Die Mythen, die sich um die Grenze zwischen den USA und Mexiko ranken, sind nicht totzukriegen. Zahllose Westernfilme, Dramen und Thriller, von „The Wild Bunch“ bis „Sicario“, zeugen davon. Brutale Kriege werden dort ausgetragen, Schmuggelgeschäfte vollzogen. An einem Ort der Aus- und Abgrenzung, an dem „der Westen“ seinem herbeifantasierten „Anderen“ begegnet. Aber auch an einem Sehnsuchtsort Umherirrender, die sich Wohlstand und Aufstieg erhoffen. Fernanda Valadez hat in ihrem mehrfach preisgekrönten Langfilmdebüt „Was geschah mit Bus 670?“ dieses Grenzgebiet mit allen Mythen und Ambivalenzen in eine filmische Form gebracht. Gleich zu Beginn des Dramas zeigt sie in einer schmerzhaften Nahaufnahme eine Operation am offenen Auge. Ihr Film will das Publikum die Geschehnisse im mexikanischen Niemandsland neu sehen lassen. Er bohrt in unserem Blickwinkel, sensibilisiert ihn für marginalisie
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