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    Film-Highlights, die es in Deutschland sonst (fast) gar nicht zu sehen gibt, jetzt ganz einfach streamen: Heute startet das MyFrenchFilmFestival 2023 [Anzeige]
    Christoph Petersen
    Christoph Petersen
    -Chefredakteur
    Hat im letzten Jahr mehr als 900 Filme gesehen - und jede Minute davon genossen, selbst wenn der Film gerade nicht so gut war.

    Vom 13. Januar bis 13. Februar 2023 findet bereits zum 13. Mal das Online-Filmfestival MyFrenchFilmFestival statt – diesmal mit 12 Langfilmen und 17 Kurzfilmen. Ein Festivalpass für alle Filme kostet gerade einmal 7,99 Euro.

    MyFrenchFilmFestival

    Das MyFrenchFilmFestival hat es sich zur Aufgabe gemacht, das (junge) französische Kino einen Monat lang ins Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit zu rücken – und zwar in Form eines jährlich online stattfindenden Festivals, das einige der populärsten französischen Entdeckungen der letzten Zeit zum Streamen anbietet.

    Während Langfilme 1,99 Euro pro Stück (oder gerade einmal 7,99 Euro für alle zusammen) kosten, sind die Kurzfilme sogar weltweit komplett kostenlos abrufbar. Unter dem folgenden Link könnt ihr selbst im Programm der diesjährigen Festivalausgabe stöbern, die FILMSTARTS auch 2023 wieder als offizieller Medienpartner unterstützt:

    » Das Programm auf der Webseite von MyFrenchFilmFestival

    Das Herzstück sind dabei die beiden Wettbewerbe, in denen nicht nur von Jurys, sondern auch vom Publikum selbst Preise an den besten Langfilm und den besten Kurzfilm vergeben werden. Ihr seit also explizit dazu aufgerufen, nach dem Schauen aktiv eure Meinung abzugeben (ob nun als bloße Wertung oder mit Kommentar in den sozialen Netzwerken.

    Das Anschauen der Film wird einem beim MyFrenchFilmFestival übrigens besonders leicht gemacht: Dank Partnerschaften mit verschiedenen Plattformen könnt ihr euch die Filme nämlich ganz einfach auf bei vielen ohnehin schon vorinstallierten Streaming-Plattformen wie Amazon Prime Video, Apple TV, Google Play, filmingo, Sooner oder Mubi ansehen.

    DIE LANGFILME IM WETTBEWERB

    Nach der aufsehenerregenden Premiere ihres Spielfilmdebüts „Saint Omer“ beim Filmfestival in Venedig hat es das Justiz-Drama über den unerklärlichen Fall einer Mutter, die ihr eigenes Baby ertränkt hat, inzwischen sogar in die Vorauswahl für den Oscar als Bester Internationaler Film geschafft. Vor allem berühmt ist Regisseurin Alice Diop allerdings für ihre Dokumentararbeiten – und mit Wir läuft eine besonders gelungene davon eine beim MyFrenchFilmFestival.

    » Hier könnt ihr euch "Wir" beim MyFrenchFilmFestival ansehen

    Der Titel des Films, der den Encounters-Wettbewerb der Berlinale gewonnen hat, beschreibt dabei die Suche der Regisseurin, ihrer Protagonist*innen und des Publikums nach einem gemeinsamen „Wir“. Gefunden werden soll dieses durch Begegnungen etwa mit einer Putzfrau, einem Schriftsteller oder einer Krankenschwester bei einer Reise immer entlang der Bahnlinie RER B, die Frankreich einmal von Norden nach Süden durchquert…

    Wie viele der Protagonist*innen aus „Wir“ ist auch der algerisch-stämmige Franzose Ahmed (Sami Outalbali) in einem Pariser Banlieue aufgewachsen. Nun allerdings werden seine mitunter schon sehr konservativen Ansichten auf den Kopf gestellt, als er die energiegeladene Tunesierin Farah (Zbeida Belhajamor) an der Uni kennen (und begehren) lernt.

    » Hier könnt ihr euch "Die Geschichte von Liebe und Leidenschaft" beim MyFrenchFilmFestival ansehen

    Der Titel Die Geschichte von Liebe und Leidenschaft bezieht sich dabei übrigens nicht nur auf die Flirtereien der beiden Hauptfiguren: Die Regisseurin Leyla Bouzid lässt ihren Protagonisten nämlich tief in der arabischen Literaturgeschichte recherchieren, wo er auf erstaunlich viele erotische Stoffe stößt. Da erscheint so manche moderne Prüderie, die leichtfertig mit „Traditionen“ erklärt wird, plötzlich in einem noch sehr viel ambivalenteren Licht.

