlich mit Basti[an Pastewka] in der zweiten Staffel, weil wir uns eigentlich in- und auswendig kennen und schon so lange miteinander arbeiten. Ich glaube, sowas ist sowohl gut als auch schlecht. Wenn man weiß, was kommt, kann das echt schwer sein. Auf der anderen Seite ist jemand dann natürlich auch berechenbar. Wenn man ein bisschen antizipieren kann, was da kommen könnte, kann man sich schon mental drauf vorbereiten...

    FILMSTARTS: ... und Schwächen ausnutzen.

    Anke Engelke: Auf jeden Fall.

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