Die schönsten Geschichten schreibt immer noch das Leben selbst – nach dieser Maxime bedient sich Hollywood gern bei „wahren“ Schicksalen, besonders wenn die vorher schon zu einem erfolgreichen Buch verarbeitet wurden. Doch oft versehen die Traumfabrikanten diese Stoffe mit einer Extraportion Rührseligkeit, die den Film verwässert (wie etwa bei „Das Streben nach Glück“) oder ihn vollständig im Kitsch-Sumpf versinken lässt (wie bei „Eat Pray Love“). Eine ähnliche Tendenz war bei der Verfilmung des Bestsellers „Mein langer Weg nach Hause“, in dem der Inder Saroo Brierley seine Lebensgeschichte aufgeschrieben hat, überhaupt nicht auszuschließen: Wenn ein armer kleiner Junge versehentlich mit dem Zug über einen halben Subkontinent fährt, hilflos im fremden Kalkutta landet, ehe er schließlich adoptiert wird und in Australien landet, dann klingt das auf dem Papier durchaus nach erhöhter Schnulz
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