Der Sohn der alleinerziehenden Mutter Christine Collins (Angelina Jolie) verschwindet eines Tages spurlos. Es dauert zehn Monate, bis die Polizei endlich einen Erfolg melden kann. Die Beamten haben den Jungen in Illinois aufgespürt. Bei der Übergabe jedoch erschrickt Christine: Das Kind ist nicht ihr Sohn. Doch das Polizeidepartement, das wegen Korruptionsvorwürfen unter Dauerbeschuss steht, will mit dem Fall unbedingt sein schlechtes Image aufpolieren. Captain J.J. Jones (Jeffrey Donovan) rät ihr deshalb, das Kind doch zumindest eine Zeit lang „auszuprobieren“. Schließlich könnte es sich ja doch um ihren echten Sohn handeln, der sich in den vergangenen Monaten nur eben etwas verändert habe. Doch Christine will keinen fremden Sohn großziehen und versucht stattdessen, eine Wiederaufnahme der Ermittlungen zu erreichen. Als sie sich schließlich mit dem Vorfall an die Öffentlichkeit wendet, wird sie von der Polizei in eine Nervenheilanstalt eingewiesen…
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Der fremde Sohn
Von Stefan Ludwig
Clint Eastwood ist eine lebende Legende. Neben seiner sagenhaften Schauspielkarriere nahm er seit 1971 immer wieder auch auf dem Regiestuhl Platz. Dabei schuf er vor allem mit seinen Anti-Western Der Texaner und Erbarmungslos zwei moderne Klassiker. Seit der Jahrtausendwende arbeitet Eastwood fast schon im Akkord. Nach seinem Boxer-Meisterwerk Million Dollar Baby und seinem WW2-Mammutprojekt (Flags Of Our Fathers, Letters From Iwo Jima) hat er sich mit „Der fremde Sohn“ nun einer wahren Geschichte aus den 1920er Jahren angenommen, die sich vor allem dadurch auszeichnet, dass sie die Korruption innerhalb des Polizeiapparats von Los Angeles gnadenlos vorführt. Christine Collins (Angelina Jolie) ist Angestellte bei einer Telefongesellschaft und alleinerziehende Mutter. Eines Tages verschwindet ihr Sohn Walter (Gattlin Griffith) spurlos. Nach fünf Monaten verzeichnet die Polizei endlich ein
Kaum zu glauben, dass sich das Drehbuch von Michael Straczynski tatsächlich fast 1:1 an den wahren Begebenheiten in den späten 20er Jahren orientiert. Das verdient größten Respekt. Lediglich die Involvierung von Northcutt's Mutter in die Morde der Kinder wurde ausgespart. Clint Eastwood hat daraus ein tief bewegendes Drama geschaffen, hochemotional und fesselnd über die gesamte Spieldauer von immerhin 140 Minuten. Die Zerschlagung der ...
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BrodiesFilmkritiken
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4,0
Veröffentlicht am 2. September 2017
Angelina Jolie ist ein stetiges Thema in den Boulevardblättern – es gibt kaum etwas was sie und Brad Pitt machen können ohne daß es eine Schlagzeile nach sich zieht. Bei diesem ganzen dämlichen Rummel neigt man glatt dazu eine Sache zu vergessen: die Frau sieht nicht nur unwahrscheinlich gut aus, sondern ist auch eine absolute Ausnahmedarstellerin. Schön zu sehen daß sie sich nicht zu fein ist in einem eher unauffälligen Film zu spielen ...
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Jimmy v
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4,0
Veröffentlicht am 31. Mai 2014
Auch nach dem zweiten Schauen, fand ich "Der fremde Sohn" stark. Überrascht war ich, dass der Film neben sehr viel guter Kritik auch ziemlich herbe Schläge abbekam. Dabei kann ich nicht verstehen wie man z.B. Christine Collins als Hauptfigur schlecht findet, nur weil - das war einer der Kritikpunkte - man sie nur als leidende Frau kennenlernt. Mir hat es vielmehr angenehm gut gefallen, dass diese Frau wirklich "nur" eine leidende Mutter war. Es ...
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Gringo93
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4,0
Veröffentlicht am 23. September 2016
Fazit: Packende Geschichte, stellen weise etwas langatmig. Eine grandiose Angelina Jolie macht jedoch alles wieder wett!
Der ehemalige Journalist J. Michael Straczynski hat die Geschichte um Christine Collins vor ein paar Jahr entdeckt. Straczynski hat die wahre Begebenheit um eine Frau, die ihren Sohn vermisst, sofort fasziniert. Dem Journalist wurde angeboten, in Dokumente der Angelegenheit einzusehen. "Ich glaubte kaum meinen Augen und sagte mir : Das ist nicht möglich, das kann nicht so gewesen sein, da gibt es sicher einen Fehler. Das erste Durchlesen hat mir
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Angelina Jolie und Entführungen
Bevor Angelina Jolie das Drehbuch gelesen hatte, zögerte sie die Rolle anzunehmen da sie soeben erst die Dreharbeiten zu einem anderen Film in dem es um eine Entführung geht abgeschlossen hat: Ein mutiger Weg. "Letztendlich haben das Beharren und das Stehvermögen von Christine meine Meinung geändert. Ich mag diese Geschichte besonders aufgrund der Art wie sie die Korruption von Männern an der Macht anprangert", erzählt die Schauspielerin.
Cannes : Sonderpreis für Eastwood
Der fremde Sohn wurde 2008 im Wettbewerb des Festivals von Cannes präsentiert. Der Film galt als Favorit für eine Palme, wurde letztendlich jedoch mit einem Sonderpreis gewürdigt: Clint Eastwood wurde für seine bisherige Karriere ausgezeichnet.