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    Brokeback Mountain
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    Pato18
    Pato18

    1.839 Follower 985 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 18. Dezember 2013
    "Brokeback Mountain" ist bisher der beste Ang Lee film den ich gesehen hab... war von seinen bisherigen "Meisterwerken" ja nicht wirklich angetan, aber dieser film ist ganz gut auch wenn ich hier ebenfalls was bemängeln kann! also das erste aufeinandertreffen der beiden wirkt sehr gestellt und das ende wurde meiner meinung nach auch nicht optimal gelöst.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    9.339 Follower 4.861 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 2. September 2017
    "Come to where the Flavour is" ... sorry, ohne spotten zu wollen, aber die erste halbe Stunde (und auch viele Stellen danach) könnten glatt eine Marlborowerbung sein - mit langen, ausgedehnten Landschaftsaufnahmen und zwei knackigen Cowboys die in diesem Naturidyll ihren Job verrichten. Aber es geht nicht um den Look sondern den Inhalt der (auf positive Weise) ausgesprochen schlicht ausfällt: zwei Liebende finden sich, nur machen es ihnen äußere Umstände und die Gesellschaft unmöglich zusammen zu sein - und die Geschichte und die damit verbundenen Folgen einer unterdrückten Zuneigung über 20 Jahre hinweg erzählt der Film dann. Dabei nimmt er sich viel Zeit, es ist einer der Streifen die eine gaaanz ruhige Kugel schieben. Ich glaube, wäre der Streifen nicht durch Oscars und andere Preise so populär vermarktet worden würde er klein und unbeachtet im Kino laufen ... was seine Qualität aber nicht mindern würde. Wer sich darauf einlassen kann und bei wem weniger mehr ist, dem wird dieser Film sehr zusagen zumal die Darsteller exzellent sind (ein Oscar für Heath Ledger wäre trotzdem nicht nötig gewesen) und der Film wirklich sehr viel Gefühl hat.

    Fazit: Bescheidenes und gefühlsreiches Portrait einer tragischen Liebe mit großen Landschaftsbildern - ruhiges, anspruchsvolles Kino
    Luke-Corvin H
    Luke-Corvin H

    348 Follower 474 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 18. März 2018
    Fazit: Schöne Geschichte aber leider viel zu lang für den Film. Der Streifen wird schnell Langweilig aber dafür wird eine Star-Besetzung geboten.
    Cursha
    Cursha

    5.959 Follower 1.030 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 16. Juni 2019
    Viel brauch man doch zu diesem Klassiker nicht mehr zu sagen. Ein wahrhaftes, gefühlvolles Meisterwerk, welches mich vollkommen begeistert und umgehauen hat. Tolle Bilder, tolle Dialoge, tolle Musik und wundervolle Schauspieler liefern uns einen wundervollen Film, der sowohl bewegendes Drama ist, mitreisendes Liebeskino, aber auch ein wichtiger Beitrag in der LGBTQ Szene. Absolut sehenswert.
    Josi1957
    Josi1957

    70 Follower 819 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 13. Mai 2022
    Regisseur Ang Lee (*Tiger and Dragon*) machte aus einer Kurzgeschichte von E. Annie Proulx einen berührenden, achtfach oscarnominierten Liebesfilm. Der Goldmann für den Besten Film ging trotzdem überraschend an *L.A. Crash*.
    travisbickle
    travisbickle

    3 Follower 23 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    "Brokeback Mountain" von Meisterregisseur Ang Lee ist für mich einer der ergreifendsten Liebesfilme, die jemals gedreht wurden. Der zeitgenössische Vorwurf einiger intoleranter Moralisten, Lee kehre das "maskuline" Bild der Cowboys ins Lächerliche um, ist Schwachsinn. Jeder, der den Film einmal gesehen hat, kann dies bestätigen. Ennis und Jack sind schwul, ja. Aber könnte diese Geschichte nicht genauso gut zwischen zwei Heteros stattfinden. Im Grunde könnte sie auf der ganzen Welt zwischen allen Arten von Menschen stattfinden, weil "Brokeback Mountain" eben eine universelle Liebesgeschichte ist- und eine zeitlose.



