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    Diesen lange verbotenen Horrorfilm mit Haien und Zombies muss man laut Quentin Tarantino gesehen haben: Er hat ihn sogar Brad Pitt gezeigt
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Ob psychologischer Horror, Slasher-Film oder obskures Kleinod: Michael liebt das Horrorkino, seit er nach dem Schauen von „Blair Witch Projekt“ eine halbe Stunde lang wie versteinert auf dem Sofa saß.

    Quentin Tarantino gibt seinen Stars zur Vorbereitung auf ihre Rollen regelmäßig filmische Hausaufgaben mit. Aber warum hat er Brad Pitt am Set von „Inglourious Basterds“ ausgerechnet einen italienischen Zombiefilm vorgeführt?

    Quentin Tarantino ist nicht nur der Regisseur hinter Kult-Klassikern wie „Reservoir Dogs“ oder „Pulp Fiction“, er ist auch ein glühender Cinephiler, der sich regelmäßig für vergessene oder unterschätzte Genre-Filme stark macht (oder sogar Elemente daraus in seine eigenen Werke einfließen lässt). Auch die Schauspieler*innen, die mit Tarantino zusammenarbeiten, müssen sich darauf gefasst machen, dass der 60-Jährige erst mal mit einer Liste von Filmen auf sie zukommt, die sie zur Vorbereitung auf ihre Rolle schauen sollen – so musste sich beispielsweise Uma Thurman im Vorfeld der Dreharbeiten zu „Kill Bill“ drei Actionfilme ansehen, die für den Martial-Arts-Zweiteiler als Vorbild dienten (welche das sind, könnt ihr hier nachlesen).

    Auch am Set von „Inglourious Basterds“ gab Tarantino seinen Stars cineastische Hausaufgaben auf. Doch dass er Brad Pitt ausgerechnet einen blutigen Horrorfilm vorführte, der in Deutschland jahrzehntelang beschlagnahmt war, hatte ganz andere Gründe...

    In diesem Horrorfilm greift ein Hai einen Zombie an

    Wahrscheinlich ist es unmöglich, 14 Jahre später genau zu rekonstruieren, wie es bei den Arbeiten an einem Zweiter-Weltkriegs-Epos ausgerechnet zu einem Gespräch über die Gefahren eines Drehs mit echtem Hai und einem als Zombie verkleideteten Stuntman gekommen ist. Doch an einem Tarantino-Set ist eben vieles möglich – und laut „Thanksgiving“-Regisseur Eli Roth, der in „Inglourious Basterds“ den Sgt. Donny Donowitz spielt, hat es genau so eine Diskussion tatsächlich gegeben.

    Tarantino erzählte Pitt von „Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies“ (dessen italienischer Originaltitel übrigens „Zombi 2“ lautet, um eine Nähe zu George A. Romeros Genre-Klassiker „Dawn Of The Dead“ zu suggerieren, der in Italien wiederum als „Zombi“ in die Kinos kam). Zu den weiteren Alternativtiteln von Fulcis berüchtigtem Klassiker zählt auch „Zombies vs. Sharks“ – schließlich gibt es in dem Film eine äußerst prägnante Szene, in dem ein Zombie von einem Hai angegriffen wird.

    Kleine Randbemerkung: Seitdem die Beschlagnahmung und Indizierung von „Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies“ vor einem Jahr aufgehoben wurde, ist er vollkommen ungekürzt als Blu-ray erhältlich:

    Nicht zuletzt aufgrund des niedrig angesetzten Budgets für Spezialeffekte entschied sich Fulci damals, ein echtes Meeres-Raubtier auf einen Stuntman im Untoten-Kostüm anzusetzen. „Der Typ im Zombie-Makeup war der Trainer des Hais, und sie müssen den Hai unter Drogen gesetzt haben, denn wir sehen tatsächlich einen Hai, der einen Zombie angreift“, so Roth im Interview mit The Daily Beast. „Während der Dreharbeiten zu ,Inglourious Basterds' haben Tarantino und ich die Szene beschrieben, die Brad Pitt noch nie gesehen hatte – also holte Quentin seine 35-mm-Kopie heraus und zeigte ihm den Film.“

    Die Privatvorführung von „Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies“ hatte also keinerlei Verbindungen zu dem gerade entstehenden Film oder Pitts Rolle des Lieutenant Aldo Raine. Tarantino empfand es einfach als eklatantes Versäumnis, dass der „Fight Club“-Star noch nie von Fulcis bizarr-bildgewaltigem Zombie-Klassiker gehört hatte – und musste dieses Versäumnis offenbar unbedingt sofort beheben!

    "Ich denke, es war ihm eine Lehre": Dieser "Inglourious Basterds"-Star musste sich gegen die Vorurteile von Quentin Tarantino wehren

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