So mancher Vorwurf, den sich „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ seit seinem Erscheinen vor 40 Jahren gefallen lassen muss, ist nicht ganz von der Hand zu weisen – vom Bedienen rassistischer Stereotype bis hin zu einem schon damals nicht mehr ganz taufrischen Frauenbild. Während das zweite Abenteuer des peitscheschwingenden Archäologen für die meisten Fans hinter seinem Vorgänger („Jäger des verlorenen Schatzes“) und seinem direkten Nachfolger („Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“) zurückbleibt, hält der Autor dieser Zeilen es sogar für den besten Indy-Film:
Das liegt nicht nur an der brillanten, musicalartigen Eröffnungssequenz (in die sich trotzdem ein kleiner Fehler eingeschlichen hat!), sondern daran, dass „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ dem pulpigen Kern des Franchise am meisten entspricht, mit einem Füllhorn an Attraktionen sowie erstaunlich handfesten Horrorfilm-Anleihen aufwartet und sich dabei am laufenden Band selbst überbietet. Auch in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es die vollen 5 von 5 Sterne für das „wahnwitzigste Abenteuer“ des von Harrison Ford verkörperten Leinwand-Helden.
Einige Fans hat „Indiana Jones 2“ also durchaus – wobei einer erklärtermaßen nicht dazu gehört: Steven Spielberg, der die Reihe gemeinsam mit George Lucas aus der Taufe hob und mit Ausnahme des im vergangenen Jahr erschienenen fünften Teils bei sämtlichen Indy-Filmen auf dem Regiestuhl saß.
In einem Interview mit dem Sun Sentinel gab die Regie-Legende bereits im Jahr 1989 folgende Worte zu Protokoll (via The Playlist): „Ich war mit dem zweiten Film überhaupt nicht zufrieden. Er war zu dunkel, zu unterirdisch und viel zu grausam. Ich dachte, ich übertreffe damit sogar ‚Poltergeist‘. In ‚Tempel des Todes‘ gibt es keine Spur meiner persönlichen Gefühle.“
„Indiana Jones und der Tempel des Todes“ ist dabei übrigens nicht der einzige Film in Spielbergs Vita, den der „E.T.“- und „Schindlers Liste“-Schöpfer rückblickend kritisch betrachtet. So gab er offen zu, dass es sein zweiter „Jurassic Park“-Blockbuster nicht mit dem Original aufnehmen konnte. Und dann ist da noch ein Fantasy-Abenteuer von 1991, das Spielberg auch Jahrzehnte später nicht mag. Um welchen Film es geht, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
"Ich wusste nicht, was ich tat": Mit diesem Fantasy-Blockbuster ist Steven Spielberg bis heute nicht zufrieden*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.