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    TV-Tipp: Dieses packende Sci-Fi-Spektakel wäre der ideale Zeitpunkt gewesen, eine Marvel-Saga zu beenden
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Die „X-Men“-Saga war für den Boom des Superheldenkinos mitverantwortlich – bescherte uns aber auch einige denkwürdig-schwache Blockbuster. Heute läuft ihr idealer, aber versäumter Schlusspunkt im TV: „Zukunft ist Vergangenheit“.

    Falls ihr heute noch nicht darüber nachgedacht habt, wie schnell die Zeit vergeht, ändern wir das rasch: Die „X-Men“-Filmreihe feiert diesen Sommer ihr 24-jähriges Jubiläum! In dieser Zeit haben Professor Xavier, Magneto, Wolverine und Konsorten tatkräftig den Superheldenboom im Kino befeuert – sorgten aber auch für allerlei Frust unter Fans.

    Eine stabile Qualitätskontrolle hatten die „X-Men“-Filme nämlich nicht. Noch dazu hat die Saga (in den Augen des Verfassers dieser Zeilen) den idealen Zeitpunkt versäumt, um mit einem Crescendo zu enden: „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ wäre ein ideales Finale gewesen. Kabel eins zeigt „Zukunft ist Vergangenheit“ heute, am 29. Januar 2024, ab 20.15 Uhr. Wenn ihr den Sci-Fi-Superheldenreißer ohne Werbung schauen möchtet, findet ihr ihn auf diversen Streamingplattformen – etwa im Abo bei Disney+:

    Darum geht es in "Zukunft ist Vergangenheit"

    Für Mutanten ist die Zukunft der reine Albtraum: Killer-Roboter namens Sentinels jagen sie gnadenlos. Diese tödliche Gefahr macht sogar die früheren Erzfeinde Magneto (Ian McKellen) und Charles Xavier (Patrick Stewart) wieder zu Freunden. Gemeinsam hecken sie einen Plan aus: Mit der Hilfe von Kitty Pryde (Elliot Page) schicken sie Wolverines (Hugh Jackman) Bewusstsein in seinen früheren Körper.

    In der Vergangenheit soll er ein Superteam zusammenstellen, um eine folgenschwere Tat Mystiques (Jennifer Lawrence) abzuwenden, in deren Folge der Bau der Sentinels ermöglicht wurde. Dazu benötigt er die Hilfe des jungen Charles Xavier (James McAvoy), der in einer schweren Krise steckt...

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    Über die Qualität der späteren „X-Men“-Filme ließe sich fürstlich streiten: Für den Verfasser dieser Zeilen ist „X-Men: Apocalypse“ eine Katastrophe (was zum Titel passt), während „X-Men: Dark Phoenix“ zwar schwach ist, aber dank starker Filmmusik besser als sein Ruf. Die offizielle FILMSTARTS-Kritik zu „Apocalypse“ vergibt derweil 3,5 Sterne, „Dark Phoenix“ bekam von Björn Becher in der FILMSTARTS-Kritik maue zwei Sterne.

    Das Urteil, dass es für die Mutanten-Truppe nach „Zukunft ist Vergangenheit“ bergab ging, ist aber konsenstauglich – selbst James McAvoy stimmt zu. Somit festigte sich ein Eindruck, den viele Filmfans bereits hatten, als „Zukunft ist Vergangenheit“ noch der jüngste Eintrag in die Saga war: Die Hauptreihe hätte man auf diesem Film beruhen lassen sollen.

    Das macht "Zukunft ist Vergangenheit" zum idealen "X-Men"-Abschluss

    Einzelne Actionszenen arten zwar in arges Digitaltrick-Chaos aus. Doch der Großteil dieser Zeitreisegeschichte packt mit der Gegenüberstellung einer kalten Zukunft in Ruinen auf der einen Seite, und einer vor Zeitkolorit bebenden, dennoch nicht romantisierten Vergangenheit auf der anderen:

    Die 1970er, in die Wolverine verfrachtet wird, vibrieren mit liebevoll ausstaffierten Sets, Requisiten voller 70er-Flair und einer markanten Lichtsetzung. Die überholte (teils dennoch geliebte, teils nun verachtete) Mode wird ebenfalls mit Verve eingefangen, während sich die comichaft-überhöhte, dramatische Story an tragischen, realen Schlagzeilen entlanghangelt. Diese Fallhöhe spornt den Cast spürbar an:

    Jennifer Lawrence scheint letztmals in einem „X-Men“-Film wirklich Lust zu haben. McAvoy wirkt (im positiven Sinne) wirklich gequält als verletzter, zielloser Xavier. Und Hugh Jackman vereint Wolverines frech-kernige Art mit dem Versuch, zum Mentor heranzuwachsen und Verantwortung zu übernehmen.

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    Noch dazu wäre es inhaltlich ein toller Kreisschluss: Alles kulminiert in diesem Zeitebenen-Crossover. Es ist quasi „Avengers: Endgame“ und „Spider-Man: No Way Home“ zugleich mehrere Jahre, ehe die Marvel Studios dazu kamen. In „Zukunft ist Vergangenheit“ hilft die alte Garde, der jungen Garde, sich selbst zu helfen, und somit die alte Garde zu retten!

    Die Freude an komplex-verzahntem Sci-Fi-Zeitreise-Wirrwarr trifft auf die schlicht-effektive Emotionalität einer guten „Wir können die drohende, desaströse Zukunft abwenden!“-Story. Was will man mehr? Okay, okay, eine Frage müssen wir aus dem Weg räumen: Was ist mit den „Deadpool“-Filmen, „New Mutants“ und „Logan – The Wolverine“?

    Nun: Dem Autoren dieses Textes geht es hier allein um die zentrale „X-Men“-Reihe. Gegen anschließende Ableger hätte nichts gesprochen (auch wenn manche von ihnen aus qualitativer Sicht verzichtbar sind). Doch das Mutanten-Team? Das konnte beim Versuch, an „Zukunft ist Vergangenheit“ anzuknüpfen, nur verlieren!

    Gleich 3 (!) Regisseure arbeiteten an diesem Sci-Fi-Megaflop – und zogen später ihre Namen zurück!

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