Nachdem er in „Phoenix“ das Holocaust-Drama als Film noir in der Tradition von „Vertigo“ neu gedacht hat, treibt Christian Petzold („Die innere Sicherheit“) das Konzepthafte dieser Arbeit nun endgültig auf die Spitze: Statt seinen Berlinale-Wettbewerbsbeitrag „Transit“ während des Zweiten Weltkriegs spielen zu lassen, der Zeit des 1944 erstveröffentlichten Gegenwartsromans von Anna Seghers, verortet Petzold seine Adaption stattdessen im heutigen Frankreich. Nun ist es ja wahrlich keine neue Idee, historische Geschichten in die Jetztzeit zu übersetzen, da wird dann „Hamlet“ auch schon mal vom dänischen Prinzen zum New Yorker CEO der Denmark Corporation. Aber das hier ist etwas anderes, denn Petzold lässt seine Geschichte heute spielen, OHNE die Handlung, die Figuren oder die Dialoge an die veränderten Bedingungen anzupassen. So flieht der Protagonist zwar vor den Faschisten, aber um ihn h
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