    Das prüde und konservative Amerika hat ja in vergangenen Dekaden schon den ein oder anderen Aufschrei vorgenommen, den man nur belächeln konnte. Erinnern wir uns nur an "Basic Instinct". Doch Lees Film ist mehr als eine mit erhobenem Zeigefinger erzählte Story zweier gleichgeschlechtlicher Partner, die in einer Welt leben, in der kein Platz für sie ist. Dem Regisseur gelingt es, die Bilder für sich sprechen zu lassen und- begleitet von der melancholischen Musik und den traumhaften Naturaufnahmen- eine schier überwältigende Atmosphäre der Sentimentalität zu kreieren. Er erzählt die Geschichte stringent- gleich einer griechischen Tragödie (sprich: es kommt am Ende, wie es kommen muss, da Ennis und Jack sich in einem Räderwerk der Intoleranz befinden!)- und zutiefst bewegend.



    Die Tragik liegt in der erzwungenen Verhaltensweise von Ennis und Jack. Sie können ihre Gefühle nicht ausleben, die sie seit Jahren füreinander hegen. Seht euch Aguirre an, den Schafzüchter. Mit seiner Art entspricht er genau dem Bild des erzkonservativen Rednecks und repräsentiert im Grunde fast ein ganzes Land. Ennis und Jacks Verhalten ist nicht unreif (1), sondern eben erzwungen. Sie heiraten, um in der Gesellschaft angesehener zu sein, Frauen. Ohne sie zu lieben natürlich, denn man spürt die ganze Zeit die tiefe Bindung der beiden Männer zueinander- selbst über Kilometer hinweg. Dass sie die Frauen zwangsläufig betrügen und auch verletzen werden, ist ein Produkt ihrer Hilflosigkeit. Von Zwang sprach ich eben schon. Was damit gemeint ist, wird besonders in der erschütternden Schlusszene deutlich, wenn die ganze Tragik des Geschehens zum Höhepunkt kommt und Ennis und Jacks Liebe brutal mit der Engstirnigkeit der Provinz kollidiert.



    Doch ist das alles? Erhebt das alleine den Film schon zum Klassiker? Nein, natürlich nicht. Denn was wäre diese fantastische Geschichte ohne zwei fantastische Hauptdarsteller. Heath Ledger, der mittlerweile leider nicht mehr unter den Lebenden weilt, legt eine grandiose Vorstellung als introvertierter Ennis hin. Sein nuanciertes, emotionales Spiel ist brillant. Jake Gyllenhaal steht dem in nichts nach und gibt seinen Jack ebenso beeindruckend. Doch auch in den Nebenrollen weiß der Film zu überzeugen. Michelle Williams, die Ex von Ledger, hat mich schwer beeindruckt. In der Szene, als sie ihren Gatten beim Küssen mit Jack beobachtet, reicht ein Blick von ihr aus, um in Sekundenbruchteilen die Zerrissenheit und Verzweiflung dieser Figur so hautnach spürbar zu machen, dass es Gänsehaut erzeugt. Und auch Anne Hathaway spielt wirklich gut und hat das Kritikerlob auch voll verdient.



    "Brokeback Mountain" ist ein wunderschönes Epos, ein monumentales, tieftrauriges und epochales Meisterwerk, das mit seiner Grundthematik mutig ist, sich aber nie der Lächerlichkeit preisgibt. Im Gegenteil. Ein Klassiker!!!
    niman7
    niman7

