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    Ist Rhaenys' Entscheidung am Ende von "House Of The Dragon" dumm? Die Macher erklären den Drachen-Moment
    Annemarie Havran
    Annemarie Havran
    -Mitglied der Chefredaktion
    An „Game Of Thrones“ zu denken, löst bei Annemarie richtiges „Heimweh“ aus, so verbunden fühlt sie sich mit der Serie. Wie gut, dass es Spin-offs gibt!

    Achtung, Spoiler zu „House Of The Dragon“! Am Ende von Folge 9 hat Prinzessin Rhaenys mit ihrem Drachen den neugekrönten König Aegon II. direkt vor der Nase – und hätte ihn abfackeln können. Warum sie nicht „Dracarys“ befiehlt, erklären die Macher:

    HBO

    „Dracarys“: Ein Befehl von Prinzessin Rhaenys (Eve Best) an ihren Drachen Meleys am Ende von Folge 9, und der ganze Bürgerkrieg, der Westeros nach dem Tod von König Viserys (Paddy Considine) ins Haus steht, hätte verhindert werden können. So lautet zumindest der Vorwurf vieler Zuschauer*innen an das Autoren-Team von „House Of The Dragon“ – und die Frage wird aktuell wieder laut, denn Staffel 1 der Fantasy-Serie kann derzeit kostenlos auf Joyn gestreamt werden, wo einige die Serie zum ersten Mal sehen dürften.

    Nachdem Rhaenys mit ihrem Drachen aus der Drachengrube in die Arena hervorgebrochen ist, hat sie die gesamte grüne Fraktion rund um Alicent (Olivia Cooke), Otto Hightower/Hohenturm (Rhys Ifans) und den gerade gekrönten König Aegon II. (Tom Glynn-Carney) direkt vor der Nase. Und in diesem Moment hätte niemand der Frau und ihrem feuerspeienden Biest Einhalt gebieten können, das ist auf den Gesichtern der „Grünen“ deutlich abzulesen. Sie wissen genau: Rhaenys muss nur „Dracarys“ befehlen, und Meleys würde sie alle verbrennen. Alicent schließt sogar schon die Augen. Doch die Prinzessin tut es nicht.

    Rhaenys' moralischer Standpunkt

    Warum, das erklären die Showrunner Miguel Sapochnik und Ryan Condal in der Folgen-Besprechung „Inside The Episode“ auf YouTube: „Es ist ihr moralischer Standpunkt, weswegen sie sich entschließt, nichts zu unternehmen. Sie weiß, dass wenn sie den Feuer-Befehl gibt, sie damit den Krieg verhindert und dem Reich vielleicht Frieden bringt. Aber sie will nicht dafür verantwortlich sein, das einer anderen Mutter anzutun. Es ist eine komplexe Entscheidung.“

    Man habe Rhaenys, einer großartigen Drachenreiterin, diesen großen Moment geben wollen, indem sie nicht nur dem Geschehen passiv zuschauen muss. Sie demonstriert mit ihrem Drachen ihre Macht – doch den letzten Schritt geht sie nicht. Und die Showrunner sagen im Video ganz richtig voraus: „Einige Zuschauer*innen werden über diese Entscheidung streiten oder ein Problem damit haben. Aber das ist die Entscheidung, die Rhaenys in diesem Moment trifft.“

    In "House Of The Dragon" bemerkt? Helaena hat das Ende vorhergesagt – und wir meinen nicht die Krönung!

    Die moralischen Überlegungen von Rhaenys könnten dabei aber nicht nur miteinbeziehen, dass sie nicht eine Mutter und ihr Kind töten will. Es ist theoretisch möglich, dass sie Rhaenyras (Emma D’Arcy) Regentschaft nicht auf einer grausamen Tat aufbauen will.

    Viele politische Gegenspieler wären zwar vom Feld geräumt, würde Meleys Aegon & Co. verbrennen. Doch das Volk, das gerade noch während der Krönung gejubelt hat, wäre somit auch Zeuge geworden, dass ihr neuer König getötet wurde – und vielen von ihnen dürfte es herzlich egal sein, wer nun nach welchem Recht welchen Anspruch auf den Thron hat. Sie würden nur den grausamen Mord sehen und sich dann womöglich erst recht gegen Rhaenyra stellen.

    "Es ist nicht ihr Krieg"

    Eine ähnliche Position wie die Showrunner nahm übrigens auch Drehbuchautorin Sara Hess im Interview mit dem Hollywood Reporter ein. Rhaenys habe zwar eine Seite gewählt, nämlich die von Rhaenyra, aber nicht um jeden Preis: „Ich denke, sie kann es einfach nicht tun. Es ist nicht ihr Krieg. Der Kampf wird zwischen diesen beiden Seiten ausgetragen, und sie ist nicht richtig Teil davon. Aber es stimmt. Hätte sie einfach jeden verbrannt, wäre das Spiel vorbei, Rhaenyra hätte gewonnen und alles wäre erledigt. Aber der Preis wäre gigantisch.“

    „In dem Moment, in dem sie Alicent in die Augen sieht und Alicent sich schützend vor ihr Kind stellt, stehen sich zwei Mütter gegenüber. Rhaenys ist wütend, aber in ihrer vorherigen Szene mit Alicent wurde deutlich, dass sie sie respektiert, auch wenn sie nicht mit ihr übereinstimmt. Sie will also nicht einfach so eine andere Frau töten.“

    Wie weit würde Rhaenys für Rhaenyra gehen?

    Zumindest lässt sich also so viel sicher sagen: Rhaenys hat ihre Entscheidung sehr bewusst getroffen. Sie wusste, welche Macht sie in dem Moment in den Händen hielt – aber sah es nicht als ihre Aufgabe, auf Kosten ihrer Ideale Rhaenyras Kampf auszufechten. Und auch wenn Rhaenys Gründe hat, auf Rhaenyras Seite zu stehen, steht zwischen den beiden Frauen immer noch der Vorwurf im Raum, dass Rhaenyra Rhaenys‘ Sohn Laenor Velaryon hat töten lassen. Und selbst für Rhaenyra zu morden, ganz ohne fairen Kampf, ist etwas, wogegen sich Rhaenys zumindest in diesem Moment entscheidet.

    Und natürlich hätten wir sonst auch keine Serie: Um den Bürgerkrieg namens „Tanz der Drachen“ wird es nämlich in Staffel 2 von „House Of The Dragon“ und etwaigen weiteren Staffeln gehen. Die neuen Folgen erscheinen im Sommer 2024, was euch in Staffel 2 erwartet, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Ausblick:

    "Game Of Thrones: House Of The Dragon" Staffel 2: Wann und wie geht es weiter?

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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