Die Machtheilerin in "Star Wars: Andor" erklärt – sie ist wichtig bis hin zu Luke Skywalker
Björn Becher
Björn Becher
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Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

In der siebten Episode der zweiten Staffel von „Andor“ erleben wir erstmals in der „Star Wars“-Serie den Einsatz der Macht – durch eine scheinbar unbedeutende Heilerin, die jedoch eine Schlüsselfigur für Cassians Weg wird.

Disney und seine verbundenen Unternehmen

Ein wichtiger Vorab-Hinweis: Hauptthema dieses Artikels ist die siebte Episode der zweiten Staffel von „Andor“. Falls ihr von den drei neuen Episoden nur diese bislang geschaut habt, könnt ihr den Artikel erst einmal bedenkenlos lesen. Nur gen Ende folgen noch ein paar wichtige Details aus den Episoden 8 und 9. Hier gibt es aber jeweils eine separate Spoiler-Warnung, sodass ihr vorher abbrechen könnt.

Die siebte Episode von „Star Wars: Andor“ setzt nach einem weiteren Zeitsprung von einem Jahr auf Yavin IV an, wo sich mittlerweile eine richtig organisierte Rebellenbasis entwickelt hat. Im Duett mit der wunderbar parallel verlaufenden Serie „Star Wars Rebels“ erzählt uns „Andor“ so vom langsamen Aufbau einer größeren organisierten Rebellion aus ursprünglich einzelnen kleinen Gruppen. Hier lernen wir aber auch eine ganz kleine Nebenfigur kennen, die nicht einmal einen Namen hat, aber trotzdem sehr, sehr wichtig ist.

Josie Walker spielt eine Machtheilerin, die direkt die Anwesenheit von Cassian Andor (Diego Luna) spürt und auf ihn zugeht. „Wer bist du?“, fragt sie ihn – was übrigens auch der Titel der folgenden achten Episode ist, weil diese Frage dort nochmal auf wunderbare Weise vorkommt. Die Heilerin hilft dem skeptischen, sie für einen Scharlatan haltenden Cassian mit seiner Schulterverletzung, welche die Folge eines Blaster-Treffers ist. Noch wichtiger als die Heilung sind jedoch ihre Worte – und die Reaktionen in den Gesichtern der Figuren.

Achtet auch auf die Musik: Ein klares Vorzeichen auf "Rogue One"

Denn in dem Moment, in dem sie Cassian heilt, sieht sie etwas in der Macht. Sie bekommt eine „Klarheit, ein Gefühl“, für welches sie sich sogar bedankt. Cassian versteht nicht, was sie will, doch sie hat in diesem Moment etwas gesehen. Sie ahnt, dass Cassian wichtig wird, eine Schlüsselrolle für die Rebellion einnehmen wird. Weil Cassian abhaut, weil er davon nichts hören will, teilt sie es nur Bix (Adria Arjona) mit.

Sie hat gesehen, dass Cassian einer Bestimmung folgt. Sie bezeichnet ihn als Boten, der eines Tages an einem Ort sein müsse. „Vielleicht bist du der Ort, an den er gehört“, macht sie Bix hier Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft, die es nicht geben wird. Wir kennen ja alle den Ausgang von „Rogue One“.

Und hier ist es wichtig, auf die Gesichter zu achten und auf die Musik im Hintergrund. Denn im großartigen Schauspiel von Adria Arjona lässt sich ablesen, dass sie die „Lüge“ der Heilerin durchschaut. Sie kann das unausgesprochene „du bist leider nicht der Ort“ hören. Was der Ort ist, wird uns durch die Musik verdeutlicht. Denn es erklingt die Musik, welche wir in „Rogue One“ hören, wenn Cassian auf Scarif stirbt.

Cassian als Bote, der Luke Skywalker erst möglich macht

„Der Bote“ ist auch der Episodentitel und Cassian ist dieser Bote, wie die Heilerin sagt – und das in vielfacher Hinsicht. Wir wissen schließlich aus „Rogue One“, dass er am Ende entscheidenden Anteil daran hat, dass die Pläne für den Todesstern übermittelt werden. Cassian setzt damit die Ereignisse in Gang, die am Ende erst zum Sieg der Rebellion führen. Ohne seine Rolle als Bote bekäme Prinzessin Leia niemals die Todessternpläne und ohne dieses Ereignis würde Luke Skywalker nicht gefunden werden und seiner Bestimmung folgen. Damit ist Cassian nicht nur Wegbereiter für den Rebellen-Erfolg, sondern indirekt auch für Lukes Schicksal als Jedi.

Doch Cassians Rolle geht weit über einzelne Figuren hinaus. Zur Erklärung müssen wir kurz noch auf einen kleinen Moment aus der achten Episode eingehen – also Vorsicht: SPOILER zur 8. Folge ab hier!

Schon am Ende der siebten Episode geht Cassian nach Ghorman. Dort wird er von dem Portier wiedererkannt, der ihn aber nicht verrät – offensichtlich, weil er mit der Rebellion sympathisiert. In der achten Folge treffen beide kurz erneut aufeinander.

„Rebellion entsteht aus Hoffnung“, gibt der Hotelangestellte dabei Cassian mit auf den Weg – ein längst ikonischer „Star Wars“-Satz. Der wurde von Cassian in „Rogue One“ zu Jyn Erso weitergetragen und dann in die ganze Galaxie hinaus. Es ist der Schlüsselsatz, der die vielen kleinen Rebellengruppen endgültig zu einer großen Rebellion vereint. Auch hier hat Cassian also die Rolle eines Boten.

Spoiler zu Episode 9: Bei einer großen Entscheidung wirkt die Machtheilerin nach!

Zum Ende des Artikels wollen wir aber noch einmal zu der Machtheilerin zurückkehren. Was zunächst wie ein einmaliger Auftritt wirkt, entfaltet in der neunten Episode seine volle Bedeutung. Daher gehen wir hier auch noch auf einen wichtigen Moment ein, also noch mal eine Spoiler-Warnung zur 9. Folge ab hier, falls ihr noch nicht alle drei neuen Episoden geschaut haben.

Am Ende der neunten Episode ist Cassian ausgebrannt. Er will die Rebellion verlassen, mit Bix ein neues Leben beginnen. Doch Bix haut in einer Nacht-und-Nebel-Aktion ab. Mit ihrem Rückzug zementiert sie Cassians Engagement für die Rebellion. Der hat nun kein anderes Zuhause, kein anderes Leben als die Fortführung des Kampfes.

Bix‛ Entscheidung wird in diesem Moment nicht übererklärt, denn dafür sollen wir uns auf die Unterhaltung mit der Machtheilerin in der siebten Episode zurückbesinnen. Bix weiß seitdem, dass Cassian irgendwann an einem bestimmten Ort sein muss und sie nicht dieser Ort ist. Sie kann es also nicht zulassen, dass Cassian die Rebellion verlässt. Daher muss sie ihn verlassen. Sie stellt das große Ganze, den möglichen Sieg über das Schreckensimperium, über ihr großes Glück, eine Zukunft mit der Liebe ihres Lebens. Es ist ein Ausrufezeichen passend zum Thema der Serie, das bei vielen Figuren davon handelt, was sie persönlich opfern, um anderen eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Falls ihr euch für weitere solcher Beobachtungen und Hintergründe zu „Andor“ interessiert, ist vielleicht auch der folgende Artikel etwas für euch:

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