
Fertig abgedreht ist der Film, fehlt nur noch die Postproduktion, dann könnte er veröffentlicht werden: Michel Gondrys Musical „Golden“ über die Kindheit von Musiker Pharrell Williams hatte sogar schon einen US-Starttermin, sollte am 9. Mai 2025 in die Kinos kommen. Daraus wird jedoch nun nichts, und noch mehr als das – „Golden“ wird niemals das Licht der Welt erblicken, weder im Filmtheater noch bei einem Streamingdienst.
Wie Variety exklusiv berichtet, wurden die Arbeiten an Michel Gondrys „Golden“, der zunächst unter dem Titel „Atlantis“ firmierte, komplett und final eingestellt. Vom Studio Universal Pictures ist keine Fertigstellung und Veröffentlichung des Musical-Biopics vorgesehen, es soll auch nicht anderen Studios zum Kauf angeboten werden, um dort etwa eine zweite Chance zu bekommen.
"Golden": Biopic über die Kindheit von Pharrell Williams
Mit „Golden“ sollte die bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit von Universal und Pharrell Williams fortgeführt werden, der für das Studio unter anderem die Musik zur megaerfolgreichen „Ich – Einfach unverbesserlich“-Reihe komponiert. Genauere Handlungsdetails zu „Golden“ sind nicht bekannt, es sollte in Musical-Form eine im Jahr 1977 angesiedelte Coming-of-Age-Story des Künstlers erzählt werden, und vor der Kamera stand neben Williams ein ansehnlicher Star-Cast. Unter anderem Kelvin Harrison Jr., Halle Bailey, Da’Vine Joy Randolph, Quinta Brunson, Brian Tyree Henry, Janelle Monáe, Missy Elliott und André 3000 gaben sich die Ehre.
Als Grund für die Einstellung des Projekts in diesem mehr als fortgeschrittenen Stadium wird laut der Quellen von Variety angegeben, dass die Produzenten und Michel Gondry einstimmig zu dem Schluss kamen, dass der Film der zuvor entwickelten Idee nicht gerecht werden konnte. Gegenüber dem Branchenmagazin erklärten Gondry und Pharrell Williams in einem gemeinsamen Statement:
„Als wir in den Schneideraum kamen, haben wir gemeinsam entschieden, dass es keinen Weg gab, die Version der Geschichte so zu erzählen, wie wir sie uns ursprünglich vorgestellt hatten. Wir schätzen all die harte Arbeit des talentierten Casts und der Crew. Auch wenn wir enttäuscht sind, dass wir diesen Film nicht fertigstellen können, haben wir doch großartige Partner bei Universal und werden in anderer Form bald wieder zusammenarbeiten.“
20 Millionen US-Dollar versenkt
Von mit der Produktion vertrauten Quellen will Variety erfahren haben, dass für Universal rund 20 Millionen US-Dollar bisher angefallener Produktionskosten zu Buche schlagen. Ein erster Blick auf das Projekt wurde übrigens im November 2024 exklusiv im Empire Magazine veröffentlicht – dieses Szenenbild dürfte wohl nun das einzige sein, was wir je von „Golden“ sehen werden.
Den neuesten Film von Michel Gondry werden wir nun also nie zu Gesicht bekommen, doch es lohnt sich, auch noch mal in seine älteren Arbeiten reinzuschauen – allen voran in das meisterhafte Liebes-Drama „Vergiss mein nicht!“ mit Kate Winslet und Jim Carrey (siehe obiges Newsbild), das sich in so vielen Bestenlisten tummelt, dass man sie kaum zählen kann. Dazu zählen unter anderem die von Kritiker*innen gewählten besten Filme der 2000er sowie die Top-100 von FILMSTARTS.
Dennoch gibt es bald Neues von Gondry – sein Animationsfilm „Maya, schenkst du mir einen Titel?“ wird bei der Berlinale 2025 aufgeführt werden. Einen bundesweiten Kinostarttermin gibt es noch nicht.
„Golden“ ist übrigens nicht der einzige Film, der in jüngster Zeit nahezu fertig in die Tonne gekloppt wurde. Auch den „Looney Tunes“-Film „Coyote vs. ACME“ hat es getroffen. Wie wütend Hauptdarsteller Will Forte über diese Entscheidung ist, erfahrt ihr in folgendem Artikel:
"Es bringt mein Blut zum Kochen": Diesen Film werden wir womöglich niemals sehen können – und sein Star ist stinksauer!*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.