Schauspieler*innen erhalten ständig gute Ratschläge, wenn es um ihre nächsten Karriereschritte geht – sei es von ihren Agenten oder aus dem privaten Umfeld. Doch in manchen Fällen ist es am klügsten, auf sein eigenes Bauchgefühl zu hören. Das musste beispielsweise Winona Ryder erfahren, als sie trotz zahlreicher Warnungen in einer Komödie mitspielte, die heute als absoluter 80er-Jahre-Kultfilm gilt. Nicolas Cage wiederum hätte vielleicht nie seinen Oscar als Bester Hauptdarsteller gewonnen, hätte er auf die Menschen vertraut, die ihm von „Leaving Las Vegas“ abgeraten haben (mehr dazu in diesem Artikel).
Das gilt womöglich auch für Cages „Trespass“-Co-Star Nicole Kidman. Als sie vor 23 Jahren eine der Hauptrollen im Drama „The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ angeboten bekam, zweifelte die Schauspielerin daran, der Aufgabe gewachsen zu sein – und zu allem Überfluss wurde sie von zahlreichen Menschen in ihren Bedenken bestätigt. Doch schlussendlich nahm der „Babygirl“-Star die Herausforderung an. Gott sei Dank!

Denn für ihre Verkörperung der Schriftstellerin Virginia Woolf („Orlando“) erhielt Kidman ihren ersten – und bisher einzigen – Academy Award. Ihre Co-Stars Julianne Moore und Ed Harris konnten ebenfalls auf einen Oscar hoffen, während ausgerechnet an Rekordhalterin Meryl Streep keine der insgesamt neun Nominierungen ging. Der von Stephen Daldry („Billy Elliot“) inszenierte Film erzählt auf drei verschiedenen Zeitebenen nicht nur von Virginia Woolf, sondern auch von zwei weiteren Frauen, deren Leben von ihrem Roman „Mrs. Dalloway“ beeinflusst wird. In der offiziellen 4-Sterne-Kritik auf FILMSTARTS wird „The Hours“ als „großes Charakterkino“ gelobt.
In einem Interview mit Entertainment Weekly hat Kidman enthüllt, warum sie anfangs ernsthaft darüber nachdachte, das Projekt abzulehnen: „Als ich das Drehbuch las, dachte ich: ‚Die können unmöglich mich für Virginia haben wollen. […] Ich werde das niemals hinbekommen!‘ Ich glaubte, das wird eine Katastrophe. Aber dann dachte ich: ‚Wenn Stephen Daldry an mich glaubt, muss ich zumindest ein wenig Vertrauen haben. Und wann bekommt man als Schauspielerin schon die Chance, eine ältere Frau zu spielen?‘ Viele sagten: ‚Tu es nicht! Um Himmels willen, das ruiniert deine Karriere!‘ Aber genau das reizt mich – wenn mir jemand sagt, ich solle etwas lieber nicht tun.“
Kidman hatte natürlich den richtigen Riecher. Und obwohl sie mit „Eyes Wide Shut“, „Moulin Rouge!“, „Dogville“ oder „Birth“ zahlreiche weitere aufsehenerregende Leinwand-Werke vorweisen kann, bleibt „The Hours“ ihr wohl wichtigster Film – zumindest bis zum nächsten Oscar!
Wenn ihr übrigens wissen wollt, für welche Julia-Roberts-Rolle die 57-Jährige abgelehnt wurde, weil sie nicht bekannt und talentiert genug sei, dann lest auch den nachfolgenden Artikel:
"Ich wollte die Rolle wirklich haben": Nicole Kidman wurde für einen der größten Hits von Julia Roberts abgelehnt – weil sie nicht berühmt genug war!*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.