    766 Follower 616 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 23. Juni 2015
    In Ang Lee´s Drama "Brokeback Mountain" geht es um die beiden Cowboys Ennis del Mar (Heath Leadger) und Jack Twist (Jake Gyllenhaal). Ennis und Jack nehmen einen Auftrag an um auf den Berg Brokeback Mountain auf Schaffe zu hüten. Zwischen den beiden Männern entwickelt sich schnelle eine tiefe Freundschaft. Auf den recht einsamen und kalten Berg verlieben die beiden sich ineinander. Doch in der harten und rauen Männerwelt von Wyoming darf eine Beziehung zwischen Männern niemals existieren. Das wissen auch beide und nach dem Auftrag trennen sich die Wege. Die Jahre vergehen und beide sind mittlerweile verheiratet und haben Kinder, doch sie haben nie aufgehört an den anderen zu denken. Als Ennis plötzlich Post von Ennis erhält, beginnen die zwei sich wieder zu treffen und ihr Leben gerät aus den Fugen... Ang Lee´s poetisches Werk erstreckt sich über knapp 2 Stunden und 15 Minuten. Der Film ist keine leichte Kost. Als Zuschauer freundet man sich schnell mit den zwei sympathischen und doch recht unterschiedlichen Figuren an. Somit leidet man doch sehr mit den zwei und ihrer verbotenen Liebe. Während der verstorbene Leagder den wortkargen und ruhigen Ennis spielt, ist die Figur von Gyllenhaal das komplette Gegenteil. Also eher aufgeregt und er redet sehr viel. Doch zurück zum Film. Man verliebt sich selbst schnell in die wunderschönen Bilder der Landschaften. In einer Szene kommt Ennis aus dem Zelt heraus und überall liegt Schnee und es sieht schlichtweg märchenhaft aus. Das ganze wird von Gustavo Santaolalla´s wunderschönen, ruhigen Klängen begleitet. Man taucht in diese doch majestätische Welt ab. Denn nach dem ersten Drittel, zeigt uns Lee die andere Seite der Medaille und die ist alles andere als schön. Was mir sehr positiv am Film gefallen hat, war die Ausrichtung der Handlung. Diese konzentriert sich nämlich ausschließlich auf die beiden. Die Meinung und Gedanken der anderen sind vollkommen irrelevant. Lee zeigt damit nicht auf die anderen nach dem Motto: "seht, was ihr den zwei angerichtet habt". Lee fehlt auch kein eindeutiges Urteil wie er zur Liebe zwischen Männern steht. Er lässt nur seine Bilder sprechen und die zwei grandiosen Darsteller. Selbst wenn die Nebendarsteller mit der wunderschönen Michelle Williams und der doch recht zickigen Anne Hatheway sehr gut besetzt sind. Sie haben schlichtweg keinen Raum im Film und dienen schlichtweg einfach nur als Mittel zum Zweck. Ich kann sehr gut verstehen, warum einige den Film nicht mögen und meiden. Er ist wirklich sehr gewagt und bei der berühmten Zelt-Szene musste ich auch wegschauen. Wenn man den Film etwas ankreiden kann, dann, das er doch etwas zu lange geht und in der Mitte ein kleiner Leerlauf ist.
    FAZIT: Trotz gewagten Themas, kann man, meiner Meinung nach, recht wenig über den Film sagen. Er ist hervorragend gespielt und zeigt die Geschichte einer verbotenen Lieber die sich über 20 Jahre erstreckt mit erstklassigen Bildern und wunderschönen Musik. Hut ab für das Projekt.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 5. März 2015
    Es gibt nur ganz wenige, vielleicht eine handvoll nicht englisch-sprachiger Regisseure, die sich auch im großen Hollywood einen Namen gemacht haben. Da ist Pedro Almodovar, Guillermo DelToro, Alejandro Gonzales Inarritu, Alejandro Amenabar und natürlich auch der taiwanesische Ausnahmeregisseur Ang Lee, der mit starken Werken wie ''Sinn und Sinnlichkeit'', ''Der Eissturm'' und ''Tiger & Dragon'' in den vergangenen Jahren mitunter erfolgreich in die Oscarrennen gegangen ist.
    Und auch sein Westernmelodram ''Brokeback Mountain'' überzeugt erneut durch seine zurückhaltende Inszenierung, die mit viel Gefühl für Charaktere, Zeit und Beziehungen glänzt.

