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    Erneut "Barbie" vs. "Oppenheimer"? Oder gewinnt ein Flop? Golden Globes küren künftig den "besten Blockbuster"
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    Filmpreisen wie den Oscars werfen Fans von Populärkino gerne vor, dass zu viele kleine Filme, die „niemand gesehen hat“, ausgezeichnet werden. Die Golden Globes begegnen dieser Kritik nun – gleich zwei neue Kategorien sollen Publikum anlocken.

    Universal Pictures / Warner Bros.

    Es dürfte wohl auch eine Maßnahme sein, um die TV-Einschaltquoten zu steigern. Die Golden Globes führen gleich zwei neue Kategorien ein. In denen dürften bei der nächsten Verleihung im Januar 2024 vor allem einem größeren Publikum bestens bekannte Nominierte und Gewinner antreten.

    Für Filmfans besonders interessant ist die Kategorie „Bester Blockbuster“ des Jahres, um die schon jetzt viele Filme kämpfen werden – mit zwei sehr deutlichen Favoriten, aber auch einer Chance für Kinokassen-Enttäuschungen.

    Bester Blockbuster: Das sind die Regeln und diese Filme können u. a. gewinnen

    In der Kategorie des besten Blockbusters des Jahres können bei den Golden Globes nun alle Filme antreten, die im Kinojahr 2023 mindestens 150 Millionen Dollar eingespielt haben. Mindestens 100 Millionen Dollar müssen aber an den US-Kinokassen erzielt werden. Mit dieser zweiten Anforderung sind internationale Super-Hits zum Beispiel aus China und Indien ausgeschlossen. Bei Filmen, die nach dem 22. November 2023 starten, reicht es, wenn „vertrauenswürdige Quellen aus der Filmindustrie prognostizieren“, dass diese Zahlen erreicht werden.

    So wird es bei den Golden Globes in dieser Kategorie womöglich zum erneuten Duell zwischenBarbie“ und „Oppenheimer“ kommen. Beide Filmen dürften zu den großen Favoriten in diesem Bereich gehören. Ganz viele andere unterschiedliche Filme könnten hier aber auch noch ins Rennen gehen. Die umstrittene Kinokassen-Überraschung „Sound Of Freedom“, der Tom-Cruise-Actioner „Mission: Impossible 7 - Dead Reckoning Teil Eins“ oder „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ erfüllen die Anforderungen auch. Es könnte theoretisch sogar ein Film als „bester Blockbuster“ ausgezeichnet werden, der in den Kinos floppte. „The Flash“ erfüllt zum Beispiel ebenfalls die Anforderungen.

    Und es könnte sogar ein Film als „bester Blockbuster“ ausgezeichnet werden, der keinen einzigen Tag in den Kinos lief. Denn laut den Regeln der Golden Globes sind Streamingfilme ohne die Kinoeinspielerfordernisse zugelassen. Sie müssen nur „entsprechende“ Zahlen auf ihrem Streamingdienst generiert haben. Wie viel das genau sind, wurde nicht verraten. Man darf aber davon ausgehen, dass zum Beispiel die größten Netflix-Hits des Jahres damit theoretisch hier ins Rennen gehen können.

    Noch eine neue Kategorie: Beste Leistung eines Stand-Up-Comedian im TV

    In einer weiteren Kategorie können künftig sechs Komiker*innen um einen Golden Globe konkurrieren. Einziges Erfordernis: Im Jahr 2023 muss ein mindestens 30 Minuten langes Stand-Up-Special von ihnen in den USA neu erschienen sein. Hier ist die Stoßrichtung klar. Auf Streamingdiensten wie Netflix sind diese Stand-Up-Specials sehr populär. Die beteiligten Komiker*innen sind große Namen. Von ihren Nominierungen dürfte man sich auch Aufmerksamkeit versprechen.

    2023 könnten theoretisch Stars wie Chris Rock, John Mulaney oder Amy Schumer nominiert werden.

    Ziehen die Oscars nach?

    Eine spannende Frage ist natürlich nun, ob sich die Oscars etwas davon abschauen. Auch dort gibt es schließlich seit Jahren die Überlegung, wie man sinkenden Einschaltquoten begegnet und ob zu viele Nominierungen von kleineren Filmen dafür verantwortlich sind. Zwischenzeitlich gab es schon einmal den Versuch, eine Art Publikumspreis für populäre Filme einzuführen. Dafür wurde dann aber zum einen kein richtiger Oscar verliehen – und weil man eine sehr leicht zu manipulierende Internetabstimmung ins Leben rief, deren Ergebnisse teilweise nur absurd waren, kehrte man das Ganze schnell unter den Teppich.

    Die Oscars werden übrigens von den Mitgliedern der Academy of Motion Picture Arts and Sciences vergeben. Rund 10.000 Filmschaffende aus allen Bereichen gehören dieser an. Sie gelten als der bedeutendste Filmpreis der Welt.

    Die Golden Globes verleiht derweil die Hollywood Foreign Press Association, ein Zusammenschluss von nicht-amerikanischen Journalist*innen, die in Hollywood tätig sind. Es sind gerade einmal rund 100 Mitglieder, welche in den Bereichen Kino und TV trotzdem den nach den Oscars bzw. den Emmys (bei TV) bedeutendsten US-Film- und Fernsehpreis verleihen.

    Nun wissen wir, wann "Oppenheimer" einen Streaming-Start bekommt: Es wird viel länger als bei "Barbie" dauern
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