    Ein Blick auf das Poster genügt, um zu erkennen, dass Regisseur Jean-Christophe Meurisse in seinem zweiten Spielfilm keine Gefangenen macht. Stattdessen serviert er uns eine ebenso bitterböse wie absurde Satire, die in Sachen schwarzem Humor ihresgleichen sucht. Seine umjubelte Weltpremiere feierte Blutige Orangen beim Filmfestival in Cannes.

    » Hier könnt ihr euch "Blutige Orangen" beim MyFrenchFilmFestival ansehen

    Die episodische Story spielt dabei in einer einzigen Nacht an verschiedenen Orten in Frankreich: Während ein Rentnerehepaar unbedingt einen Rock-Wettbewerb gewinnen muss, um seine Schulden bezahlen zu können, sieht sich ein Minister mit dem Vorwurf eines Steuerbetrugs konfrontiert und eine junge Frau trifft auf ihren Stalker…

    Filme über Kinder aus Problemvierteln, die keine echte Chance im Leben (zu) haben (scheinen), gibt es viele. Aber Softie von Samuel Theis zeichnet ein optimistischeres Bild: Zwar lebt auch der zehnjährige Johnny in einem Sozialbauviertel, diesmal in Lothringen. Aber statt um ein vorgezeichnetes Scheitern geht es hier um die Möglichkeiten, die ein wenig Inspirationen vielen Kindern ermöglichen könnte.

    » Hier könnt ihr euch "Softie" beim MyFrenchFilmFestival ansehen

    Johnny verfolgt nämlich nicht nur das Liebesleben seiner jungen Mutter mit Interesse – mit Herrn Adamski bekommt der Zehnjährige auch einen neuen Lehrer, der nur dadurch, dass er den Jungen glaubt, eine Menge neuer Türen in dessen bisher so begrenzen Welt aufstößt…

    Labidi (Aurélien Gabrielli) lebt, wie es dem Klischee eines jungen Schriftstellers entspricht: Ganz nah am Existenzminimum in einer 1-Zimmer-WG hält er sich mit wechselnden Aushilfsjobs und kleineren Mauscheleien gerade so über Wasser. Aber als er Elisa (Louise Chevillotte) kennenlernt, beginnt er zunehmend, sein prekäres Dasein zu hinterfragen…

    » Hier könnt ihr euch "Die Welt nach uns" beim MyFrenchFilmFestival ansehen

    Die Welt nach uns klingt im ersten Moment wie viele andere Filme zuvor – die Figur des mittellosen Schriftstellers gehört schließlich gerade im französischen Kino zur Standartausstattung. Aber Regisseur Louda Ben Salah-Cazanas entwirft hier zugleich ein extrem dringliches und spezifisches Porträt einer Generation, die mehr als alle zuvor mit dem ständigen Widerstreit zwischen Freiheit und Sicherheit, Selbstverwirklichung und Familie ringt. In diesem Konflikt werden sich die allermeisten von uns zumindest ins Ansätzen wiedererkennen können…

    Zwischen den Wellen der Autorin und Regisseurin Anaïs Volpé bietet sich perfekt für ein Doppelprogramm mit „Die Welt nach uns an“. Schließlich geht es abermals um den Widerstreit zwischen der Jagd nach Träumen und der Sehnsucht nach Sicherheit, was hier nur mit einer ganz anderen Energie und draußen auf den nächtlich-pulsierenden Straßen von Paris statt in einem engen Appartement verhandelt wird…

    » Hier könnt ihr euch "Zwischen den Wellen" beim MyFrenchFilmFestival ansehen

    Im Zentrum von „Zwischen den Wellen“ stehen die angehenden Schauspielerinnen Margot (Souheila Yacoub) und Alma (Déborah Lukumuena), zwei unzertrennliche Freundinnen, die der Welt und ihren Möglichkeiten da draußen mit einer entwaffnenden Unbekümmertheit begegnen, deren Beziehung durch die Fruchtlosigkeit ihrer Bemühungen aber dennoch auf eine schwere Probe gestellt wird.

    Von den zehn Filmen des internationalen Wettbewerbs sind vier bereits offiziell in Deutschland als Kinostart oder als VoD-Angebot erschienen – nämlich „Die Zeit, die wir teilen“ mit Isabelle Huppert, „Die Odysee“, „Die Magnetischen“ und „Zero Fucks Given“ mit Adèle Exarchopoulos. Diese Filme sind deshalb nicht Teil des Festival-Angebots für Deutschland, können aber natürlich über die üblichen Streaming-Plattformen trotzdem angeschaut werden.

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