    Als der schweigsame Ennis DelMar im Sommer 1963 auf dem Brokeback eine Arbeit als Schafhüter annimmt und dabei den exzentrischen Rodeoreiter Jack Twist zur Seite gestellt bekommt, versteht er sich auf Anhieb ausgezeichnet mit dem etwas überdrehten Kollegen, sodass sich im Laufe der Zeit eine gute Freundschaft zwischen beiden entwickelt. In einer Nacht jedoch, in der anders als sonst beide Männer im Zelt Unterschlupf suchen, funkt es zwischen den beiden und sie verlieben sich ineinander. Doch wie sich herausstellen wird, kann so eine Liebe nur schwer bestanden haben in einer Gesellschaft, die von engstirnigen Moralvorstellungen gezeichnet ist.

    Glücklicherweise fällt Brokeback Mountain nicht gleich zu Beginn mit der Tür ins Haus, sondern gewährt der sich entwickelnden Beziehungen eine knappe halbe Stunde Zeit, um den Charakteren genügend Raum zu geben, sich gegenseitig kennen zu lernen. Ein Schachzug, der dem Motiv der ''Liebe des Lebens'' in Verbindung mit den eingestreuten Konflikten größtmögliche Authentizität verleiht. Es zeigt sich folglich, dass beide Männer zwar nicht homosexuell sind, dass der Sexualakt zwischen beiden aber auch kein bloßer, unbegründeter Fehltritt war.
    Sie sind Cowboys, die im Film später sogar ein durchaus geregeltes Familienleben führen, sich aber - so wird ihnen bei jeder ihrer Begegnungen klar - in dieser Mittelklasse-existenz mit Frau und Kindern weder seelisch noch sexuell erfüllt fühlen. Stattdessen macht Jack den Vorschlag, auf eine gemeinsame Farm zu ziehen und sich dort zusammen ihren Lebensunterhalt zu erwirtschaften. Doch Ennis ist gezeichnet von einer tief sitzenden Erfahrung aus seiner Kindheit: Er musste mit ansehen, wie einem offenkundig homosexuellen der Penis entfernt wurde, nachdem er wohl auch sozial geächtet wurde. Und seine begründete Angst, andere könnten von ihrer Beziehung erfahren, hindert ihn daran, sich von seiner Familie zu lösen, um mit Jack zusammenzuziehen, zumal Ennis sein Selbstbild des harten Cowboys durch die Homosexualität nicht aufrecherhalten kann. Ein Konflikt, der durch das Drehbuch stark herausgearbeitet wird, wobei daran auch die Charaktere der Protagonisten ebenso subtil wie facettenreich aufgezogen werden.

    Auf diese Weise können die beiden Hauptdarsteller ihrer Darbietungen auf einer ausgezeichneten Grundlage entfalten, um ihre komplexen Figuren authentisch zu machen. Und das tun sie. Und zwar richtig, richtig gut.
    Jake Gyllenhaal spielt seinen lebhaften Charakter mit viel Elan und Kraft, während Heath Ledger als introvertierter, von Zweifeln zerrissener Cowboy mit seinem ebenso minimalistischem wie packendem Spiel in Erinnerung bleibt.

    Perfektioniert wird das Drama von den starken, emotionalen Bildern von Rodrigo Prieto, dem beeindruckenden Symbolismus sowie der stimmungsvollen Musik von Gustavo Santaolalla.

    FAZIT: Ang Lee gelingt mit ''Brokeback Mountain'' ein hochemotionales Drama, welches durch seine perfekt harmonierenden Hauptdarsteller besticht und darüberhinaus mit seiner athmosphärischen Inszenierung gefällt.
    Nerventod
    Nerventod

    19 Follower 104 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    In letzer Zeit habe ich keinen so guten Film gesehen. Er übertrifft alle Erwartungen. Eine verbotene Liebe gegen alle Widerstände. Er ist jeden seiner Oscars wert. Die beiden Hauptdarsteller sind einfach genial. Positiv für den Film ist auch, dass man am Anfang nicht weiß, wie er ausgeht. Bei den meisten Filmen weiß man das ja leider schon am Anfang.
    Sebastian Schlicht7
    Sebastian Schlicht7

    3 Follower 80 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 19. Februar 2023
    "This thing, it grabs hold of us again at the wrong place, at the wrong time, and we're dead."

