Der schüchterne Bürokrat Trelkovsky (Roman Polanski) mietet ein altes Appartment ohne Badezimmer, in dem die vorherige Mieterin, die Ägyptologin Simone Choule (Dominique Poulange), versucht hat, Selbstmord zu begehen. Die unfreundliche Concierge (Shelley Winters) und der strenge Vermieter Monsieur Zy (Melvyn Douglas) setzen strenge Verhaltensregeln und Trelkovsky fühlt sich von seinen Nachbarn verfolgt. In der Zwischenzeit besucht er Simone im Krankenhaus und lernt deren Freundin Stella (Isabelle Adjani) kennen. Nach dem Tod Simones fühlt er sich regelrecht zu ihr hingezogen und glaubt, Vermieter und Nachbarn versuchten ihn ebenso wie Simone in den Selbstmord zu treiben...
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
5,0
Meisterwerk
Der Mieter
Von Andreas Staben
Bei kaum einem Regisseur wird der Blick auf das Werk so sehr von Privatem und Persönlichem geprägt und überlagert wie bei Roman Polanski, dessen Lebensgeschichte tatsächlich voller filmreifer Dramen und Wendungen steckt. Dabei sind Missverständnisse vorprogrammiert, denn der Abgleich von Filmhandlungen und Klatschspalten ist kaum geeignet, eine tiefere Einsicht in das Schaffen eines Künstlers zu gewähren. Und doch stecken Polanskis Filme natürlich voller zutiefst persönlicher Züge, geradezu obsessiv verfolgt er bestimmte Themen und Motive. Dazu gehören etwa die Rolle des Bösen und die Verlorenheit des Individuums in der Welt. Der polnisch-französische Regisseur versteht es dabei wie kein zweiter, Angst und Schrecken mit dem Absurden zu verbinden. Diese typische Kombination von Horrorelementen und tiefschwarzem Humor ist in keinem anderen Film Polanskis so prägnant wie in dem 1976 entstan
Amüsante Satire, bei der sich Polanski letzlich jedoch mehr für groteske Überhöhungen als für ernsthafte Sozialanalyse interessiert. Daran ist nichts auszusetzen, man hat jedoch das Gefühl, ''Der Mieter'' hätte leicht ein noch besser Film werden können.