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    Heute im TV: Diese Comic-Verfilmung mit FSK 18 ist viel besser als ihr Ruf – superblutig, total irre & mit richtig viel Herz
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Fasziniert und berührt werden, aber auch ein stückweit über sich selbst erfahren – darin besteht für Daniel die Magie des Kinos.

    Für FILMSTARTS-Redakteur Daniel zählt „Kick-Ass“ zu den besten Comic-Adaptionen, die das Kino je hervorbrachte. Doch auch für die weniger bekannte Fortsetzung „Kick-Ass 2“ kann er eine klare Empfehlung abgeben. Zumindest in der Uncut-Version.

    Ich weiß noch ganz genau, wie ich 2010 im Kino saß und mich „Kick-Ass“ von der ersten Minute in seinen Bann zog und bis zur letzten Minute begeisterte. Ich kannte die ersten beiden Filme von Regisseur Matthew Vaughn zwar bereits, doch weder der schwarzhumorige Gangster-Thriller „Layer Cake“ noch das märchenhafte Fantasy-Abenteuer „Der Sternwanderer“ konnten mich (oder sonst irgendjemanden) auf das wahnwitzige Action-Feuerwerk vorbereiten, das der Brite in seiner ersten – und weiß Gott nicht letzten – Comic-Verfilmung zündete.

    Mittlerweile mauserte der sich sogar zu einem Genre-Experten, inszenierte seitdem etwa den Marvel-Blockbuster „X-Men: Erste Entscheidung“ oder die „Kingsman“-Reihe. Die Regie von „Kick-Ass 2“ gab er 2013 allerdings an Jeff Wadlow ab, was viele Fans des ersten Teils sowohl vor als auch nach Kinostart eher skeptisch stimmte. Ich aber bin der Meinung: „Kick-Ass 2“ wagt – und gewinnt! Davon könnt ihr euch heute im TV überzeugen, wenn der Film ab 22.35 Uhr bei Nitro läuft. Aber Achtung: Da der Film von der FSK ab 18 Jahren freigegeben wurde, darf dieser erst ab 23 Uhr in voller Länge ausgestrahlt werden. Wenn ihr also keine entschärfte Version sehen wollt, weicht besser auf eine Alternative wie den Stream aus:

    Der Film ist derzeit zwar leider in keinem Streaming-Abo enthalten, als Leih-VOD kommt es euch derzeit aber eindeutig am günstigsten, mal einen Blick zu riskieren. Und der lohnt sich vor allem für Fans von überspitzt-blutiger Comic-Action und brachialen Selbstjustiz-Reißern einschalten, auch aber für alle mit einer Schwäche für Coming-of-Age-Geschichten mit einer großen Portion Herz.

    "Kick-Ass 2": Neuausrichtung mit alten Stärken

    Achtung, es folgen Spoiler zu „Kick-Ass“.

    Wieder mit dabei ist neben Dave Lizewski (Aaron Taylor-Johnson) als titelgebender Arschtreter auch Gangster-Sohn Chris D’Amico (Christopher Mintz-Plasse), der nach einem folgenschweren Zwischenfall mit seiner Mutter nun auf den Namen „Motherfucker“ hört und eine Armee aus Superschurken zusammenstellt, um sich an dem selbsternannten Superhelden Kick-Ass, der ja schließlich der Mörder seines Vaters ist, zu rächen.

    Kurzerhand schlüpft er in das Lack-und-Leder-SM-Outfit seiner Mutter und rekrutiert allerhand schrullige Fieslinge, die wahrhaftig wie lebendig gewordene Comic-Figuren anmuten (Olga Kurkulina als Mother Russia) und standesgemäß politisch inkorrekte Namen wie Genghis Carnage (Tom Wu) oder Black Death (Daniel Kaluuya) bekommen.

    Episches 3,5-Stunden-Meisterwerk: Den vielleicht besten Superhelden-Film aller Zeiten solltet ihr spätestens jetzt nachholen

    Nachdem Chloë Grace Moretz mit ihrem ersten Hit-Girl-Auftritt in „Kick-Ass“ aber nicht nur mir einen der größten und spaßigsten WTF-Kinomomente überhaupt bescherte, bekommt die nun gar nicht mehr so kleine Heldin in Teil 2 nun wesentlich mehr zu tun. Konsequenterweise müsste die Fortsetzung deshalb eigentlich sogar „Mindy“ heißen. Denn während wir im Vorgänger sehen, wie Dave Lizewski zu Kick-Ass wird, will jetzt die zur Killermaschine erzogene Teenagerin nach dem Tod ihres Vaters (Nicolas Cage) einfach nur ein ganz normales Leben als Mindy führen.

    Sie tauscht Nunchakus gegen Lipgloss, nimmt statt skrupellosen Verbrechern aalglatte Boybands ins Visier – und verschwendet ihre Gedanken nicht mehr an ihren nächsten Mord, sondern an ihren ersten Kuss. Eine mutige Neuausrichtung, die aus Sicht der Figuren allerdings nur allzu nachvollziehbar ist. Und dass Regisseur Wadlow hier ebenso dick aufträgt wie in Sachen Action, ist nicht nur comicnah, sondern vor allem auch verdammt konsequent.

    Und genau hier liegt die größte Stärke von „Kick-Ass 2“, die auch schon „Kick-Ass“ innewohnte: Der Film liefert ein völlig irres Over-the-top-Spektakel und berührt einen nichtsdestotrotz, weil er das Herz am rechten Fleck hat. Fragt man sich in einer Szene etwa noch, wer zur Hölle nur auf derartig abartig-verrückte Ideen kommt, fühlt man im nächsten Moment voll und ganz mit, wenn die Protagonisten zutiefst menschliches Leid erfahren  – vor allem mit Dave, dessen Beziehung sowohl zu seinem Vater als auch zu seinem Love Interest auf eine besonders harte Probe gestellt wird. Bei all dem kunterbunten Mumpitz, der drumherum so getrieben wird, geht „Kick-Ass“ in den ruhigeren Momenten so überraschend nahe.

    Lesenswert: Die "Kick-Ass"-Comics

    „Kick-Ass“ begeisterte mich einst übrigens so sehr, dass ich mir direkt nach dem Kinogang vor mittlerweile über zehn Jahren die Comic-Vorlage – und damit mein allererstes Comic überhaupt – zulegte. Mittlerweile füllen die „Kick-Ass“-Bände sogar ein gutes Stück meines Bücherregals.

    Die Reihe wird bis heute erfolgreich weitergeführt und setzt dabei immer wieder neue Schwerpunkte – von den klassischen „Kick-Ass“-Geschichten um Dave Lizweski über die Spin-offs rund um Hit-Girl bis hin zu einer völlig neuen Heldin, die in Kick-Ass’ Fußstapfen tritt. Wer kein Blut sehen kann, sollte allerdings einen Bogen um die Heftchen machen. In den Comics geht es nämlich standesgemäß noch einmal wesentlich härter zur Sache als in den harmloseren (und immer noch ziemlich brutalen) Filmen.

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