Der katholische Krankenhaus-Priester Sang-hyeon (Kang-ho Song) ist mit seiner Litanei am Ende. Mehr als mitleidige Gebete hat er den dahinsiechenden Patienten nicht zu bieten, von der verheißenen Kraft seines Glaubens fehlt jede Spur. Dann nimmt der Desillusionierte als Versuchsobjekt an einem medizinischen Experiment teil – und verendet auf dem OP-Tisch. Eine Wiedergeburt später ist er der Star einer kleinen Schar fanatischer Christen, die im bandagierten Sang-hyeon ein wandelndes Wunder sehen. Die zweite Chance hat allerdings einen gewaltigen Haken: die Bluttransfusion, die er bekommen hat, stammt von einem Vampir...
Sie mögen unsterblich sein, kulturellen Umbrüchen jedoch können auch die Kinder Draculas nicht entkommen. Nahezu ein Jahrhundert nach Murnaus Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens schlagen zahllose Seelen in des Vampirs Brust. Bestialischer Fleischfresser (From Dusk Till Dawn), Neo-Noir-Krieger (Underworld), schmachtender Schönling (Twilight) – was genau ist ein Vampir denn eigentlich? Mit der Horror-Tragödie „Durst" setzt Kinoakrobat Chan-wook Park zur längst überfälligen Neuauslotung der gothischen Schauerfigur an. Hohe Erwartungen sind angebracht, immerhin schuf der Südkoreaner mit Oldboy einen kunstvollen Parforceritt, der auch in unseren Breitengraden zum Kultfilm avancierte. Und Park wird seinem Ruf gerecht. „Durst" ist virtuos inszeniertes Kino zwischen Genre und Arthouse, zwischen kaltem Schaudern und ergreifender Romantik - Operation gelungen, Patient untot.Sang-hyeon (Kang-ho
Hatte man bei Park Chan-Wooks letztem Experiment "I´m A Cyborg, But That´s OK" oftmals das Gefühl, dass sich hinter der (Tragi-) Komik in Wirklichkeit viel Melancholie und Dramatik verbergen, ist der Eindruck, der nach "Durst" bleibt, eher das Gegenteil. Das ist zunächst etwas verwirrend, aber letztendlich nicht minder unterhaltsam - und zwar nicht nur in künstlerischer, sondern auch in direkter Hinsicht. Mit "Durst" macht Park Chan-Wook ...
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Marcel G.
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4,0
Veröffentlicht am 7. Dezember 2016
Mit Durst hat Park eine neue Vampir Version erschaffen die einem sehr Real vorkommt. Auch die Art und weise der Entwicklung der Charaktere lässt einem alles sehr gut nachvollziehen.
Der Film zieht sich wie alle Filme von Park mit wunderschönen und auch irgendwie verstörrenden Bildern entlang. Und hinterlässt mit seinem Stumm gehaltenen Finale einen bleibenden Eindruck.
starvinmarvin
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2,5
Veröffentlicht am 1. September 2012
Also ich weiß nicht.. natürlich haben viele dieser ruhigen, asiatischen Filme ein besonderes Flair. Aber irgendwie schaffen sie es meiner Meinung nach selten richtig Spannung zu erzeugen.. Mit keinem der Charaktere konnte ich wirklich mitfiebern und so richtig nahe kam einem das ganze verrückte Blutgelage irgendwie nicht. In jedem Fall ist der Filn aber einfallsreich gemacht, überrascht mit tollen Kameraeinstellungen und netten ...
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RudolfoTomasi
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5,0
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Nach Oldboy und Lady Vengeance endlich wieder ein weiteres Meisterwerk von Park Chan-Wook. Dieser Film kann in jeder Kategorie seine 10/10 holen, auch wenn einige kleinere Mankos vorhanden sind, die so bei den Vorgängern nicht zu finden waren. Trotzdem sieht durch die schauspielerischen Leistungen, die außergewöhnliche Story und die grandiose Inszenierung wieder einmal jeder Hollywood-Film extrem blass aus. Hierbei handelt es sich um wahres Kino.