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    DC hat endlich seinen Kevin Feige – und es ist ausgerechnet ein gefeierter Marvel-Regisseur!
    Markus Trutt
    Markus Trutt
    -Redakteur
    Markus ist nicht nur großer MCU-Fan, sondern hat auch sonst ein Faible für Superheldinnen und -helden und ihre meist sogar noch spannenderen Widersacher*innen.

    Nach dem Trubel der vergangenen Monate (und eigentlich auch Jahre) will man bei Warner Bros. nun endlich wieder mehr Ordnung in das DC-Chaos bringen. Hauptverantwortlich dafür wird u. a. „Guardians Of The Galaxy“-Regisseur James Gunn sein.

    Warner Bros. / DC

    Als man bei Marvel (und später Disney) mit dem Marvel Cinematic Universe (MCU) immer größere Erfolge feierte, wollte man auch bei Konkurrent DC (bzw. Mutterkonzern Warner) möglichst schnell auf den Zug aufspringen und ebenfalls ein zusammenhängendes Comic-Filmuniversum aus dem Boden stampfen. Das sogenannte DC Extended Universe (DCEU) war als Großprojekt jedoch nur von mäßigem Erfolg gekrönt, wurde gerade der erste Team-Up-Film „Justice League“ doch nicht besonders wohlwollend aufgenommen. Den Hauptgrund sahen viele darin, dass das DCEU nicht so behutsam vorbereitet wurde wie das MCU und dass es keine Einzelperson gab, die mit einer mehr oder weniger klaren kreativen Vision alle Fäden in der Hand hält, wie es Produzent- und Marvel-Studios-Chef Kevin Feige seit Anbeginn des MCUs bei der Konkurrenz tut.

    Doch zumindest Letzteres will man bei DC nun endlich ausmerzen – und das ausgerechnet mit tatkräftiger Unterstützung eines Marvel-Regisseurs mit unverkennbarer Handschrift. Wie nun verkündet wurde, wird „Guardians Of The Galaxy“- und „The Suicide Squad“-Macher James Gunn zum neuen Chef der frisch umgemodelten DC Studios (vormals: DC Films). Den Posten teilt er sich mit Erfolgsproduzent Peter Safran, der mit Gunn bereits an „The Suicide Squad“ und dessen Serien-Spin-off „Peacemaker“ gearbeitet hat sowie für weitere Hits von DC und Warner Bros. wie etwa „Aquaman“ und die „Conjuring“-Reihe mitverantwortlich zeichnete.

    Neue DC-Führung nach "Batgirl"-Eklat

    Der neue Kurs in der DC-Filmsparte ist Teil umfangreicher Umwälzungen beim Studio Warner Bros., das nach einer Fusion der Unternehmen WarnerMedia und Discovery, Inc. nun unter dem frisch umbenannten Konzern Warner Bros. Discovery unter neuer Führung firmiert. Gunn und Safran treten in die Fußstapfen von Walter Hamada, der zuletzt vier Jahre lang der Kopf von DC Films war, seinen Posten jüngst allerdings aufgab, da er nicht gerade begeistert davon war, dass der Warner-Bros.-Discovery-Chef David Zaslav den fast fertiggestellten DC-Streaming-Film „Batgirl“ einfach in die Tonne gehauen hat, um Steuern in Millionenhöhe abschreiben zu lassen.

    Zaslav hatte im Zuge dessen einen neuen 10-Jahres-Plan für DC formuliert, bei dem er sich vor allem auf große Kino-Events rund um ikonische Figuren wie Batman und Superman und weniger auf mittelgroße Streaming-Projekte fokussieren will, um endlich wieder richtig mit Marvel konkurrieren zu können. Nach dessen Vorbild sollte dafür auch ein eigener Kevin Feige her, der im Auftrag von Zaslav die DC-Zügel in der Hand hält und nun vor allem in Gunn gefunden wurde. Während sich Safran nämlich primär um den Business-Teil des DC-Universums kümmern soll, hat Gunn in kreativer Hinsicht den Hut auf. Dabei ist es bisher ziemlich ungewöhnlich, dass ein aktiver Regisseur eine solche Führungsrolle übernimmt.

    Wird das DCEU jetzt doch wieder mehr wie das MCU?

