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    "Du hättest den Preis bekommen sollen": So zollte Western-Ikone John Wayne nach seinem Oscar-Gewinn einem berühmten Konkurrenten Tribut
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    John Wayne war in seiner Karriere nie um harte Worte verlegen. Nachdem er endlich seinen ersten Oscar gewann, zeigte er sich allerdings von seiner weichen Seite...

    John Wayne ist die Western-Legende schlechthin: Von den 135 (!) Hauptrollen, die er in seiner rund ein halbes Jahrhundert umfassenden Karriere gespielt hat (und die ihn bis heute zum absoluten Rekordhalter machen!), bestand ein nicht geringer Teil aus Cowboys, Sheriffs und anderen Revolverhelden. Unter seinen Filmen befinden sich dabei einige der größten Meisterwerke des amerikanischen Western-Kinos überhaupt, darunter die John-Ford-Meilensteine „Ringo“, „Der schwarze Falke“ und „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“ sowie der von Howard Hawks inszenierte „Red River“.

    Bis zu seinem ersten (und einzigen) Oscar-Gewinn musste Wayne allerdings mehrere Jahrzehnte ausharren. Erstmals nominiert wurde er 1949 für den Kriegsfilm „Du warst mein Kamerad“, bevor er dann für seine Darstellung des Rooster Cogburn in „Der Marshal“ alias „True Grit“ (2010 von den Coen-Brüdern mit Jeff Bridges neu verfilmt) im Jahr 1970 seinen langersehnten Academy Award als Bester Hauptdarsteller gewann.

    Obwohl Wayne nicht nur für seine ikonischen Schauspiel-Leistungen bekannt war, sondern auch für seine im eher liberal geprägten Hollywood oftmals umstrittenen Meinungsäußerungen, zeigte er sich nach seinem Gewinn überraschend bescheiden und wohlwollend – indem er einem seiner Konkurrenten sagte, dass er ihm den Sieg von Herzen gegönnt hätte.

    Das trifft übrigens ausdrücklich nicht auf Jon Voight und Dustin Hoffman zu, die beide für den Bester-Film-Gewinner „Asphalt-Cowboy“ nominiert waren, den der erzkonservative Wayne aufgrund seiner für damalige Verhältnisse expliziten Inhalte (und wohl auch aus tiefsitzender Homophobie heraus) für „pervers“, „ekelhaft“ und „vulgär“ hielt.

    Auch Peter O'Toole (nominiert für „Goodbye, Mr. Chips“) war nicht sein Favorit. Doch wenn in seinen Augen irgendjemand außer ihm selbst den Preis verdient gehabt hätte, dann wäre es Richard Burton gewesen, der für das Historiendrama „Königin für tausend Tage“ auf einen Oscar hoffen konnte.

    Laut Scott Eyemans Buch „John Wayne: The Life And Legend“ soll der „Duke“ bei einer Feier nach der Oscar-Verleihung auf Burton zugegangen sein und gesagt haben: „Du solltest den Preis bekommen, nicht ich.“ (via Far Out Magazine) Burton ging bei der Award-Zeremonie zwar bereits zum sechsten Mal leer aus (und trotz insgesamt sieben Nominierungen sollte er die Auszeichnung nie gewinnen), aber die seltene Anerkennung von Wayne war vielleicht ein kleiner Trost.

    Übrigens hat auch Steven Spielberg so seine Erfahrungen mit dem Temperament (und der politischen Agenda) von John Wayne gesammelt, als er ihn für die Rolle in einem Kriegsfilm anfragte. Um welchen Film es geht und was den Schauspieler so wütend gemacht hat, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    "Mach keine Witze über den Zweiten Weltkrieg": So hat Steven Spielberg die Western-Legende John Wayne verärgert

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