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    David Fincher wollte "Spider-Man" machen – doch das Studio war alles andere als begeistert von den Ideen des "Fight Club"-Regisseurs
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Wie würde wohl ein Comic-Blockbuster vom Regisseur von „Sieben“ oder dem jüngst gestarteten „Der Killer“ aussehen? Fast hätten wir es erfahren – doch David Finchers Ideen für „Spider-Man“ stießen nicht gerade auf Begeisterung...

    Mit „Der Killer“ (aktuell in ausgewählten Kinos und ab 10. November auf Netflix) ist David Fincher zu seinen Genre-Wurzeln zurückgekehrt, nachdem er mit dem in Schwarz-Weiß gedrehten Hollywood-Historienfilm „Mank“ (2020) zuletzt ungewohnte Pfade betreten hat. Denn wer an den Regisseur denkt, hat trotz Ausreißern wie dem satirischen Biopic „The Social Network“ (2010) oder der Fantasy-Romanze „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ (2008) natürlich zuallererst seine Verdienste fürs Thriller-Genre im Kopf: Von „Sieben“ bis „Fight Club“, von „The Game“ bis „Panic Room“, von „Zodiac – Die Spur des Killers“ bis hin zu „Gone Girl“.

    Obwohl er sein Kino-Debüt direkt mit dem dritten „Alien“-Film hinlegte, hat David Fincher danach nie wieder einen Franchise-Film gedreht. Doch mehrmals wäre es fast dazu gekommen: So wollte er beispielsweise den Zombie-Blockbuster „World War Z“ fortsetzen – und bevor Sam Raimi das Ruder übernahm, war David Fincher im Gespräch für die Regie von „Spider-Man“ (2002).

    Vor allem mit seinen ersten beiden „Spider-Man“-Filmen hat Raimi gezeigt, wozu Superheldenfilme in der Lage sein können: Ohne seine Horror-Wurzeln zu verleugnen, verknüpfte der „Tanz der Teufel“-Schöpfer Coming-of-Age-Geschichte, romantisches Melodram und knallbuntes Comic-Spektakel – und blieb dabei immer ganz nah an seinen Figuren, ihren Lasten, Kämpfen und Verwirrungen.

    Natürlich wüssten wir gerne, was Fincher aus dem Stoff gemacht hätte. Sicher ist jedenfalls, dass seine Version vollkommen anders ausgesehen hätte: Er wollte einen „erwachsenen Peter Parker“ ins Zentrum stellen und seine Geschichte viele Jahre nach dem schicksalhaften Biss einer radioaktiven Spinne ansiedeln. Doch die Produzenten waren von seinem Ansatz nicht allzu überzeugt, wie er im Gespräch mit The Guardian verraten hat...

    David Fincher wollte die Origin Story aussparen

    „Sie waren verdammt noch mal nicht interessiert“, so Fincher im Interview. „Sie meinten: ,Warum willst du die Origin Story auslassen?' Und ich antwortete: ,Weil sie dumm ist?' Die Origin Story hat für viele Leute eine große Bedeutung, aber ich sah sie mir an und dachte: ,Eine rot-blaue Spinne?' Es gibt eine Menge Dinge, die ich in meinem Leben tun kann, und das gehört einfach nicht dazu.“

    Im Gegensatz zu Fincher war Raimi sehr interessiert daran, die Geschichte von Spider-Man von Anfang an zu erzählen – und schuf einen modernen Meilenstein des Unterhaltungskinos. Finchers Variante wäre sicher eine interessante Ergänzung. Da er mit dem „Spider-Man“-Mythos aber offenbar grundsätzlich nichts anfangen kann, war es wohl die richtige Entscheidung des Studios, Sam Raimi den Vortritt zu lassen.

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