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    Automata
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,5
    durchschnittlich
    Automata
    Von Christoph Petersen

    Gabe Ibáñez' Sci-Fi-Krimi „Autómata“ über einen Technikexperten, der herausfinden soll, warum sich ein Roboter trotz Verbots und Sicherheitsprotokoll selbst repariert hat, mutet über weite Strecken an wie ein futuristischer Film noir: Antonio Banderas gibt als normalerweise in Fällen von Versicherungsbetrug tätig werdender Jacq Vaucan den obligatorischen gequälten Ermittler, der langsam an der Schlechtigkeit seiner Umgebung (jede Ecke der Metropole ist vermüllt, die Menschen außerhalb der Stadtmauern werden einfach abgeknallt) zugrunde geht – sogar auf seine Freundin (Birgitte Hjort Sørensen) ist er sauer, weil sie in diese abgefuckte Welt auch noch ein Kind setzen will. Und obwohl der Film nicht in Schwarzweiß gedreht ist, sind seine Farben trotzdem ausgewaschen: Während die Stadt selbst nur von schummrigen Neonleuchten notdürftig erhellt wird, gehen die Farben in der radioaktiv verstrahlten Wüste an das gleißende Licht der erbarmungslos scheinenden Sonne verloren (die Erdenbevölkerung wurde von Solarstürmen nahezu ausgelöscht).

    Vom Affen bis zum Menschen hat es Millionen von Jahren gedauert – ein Roboter könnte einen ähnlich gewaltigen Evolutionssprung hingegen innerhalb einer einzigen Woche absolvieren. Man merkt schnell, dass sich der auch am Drehbuch beteiligte Regisseur Gabe Ibáñez eine Menge Gedanken über Künstliche Intelligenz und den Look seines Films gemacht hat. Für einen überzeugenden Plot hat es dann allerdings nicht mehr gereicht: Während er zum Auftakt eine eindringlich-deprimierende Atmosphäre etabliert, macht der vormalige CGI-Experte (für ein schmales 15-Millionen-Dollar-Budget sehen seine animierten Roboter extrem gut aus) in der zweiten Hälfte vieles wieder zunichte, indem er oberflächlich gezeichnete und kaum einmal nachvollziehbar handelnde Gangstertypen aufeinanderhetzt, die sich vornehmlich klischeehafte Noir-Floskeln an den Kopf werfen. Das wäre vielleicht noch okay gewesen, wenn der Filmemacher mit einigen humorvollen Einschüben hätte durchscheinen lassen, dass ihm klar ist, dass die Handlung hier nur als Mittel zum Zweck dient. Stattdessen erzählt Ibáñez seine Geschichte aber mit einer solch sakralen Ernsthaftigkeit, dass der Film dann zumindest bis zum emotional wieder packenderen Finale vor allem prätentiös und dröge wirkt.

    Fazit: Gabe Ibáñez präsentiert eine Reihe von spannenden (wenn auch nicht ganz neuen) Ideen zum Thema Künstliche Intelligenz und sein Film sieht auch verdammt stylisch aus – aber die klischeehaften menschlichen Figuren und der wirr erzählte Verschwörungsplot ziehen „Autómata“ runter.

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