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    Dieser Psychothriller mit "Thor"- und "The Batman"-Stars sollte "Sieben" fortsetzen – doch das Drehbuch war David Fincher zu schlecht
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Sieben“ war Mitte der 90er Jahre ein so großer Erfolg, dass bald über eine Fortsetzung nachgedacht wurde. Es gab sogar ein Drehbuch – das allerdings erst 20 Jahre später zu einem anderen Film verarbeitet wurde...

    Sieben“ war 1995 ein handfester Überraschungshit: Schließlich handelte es sich bei dem Psychothriller erst um den zweiten Kinofilm von David Fincher (nach „Alien 3“!), und Brad Pitt war durch „Interview mit einem Vampir“ zwar gerade zu einem Teenie-Idol avanciert, doch viele Leinwand-Hauptrollen hatte er bis dahin nicht gespielt. Zudem war die Geschichte um einen Serienkiller, der bestialische Morde nach dem Vorbild der sieben Todsünden begeht, doch reichlich düster – gerade in Kombination mit dem bis heute schockierenden Ende und dem dauerhaft verregneten Großstadt-Setting.

    Trotzdem spülte der gerade einmal 30 Millionen US-Dollar teure Film ganze 327,3 Millionen US-Dollar in die Kinokassen und wurde damit zu einem der erfolgreichsten Filme des Jahres. Klar, dass das Studio zumindest darüber nachdachte, eine Fortsetzung zu produzieren – auch wenn Regisseur David Fincher ausdrücklich dagegen war. Morgan Freeman schloss die Möglichkeit, in seine Rolle des Ermittlers William Somerset zurückzukehren, ebenfalls kategorisch aus, und obwohl Brad Pitt zumindest theoretisch wieder an Bord gewesen wäre, war letztlich niemand (erst recht nicht David Fincher!) überzeugt genug von dem Drehbuch.

    Das hatten Ted Griffin („Ocean's Eleven“) und Sean Bailey (der derzeitige Präsident der Walt-Disney-Studios) ohne expliziten Auftrag geschrieben, doch es passte einfach nicht in die Welt, die Fincher für „Sieben“ entworfen hatte: Schließlich sollte „Acht“ von einem Serienmörder mit übersinnlichen Kräften handeln, der von einem mit ähnlichen Begabungen ausgestatteten Polizisten gejagt wird.

    Aus "Acht" wurde "Die Vorsehung"

    Auch das Studio sah schlussendlich, dass ein Sequel keine gute Idee wäre – und so wurde das Projekt bald begraben. Das Skript von Griffin und Bailey machte jedoch trotzdem weiter die Runde, bis das Studio Lionsgate beschloss, einen vom „Sieben“-Universum unabhängigen Film daraus zu produzieren: Das Ergebnis war „Die Vorsehung“, ein Psychothriller mit Colin Farrell („The Batman“) als Killer mit hellseherischen Fähigkeiten und Anthony Hopkins („Thor“) als Psychiater, der über die gleichen Kräfte verfügt.

    Zwar wurde das Drehbuch stark abgewandelt, um es von „Sieben“ unabhängig zu machen, doch obwohl der von Alfonso Poyart inszenierte Film damit dem Schatten des übergroßen Meisterwerkes entkommen konnte, war er ein Misserfolg in jeder Hinsicht: Gerade einmal 22,4 Millionen US-Dollar konnte „Die Vorsehung“ am Box Office erwirtschaften, und zum Desinteresse des Publikums kamen noch haufenweise vernichtende Kritiken – auf der US-amerikanischen Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes reagierten nur 24 Prozent aller Kritiker*innen positiv auf den Film.

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    In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik reichte es damals immerhin noch zum Mittelmaß: 2,5 von 5 Sternen bekam der gefloppte Mystery-Thriller, der natürlich auch hier mit einem gewissen 90er-Jahre-Kultfillm verglichen wird – wobei es im Text heißt, dass er „von offensichtlichen Vorbildern wie […] ,Sieben' meilenweit entfernt“ sei. Nur die beiden Superstars in den Hauptrollen könnten ihn noch retten.

    "Ich hasse diesen Film": Keanu Reeves musste in diesem Thriller-Flop mitspielen, weil seine Unterschrift gefälscht wurde!

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