Die Gefühle wogen auf und ab, türmen sich zu Bergen auf und stürzen wieder in sich zusammen. Stille Wasser werden aufgewühlt, Tränen drängen wie Gischt an die Oberfläche. „Waves“, der dritte Spielfilm des texanischen Indie-Regisseurs Trey Edward Shults, trägt seinen Titel zweifellos zurecht. Nach seinem stark autobiografischen Debüt „Krisha“ und dem Arthouse-Horror-Hit „It Comes At Night“ widmet er sich erneut den Widersprüchen der bürgerlichen Familie. Sie kann heilen und verletzen, sie verbindet und trennt. Wie Ebbe und Flut zieht sie Menschen abwechselnd mit aller Kraft an und drängt sie nur wenig später mit derselben Gewalt wieder fort. „Waves“ ist oft ein effektvoller Film, aber auch ein widersprüchlicher. Das Drama überschwemmt das Publikum mit visuellen Ideen und auffälligen Stilmitteln. Manchmal entsteht dadurch eine anrührende Nähe, oft aber auch eine kalte Distanz. Es ist eine
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