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    Hochspannend und überraschend: Dieses Justizfilm-Meisterwerk kommt zurück ins Heimkino
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Er ist einer der fesselndsten Gerichtsfilme der Geschichte – und überraschend humorvoll: „Zeugin der Anklage“ ist eines der Glanzlichter im Schaffen von Billy Wilder, Agatha Christie und Marlene Dietrich. Nun erscheint es im limitierten Mediabook.

    capelight pictures

    +++ Meinung +++

    Wer heute an Agatha Christie denkt, denkt in den meisten Fällen zuerst an Hercule Poirot und Miss Marple. Doch Christie wurde nicht zur erfolgreichsten Autorin der Geschichte, ohne Abwechslung in ihr Schaffen zu bringen. Sie verfasste unter anderem auch das einflussreiche Justizdrama „Zeugin der Anklage“. Basierend auf ihrer eigenen Kurzgeschichte, eroberte das Theaterstück 1953 erstmals das Theater und prägte mit seinen mitreißenden Dialogen und schockierenden Wendungen nachhaltig, wie Justizfälle in Film, Fernsehen und auf der Bühne präsentiert werden.

    1957 wurde die Geschichte für die große Leinwand adaptiert – und wurde dort zu einem gefeierten Erfolg. Die Adaption holte sich satte sechs Oscar-Nominierungen, darunter in den Sparten „Bester Film“ und „Beste Regie“. Mittlerweile gilt „Zeugin der Anklage“ als Meisterwerk, nicht nur in seinem Genre, sondern auch in der Vita seiner Verantwortlichen – und diese Woche feierte der Klassiker sein Heimkino-Comeback!

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    Neben einer regulären DVD-Edition erschien auch ein limitiertes Mediabook. Darin befinden sich eine Blu-ray sowie eine DVD des Films und ein 24-seitiges Booklet über die Entstehung und Nachwirkung des Justizdrama-Meilensteins.

    Das ist "Zeugin der Anklage"

    Die wohlhabende Witwe Emily French wurde ermordet – und die Indizien sprechen eine deutliche Sprache: Ihr Liebhaber, der mit einer anderen Frau verheiratete Leonard Vole (Tyrone Power), ließ sich von ihr als Haupterbe festlegen und brachte sie daraufhin um, um möglichst rasch an ihren Reichtum zu gelangen. Der ebenso brillante wie gesundheitlich angeschlagene Strafverteidiger Sir Wilfrid Robarts (Charles Laughton) vertritt aber die Überzeugung, dass Vole unschuldig ist – und kann das Gericht sukzessive auf seine Seite ziehen. Als Voles Ehefrau Christine (Marlene Dietrich) in den Zeugenstand gerufen wird, offenbart sie dem Gericht allerdings schockierende Geheimnisse, die nicht nur das Alibi des Angeklagten ins Wanken bringen...

    Eine Spitzenvorlage trifft in der Adaption auf hervorragende Talente: Christies denkwürdiges Stück wurde von niemand Geringerem als Regisseur/Autor Billy Wilder adaptiert. Wilder katapultierte zuvor mit stilbildenden Klassikern wie „Frau ohne Gewissen“ und „Boulevard der Dämmerung“ den Film noir in neue Sphären, bewies aber auch wiederholt ein großes Gespür für Humor – etwa in der sich um Audrey Hepburn drehenden Dreiecksgeschichte „Sabrina“. In „Zeugin der Anklage“ lässt er sowohl sein Können in Sachen Suspense wie in Sachen Humor durchscheinen:

    Wilder und die mit ihm für's Drehbuch verantwortlichen Larry MarcusHarry Kurnitz adaptierten sowohl die stetig anschwellende Spannung der Christie-Vorlage mit ihren fesselnden Wendungen, als auch den Humor der Britin kongenial. Wilders Film ist etwas weniger „britisch“ in seinem Witz, sondern ähnelt eher dem spritzigen Wortwitz, für den er durch Filme wie „Manche mögen's heiß“ legendär werden sollte – nur, dass er hier selbstredend etwas zurückhaltender zur Schau gestellt wird. Vor allem Laughton als Strafverteidiger darf diesbezüglich glänzen.

    Aber nicht nur Wilder fügte durch „Zeugin der Anklage“ seiner mit filmischen Glanzlichtern bespickten Karriere noch eines hinzu. Selbiges gilt für Marlene Dietrich. Die „Der blaue Engel“-Legende gibt eine komplexe, intensive Schauspielleistung ab, die die Presse begeisterte – und für eine frühe, hitzige „Oscar-Snub-Debatte“ sorgte, da ihr allem Lob zum Trotz eine Oscar-Nominierung verwehrt blieb. Aber auch ohne Academy-Award-Nominierung wurde es eine Performance für die Ewigkeit!

    Dieser gefeierte Monumentalfilm erscheint erstmals uncut im deutschen Heimkino

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