    „Brokeback Mountain“ von 2005 sorgte für viel Aufsehen. Basierend auf der Kurzgeschichte von Annie Proulx, verfilmte Ang Lee den Stoff und lieferte damit nicht nur einen seiner besten Filme ab, sondern auch eins der wichtigsten Werke in der LGBT-Community. Die Geschichte über zwei homosexuelle, amerikanische Männer in den 60ern sorgte für viel Wirbel, gerade bei religiösen Gruppierungen. Die verurteilten den Film natürlich, wie auch viele andere. „Brokeback Mountain“ wurde schnell der „Film mit den schwulen Cowboys“. Allein das sagte so viel darüber aus, wie die Reaktionen auf den Film waren, noch bevor man ihn überhaupt gesehen hatte.
    Lees Werk gewann drei Oscars: Beste Filmmusik, bestes adaptiertes Drehbuch und beste Regie. Der Film hätte aber noch deutlich mehr Trophäen abgreifen können und vielleicht auch sollen. Verwunderlich für viele war der Sieg von „L.A. Crash“ als bester Film. Doch am Ende ist es eben „Brokeback Mountain“ gewesen, der sich als wahrer Sieger durchsetzen konnte. Für mich nicht nur der beste Film 2005, sondern auch einer meiner Lieblingsfilme, der die Filmlandschaft revolutionierte.

    Im Jahre 1963 sollen der Rancher Ennis del Mar und Rodeoreiter Jack Twist Schafe auf dem Brokeback Mountain hüten. In der langen und einsamen Zeit kommen sich die beiden einsamen Seelen näher und verlieben sich ineinander. Doch angesichts der engstirnigen Zeit wissen beide, dass ihre Liebe keine Zukunft hat. Beide heiraten, kriegen Kinder und führen ein "normales" Leben über viele Jahre. Eines Tages finden beide den Weg wieder zueinander und es ist so, als ob sie sich nie getrennt hätten, allerdings hat sich die Ansicht der Gesellschaft ebenso wenig verändert. Für Ennis und Jack beginnt eine harte Zeit, in der nicht nur ihre Liebe auf die Probe gestellt wird...

    In erster Linie ist „Brokeback Mountain“ eine dramatische Liebesgeschichte. Jack und Ennis finden zueinander und lernen sich zu lieben. Und allein in der Hinsicht ist der Film wirklich großartig umgesetzt. Es sind vor allem die fantastischen, natürlichen Dialoge von Larry McMurtry und Diana Ossana, die den Film so authentisch und erschreckend realistisch machen (absolut verdienter Oscar!). Gleichzeitig nimmt der Film sich immer wieder Zeit seine Figuren auch ohne Text zu zeigen. Blicke, Gesten und andere kleine körperliche Reaktionen sind oftmals so viel spannender als lange, erklärende Monologe und „Brokeback Mountain“ hat das verstanden. Und es sind nicht nur Ennis und Jack, mit denen man als Figuren sympathisieren kann. Deren Frauen, Alma und Lureen, müssen ebenfalls einiges ertragen und man fühlt mit ihnen mit. Der Film ist so gut in seiner Figurendarstellung, dass man so ziemlich alle Charaktere nachvollziehen kann. Es gibt keine Bösen, sondern Menschen mit verschiedenen Hintergründen. Und das zeigt sich bei keinem besser als bei Ennis del Mar.

