Dieser Film glänzt in so vielen Bereichen, dass es schwer wird auf den Punkt zu kommen, beziehungsweise überhaupt ein Anfang oder Ende zu finden.
Deswegen fange ich jetzt einfach mal mit dem an, was mich am meisten fasziniert hat: die Technik.
Die ganze Zeit, während man den Film schaut, hat man nicht eine Sekunde lang das Gefühl, dass diese Affen nicht echt sind.
Man sieht diese vielen kleinen Haare, diese Bewegungen, die Gesichtsausdrücke, Narben, Falten und noch viel mehr ... das alles sieht so natürlich und echt aus, wie noch nie zuvor.
Egal ob die Affen Wut, Schmerz, Angst, Mit- oder Beileid fühlen, der Zuschauer sieht es ihnen in jedem Moment an und fühlt mit ihnen, weil sie nicht wie Affen, geschweige denn wie Tiere dargestellt werden, sondern vielmehr wie Menschen - wie ein echtes Volk das fest zusammenhält.
Wir bekommen den Alltag mit und sehen wie sie jagen, sich umeinander kümmern und sorgen, aber auch ihre Unstimmigkeiten und Konflikte bleiben uns nicht vorenthalten.
Das alles lässt uns in ihre Welt eintauchen, versetzt uns direkt ins Geschehen und packt einen bis zum Schluss.
Packend sind allgemein die vielen kleinen Geschichten, welche alle zusammen einen unglaublichen tiefgehenden Film ergeben.
Neben dem erwähnten Geschichten um die Affen gibt es natürlich noch die Menschen, welche zurückgezogen in den Ruinen ihrer einst großen Stadt leben.
Sie haben Angst vor den Affen, Angst vor dem Virus und müssen entweder an den Affen vorbei, oder mit ihnen arbeiten beziehungsweise reden, um wieder an Energie zu kommen.
Dass es dabei zu Unstimmigkeiten und Problemen kommt, ist quasi vorprogrammiert und es folgen viele spannende und intensive Dialoge.
Egal ob unter Affen, unter Menschen, oder bei Gesprächen zwischen Affen und Menschen, man spürt immer diese dicke Luft und das Misstrauen und sitzt gespannt im Sessel.
Aber all diese bisherigen Stärken sind nicht so stark, wie die Kernaussage des Films.
Denn "Planet der Affen: Revolution" ist vor allem eins: ein Antikriegs-Film.
Und darin liegen seine größten Stärken, nämlich wenn dem Zuschauer gezeigt wird, wie unnötig, unmenschlich, brutal, zerstörerisch, verlustreich und noch vieles mehr Krieg ist.
Klar, das weiß man auch so. Aber wenn ein Film es schafft, trotzdem noch zu schockieren, wird einem klar, mit was für einen großartigen Film man es hier zu tun hat.
Zwar gibt es zwischendurch einige Längen im Film und das Erzähltempo ist auch manchmal langsam, dafür wird der gesamte Film jedoch von einigen lustigen und vielen schönen Momenten abgerundet.
Schade fand ich auch, dass man von Gary Oldman nicht so viel Szenen zu sehen bekommt, wie man sich wünscht.
Dafür überzeugt er aber wie immer auf ganzer Linie, genau wie Jason Clarke.
Beide können jedoch nicht mit Andy Serkis mithalten, welcher mir hier von allen Schauspielern am besten gefallen hat - wie dieser Mann Caesar spielt ist unglaublich.
Fazit:
Affenstark trifft es wohl am besten, denn dieser Film bietet alles, was großes Kino bieten muss.
Unglaubliche Effekte, packende, mit Spannung beladene Geschichten und ein actiongeladenes Finale, abgerundet von tollen Schauspielern.
Punktabzug gibt's dann aber wegen den angesprochenen Längen und einigen langweiligen Minuten.
Wertung: 4 1/2 von 5 Sternen