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    Bitte keine 2. Staffel: Warum das Finale von "Obi-Wan Kenobi" so genau richtig ist
    Julius Vietzen
    Julius Vietzen
    -Redakteur
    Julius ist bei FILMSTARTS zwar hauptsächlich für Superhelden, Sci-Fi und Fantasy zuständig, liebt aber auch Filme und Serien aus jedem anderen Genre.

    „Obi-Wan Kenobi“ war ein Erfolg auf Disney+ und Hauptdarsteller Ewan McGregor hat bereits kräftig die Werbetrommel für eine zweite Staffel gerührt. Ich hoffe aber inständig, dass es keine Fortsetzung gibt. Denn die Figur Obi-Wan ist auserzählt.

    2022 Disney und seine verbundenen Unternehmen.

    +++ Meinung +++

    Obi-Wan Kenobi“ ist eine Serie, die genau für mich gemacht scheint: für „Star Wars“-Fans, die mit der Prequel-Trilogie aufgewachsen sind. Die die Episoden I-III schon immer nicht so schlecht fanden wie die Fans der ersten drei Filme. Und die gerne mehr von den Figuren aus „Die dunkle Bedrohung“ und Co. sehen würden – allen voran von dem großartigen Ewan McGregor.

    Ich habe die „Obi-Wan Kenobi“ also durchaus gerne geschaut. Dennoch würde ich nie behaupten, dass es die Disney+-Serie unbedingt gebraucht hat – und vor allem braucht es nicht mehr als eine Staffel.

    Was soll jetzt noch kommen?

    Klar, die Zeit zwischen „Die Rache der Sith“ und „Eine neue Hoffnung“ ist ziemlich spannend und wurde in Film- und Serienform bislang noch relativ wenig erkundet. Und ich freue mich auch schon auf weitere Abenteuer aus der weit, weit entfernten Galaxis, die in dieser Epoche spielen, etwa das kommende „Rogue One“-Prequel „Andor“.

    Doch das Problem bei „Obi-Wan Kenobi“ ist: Man kann mit der Figur keine neuen Geschichten mehr erzählen, ohne sich zu wiederholen. Darum kann ich auch Lucasfilm-Chefin Kathleen Kennedy und „Obi-Wan“-Regisseurin Deborah Chow nur zustimmen, wenn sie sagen, dass es einen guten Grund bräuchte, um die Serie fortzusetzen. Hoffentlich ist das ernst gemeint, denn in Hollywood findet man schnell einen halbgaren Grund für eine Fortsetzung.

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    Eine neue Storyline für Obi-Wan ließe sich natürlich finden. Er wird die nächsten Jahre nur auf Tatooine rumsitzen und meditieren, da könnte er ruhig nochmal auf das ein oder andere Abenteuer aufbrechen. Doch das alleine reicht nicht. Die eigentliche Frage ist: Was will man über die Figur noch erzählen? Wie soll sie sich weiterentwickeln?

    Neben der packenden Inszenierung von Deborah Chow war das nämlich die größte Stärke der ersten (und hoffentlich einzigen) Staffel „Obi-Wan Kenobi“: Im Mittelpunkt stand die Hauptfigur und ihre Entwicklung, weniger der Fanservice, die Cameos und Ähnliches.

    Wie Obi sein Mojo wiederfand

    So konnten Chow, Showrunner Joby Harold und ihr Team Obi-Wan eine vorhersehbare, aber dadurch nicht weniger befriedigende Wandlung durchlaufen lassen – bis zum Finale, das (wie die ganze Serie) nicht perfekt ist, aber immerhin kaum noch Raum für eine weitere Fortsetzung lässt:

    Am Anfang ist er ein gebrochener Mann, der mit den Fehlern und Entscheidungen in seiner Vergangenheit zu kämpfen hat. Durch die Suche nach der jungen Leia (Vivien Lyra Blair) und eine erste bittere Konfrontation mit Anakin Skywalker / Darth Vader findet er langsam wieder zurück in die richtige Spur (und zur Macht). Und am Schluss kann Obi-Wan seinen ehemaligen Schüler und Freund am Schluss doch noch besiegen und erkennt, dass er nicht mehr zu retten ist.

    Obi-Wan überwindet seine Schuldgefühle oder lernt zumindest, sich damit zu arrangieren. Die Weichen für das Wiedersehen mit Luke und Leia und die finale Konfrontation mit Vader in Episode IV werden gestellt und sogar der ab Folge 1 angeteaserte Auftritt von Qui-Gon Jinn (Liam Neeson) hat noch Platz gefunden.

    Ganz ehrlich: Was soll da noch kommen? Die Pläne für eine „Obi-Wan“-Filmtrilogie, die Drehbuchautor Stuart Beattie kürzlich enthüllte, sind zwar schön und gut, aber ich glaube nicht, dass das über eine komplette zweite Staffel tragen würde. Braucht wirklich irgendjemand eine genaue Erklärung dafür, warum sich Obi-Wan in Episode IV opfert? Vom Gefühl her ist das ebenso unnötig wie die Origin Story von Han Solos Nachnamen.

    Dann lieber ein Spin-off

    Dann würde ich mir zum Beispiel lieber ein Spin-off über Ex-Inquisitorin Reva anschauen (zumindest, solange Obi-Wan darin keine Rolle spielt), das gerüchteweise schon in Arbeit ist. Denn über diese Figur gäbe es tatsächlich noch etwas zu erzählen.

    Man merkt in „Obi-Wan Kenobi“ nämlich sehr deutlich, dass Reva eigentlich in Folge 5 sterben sollte und das dann nachträglich geändert wurde. Deswegen habe ich die bis dahin klar umrissene und von Moses Ingram toll gespielte Figur im Finale auf einmal überhaupt nicht mehr verstanden, sondern empfand sie nur als unnötige Ablenkung vom eigentlichen Kern der Geschichte.

    Mit einer eigenen Serie könnte Lucasfilm diese Scharte auswetzen und die Figur besser auserzählen – so wie es ihnen bei „Obi-Wan Kenobi“ gelungen ist.

    Enttäuschend: Das "Obi-Wan Kenobi"-Finale auf Disney+ leidet an seinen "Star Wars"-Fesseln
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