    Hier zeigt sich, warum „Brokeback Mountain“ so wichtig ist. Über Jahrzehnte hinweg wurde uns von den Medien und der Gesellschaft das Bild des starken Mannes eingetrichtert. Egal ob „Rambo“, „Rocky“ oder irgendein Schwarzenegger-Film. Gerade das Actiongenre in den 70ern, 80ern und 90ern prägte dieses Bild. Doch vor allem das Western-Genre zementierte diese Ansichten. Ein Cowboy war so ziemlich das coolste und „männlichste“ Idol für viele (auch für mich). Und genau hier setzt „Brokeback Mountain“ an. Ennis will sich selbst als dieses starke Vorbild sehen und zeigen. Gefühle werden nicht zugelassen. Wenn was gesagt wird, dann nur das Nötigste. Und als es zur ersten intimen Begegnung der beiden kommt, muss Ennis das hinter körperlicher Gewalt verstecken. Er ist jemand ganz anderes, aber die Gesellschaft hat ihn in eine andere Rolle gezwängt. Und der Film zeigt auf beeindruckende und herzzerreißende Art, was das für Auswirkungen hat.
    Auch Jack, der seiner Homosexualität deutlich offener gegenüber steht, muss immer wieder lügen und vor seinen Neigungen fliehen. Denn das Leben als homosexueller Mann (oder sicherlich auch Frau) war in dieser Zeit nicht nur unerwünscht, sondern auch gefährlich.

    Ein Grund, warum die Figuren so nachvollziehbar und trotz ihrer Fehler sympathisch wirken, ist dem grandiosen Cast zu verdanken. Jake Gyllenhaal ist wie immer fantastisch und vor allem Heath Ledger bewies hierdurch, was für ein talentierter Schauspieler er war (was für eine Schande, dass er nur drei Jahre hier nach verstarb!). Sein Darstellung von Ennis ist wirklich hervorragend und faszinierend... und hätte für mich gern mit dem Oscar belohnt werden dürfen (nominiert war er zumindest). Ebenfalls berührt hat mich Michelle Williams als Ennis´ Frau, die ebenso stark unter der heimlichen Liebe von Ennis und Jack gelitten haben muss. Bis in die kleinste Nebenrolle großartig besetzt und gespielt. Und es gibt sogar einen schönen Auftritt von Anna Faris („Scary Movie“) und einem jungen David Harbour (Hopper aus „Stranger Things“).

    „Brokeback Mountain“ ist nicht nur wundervoll geschrieben, inszeniert und gespielt, sondern auch beeindruckend anzusehen. Die Kamera von Rodrigo Prieto fängt die Landschaft von Wyoming zauberhaft ein und gibt ein Gefühl des Friedens, der Abgeschiedenheit. Im Film ist der „Brokeback Mountain“ ein paradiesischer Ort, an dem sich Ennis und Jack zurückziehen können und genau das vermittelt die bildgewaltige Optik. Umso passender, dass viele Einstellungen später deutlich eingeengter wirken, wenn beide versuchen ihr „Normales“ Leben zu leben. Nur wenn sie zusammen in der freien Natur sind, gibt die Kamera einem das Gefühl von Freiheit.

    Zu guter Letzt gesellt sich der unscheinbare, aber kraftvolle Soundtrack von Gustavo Santaolalla dazu, der mit "Brokeback Mountain" seinen ersten Oscar gewann. Zarte Gitarrenklänge gemischt mit einer starken Songauswahl ergeben eine unaufdringliche und gefühlvolle Soundtrack-Untermalung.

    Fazit: Kaum ein anderer Film konnte das tabuisierte Thema so eindrucksvoll und wichtig auf die Leinwand bringen, wie „Brokeback Mountain“. Ang Lees Werk war 2005 seiner Zeit voraus. In einer Welt, die nach wie vor viel Homophobie beherbergt, ist ein Film wie „Brokeback Mountain“ auch heute noch wichtiger den je. Nebenbei ist das Ganze auch abseits seiner Bedeutsamkeit ein wundervolles und bewegendes Filmerlebnis. Ein Meisterwerk!
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