„Dies ist eine erfundene Geschichte, die in einer fiktiven Welt spielt“, versichert uns zu Anfang eine Texttafel. „Wir können glücklich sein, dass die Realität besser und schöner ist.“ Man muss kein einziges Bild gesehen haben, um sicher zu sein, dass damit natürlich das genaue Gegenteil gemeint ist. Und man muss dafür auch nicht wissen, dass es sich bei „Sharaf“ um die Adaption eines Romans von Sonallah Ibrahim handelt: Der 1937 in Kairo geborene Schriftsteller gilt als einer der schärfsten Kritiker des ägyptischen Regimes, gegen dessen Repressalien auch der sogenannte Arabische Frühling nichts ausrichten konnte und in dem Demokratie, Meinungs- und Bewegungsfreiheit seit dem Militärputsch 2013 zwar verfassungsmäßig gegeben sind, mit der Wirklichkeit aber nur wenig zu tun haben. Regisseur Samir Nasr macht sich diese Diskrepanz zwischen Behauptung und Realität in dem vorangestellten Sa
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