    Doch was genau bedeutet all das nun für die Zukunft der DC-Filme? Das ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht so einfach zu beantworten. Dass es nun klare Federführer für das Comic-Universum gibt, deutet zuallererst darauf hin, dass fortan im DCEU wieder stärker auf ein großes Ganzes und deutlichere Verbindungen zwischen den einzelnen Projekten gesetzt werden könnte, die – ganz nach Marvel-Vorbild – eventuell auf einen „Justice League 2“ oder ein anderes größeres Team-Up hinarbeiten könnten. Davon war man nach dem „Justice League“-Misserfolg zuletzt etwas abgerückt. Zwar waren die einzelnen Filme noch immer im DCEU verortet und hatten vereinzelte Querverweise (wie im Kino aktuell auch „Black Adam“ beweist), sollten ansonsten aber vor allem eigenständig funktionieren. Schon die erst kurz vor Kinostart gefilmte „Black Adam“-Abspannszene könnte aber bereits ein Vorbote für ein erneutes Umdenken sein.

    Auf der anderen Seite heißt es, dass Gunn und Safran eine Langzeit-Strategie für den gesamten Film-, Serien- und Animationsbereich von DC entwickeln sollen, wobei wir uns kaum vorstellen können, dass hier plötzlich alle kommenden Projekte Teil des DCEU sein werden. Tatsächlich soll auch weiterhin noch an anderen DC-Universen festgehalten werden, die dann doch teilweise unter abweichende Oberaufsicht fallen. So wird aktuell bekanntlich an „Joker 2: Folie À Deux“ gewerkelt, einer Fortsetzung des Mega-Hits „Joker“ mit Joaquin Phoenix, die allerdings nicht von Gunn und Safran, sondern von den Warner-Film-Bossen Michael De Luca und Pamela Abdy betreut wird.

    DC plant riesiges neues Batman-Universum – mit einigen der brutalsten und verrücktesten Bösewichte überhaupt

    Unklar ist, ob das neue DC-Studios-Führungsduo auch das geplante große „The Batman“-Universum beaufsichtigen wird, das auf der Grundlage des diesjährigen Kino-Hits mit Robert Pattinson nicht nur eine direkte Fortsetzung, sondern auch mehrere Film- und Serienableger hervorbringen soll, bei dem aber eigentlich „The Batman“-Regisseur Matt Reeves bislang als treibende kreative Kraft gilt.

    Keine Marvel-Filme mehr von James Gunn?

    Für James Gunn dürfte es sein neuer Posten jedenfalls leichter machen, weitere eigene DC-Projekte in Angriff zu nehmen, schließlich will er trotz seines neuen Jobs auch weiterhin als Filmemacher tätig sein. Derzeit arbeitet er bereits an einer zweiten Staffel von „Peacemaker“, denkbar wären hier aber auch noch mehr „The Suicide Squad“-Ableger oder vielleicht sogar eine Kino-Fortsetzung des durchgeknallten Antiheld*innen-Blockbusters. Und wer weiß: Vielleicht kann sich Gunn so auch endlich einen persönlichen Traum erfüllen und einen eigenen Superman-Film inszenieren (womöglich sogar „Man Of Steel 2“?).

    Fest stehen dürfte aber, dass James Gunn nach dem anstehenden „Guardians Of The Galaxy Holiday Special“ (ab 25. November auf Disney+) und „Guardians Of The Galaxy 3“ (ab 3. Mai 2023 im Kino) vorerst keine Marvel-Filme mehr drehen, sondern erst einmal exklusiv für DC arbeiten wird. Verschiedenen Quellen zufolge, soll sein neuer Vertrag allerdings erst einmal für vier Jahre laufen, könnte danach aber natürlich verlängert werden. Für DC ist es somit nach wie vor ein Glücksgriff, dass Disney Gunn wegen kontroverser Witze in alten Tweets zwischenzeitlich aus dem MCU gefeuert hatte und er so überhaupt erst von der Konkurrenz für „The Suicide Squad“ angeheuert wurde.

    James Gunns neuer Posten dürfte somit also ein großer Verlust für Marvel, aber ein hoffentlich ebenso großer Gewinn für DC sein, bei dem wir schon sehr gespannt sind, was daraus entsteht.

    Die Guardians Of The Galaxy sind zurück! Trailer zum Holiday-Special – in dem die Marvel-Helden einen Hollywood-Star entführen!

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