Eine schöne Frau aus dem 19. Jahrhundert versetzt in Volker Schlöndorffs „Diplomatie“ viele Jahrzehnte später, genauer im August 1944, General Dietrich von Choltitz ins Erstaunen. Hitlers Kommandeur in Paris logiert in einer Luxussuite des Hotels Meurice, schwer bewacht von seinen Leuten. Trotzdem steht plötzlich der schwedische Konsul Raoul Nordling in seinem Arbeitszimmer. Wie er hierhergekommen sei, fragt der verblüffte General. Durch den Geheimgang, den einst Napoleon III. angelegt habe, um unerkannt vom Louvre zu seiner Geliebten zu gelangen, antwortet der Konsul. Es ist das Wunder von Volker Schlöndorffs Kammerspiel, dass man an diese Erklärung glaubt – und auch daran, dass die Geschichte des Zweiten Weltkriegs eigentlich einen anderen Verlauf hätte nehmen müssen. Die totale Zerstörung der französischen Hauptstadt erscheint in dem starken und spannenden Film nämlich unabwendbar, ob
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