
Natürlich ist Streaming eine großartige Erfindung. Ganz bequem und nur einen Knopfdruck entfernt auf eine Bibliothek an Filmen und Serien zuzugreifen, welche die allermeisten Heimkino-Sammlungen schlägt, ist ein wunderbarer Luxus. Doch es hat auch Schattenseiten.
Um seinen Streaming-exklusiven Lieblingstitel immer sehen zu können, muss man weiter das Abo zahlen. Und man ist natürlich auch darauf angewiesen, dass der Film oder die Serie nicht plötzlich von der Plattform genommen wird. Und selbst wenn das alles kein Problem ist, liefert das Streaming nie die Bildqualität, welche eine gut gemachte Heimkino-Veröffentlichung bieten kann – und da reden wir gar nicht mal davon, dass einem kurzfristige Internet-Ruckler den Genuss vermiesen können.
Daher bin ich als „Star Wars“-Fan unglaublich glücklich, dass Disney seine exklusiven Serien-Highlights aus der Welt dieser weit, weit entfernten Galaxis nicht nur exklusiv auf dem hauseigenen Streamingdienst Disney+ belässt, sondern mit etwas Abstand dann auch in hochwertigen Blu-rays veröffentlicht.
Im Jahr 2025 sind dabei bislang „Ahsoka: Staffel 1“ und „The Mandalorian: Staffel 3“ erschienen, die wir in diesem Artikel unter die Lupe nehmen.

Denn beide Veröffentlichungen im Steelbook liefern sehr gute Blaupausen dafür, wie solche 4K-Blu-ray-Veröffentlichungen im Jahr 2025 aussehen müssen und ich sie mir auch für künftige Titel (allen voran natürlich „Andor: Staffel 2“) erwarte.
Bild & Ton: Einfach nur sensationell
Die Veröffentlichungen beinhalten jeweils vier Discs. Auf je zwei reguläre Blu-rays mit Full HD sowie zwei Ultra-HD-Blu-ray-Scheiben sind die Episoden aufgeteilt. Bei beiden Titel kann man über Bild- und Tonqualität der 4K-Discs nur schwärmen.
Mt dem richtigen TV haben die Veröffentlichungen eine herausragende Bildqualität. Vor allem die satten Farben, die hohe Detailtreue und die beeindruckende Tiefe stechen hier heraus. Ihr kennt es vielleicht, dass man manchmal im Streaming das Gefühl hat, dass in dunklen Szenen etwas zu wenig zu erkennen ist – gerade wenn auch noch ein wenig Licht auf das Abspielgerät fällt. Insbesondere bei einem direkten Vergleich unter solchen Umständen sieht man, wie auch dank exzellenter Kontraste die Heimkino-Veröffentlichung das Streaming-Erlebnis noch einmal weit übertrifft. Schaut man sich beide Versionen direkt nacheinander an, sieht man, wie viel lebendiger das 4K-Bild der Blu-ray noch einmal wirkt.
Die englische Originaltonspur liegt zudem in einer Dolby-Atmos-Umsetzung vor, was eine großartige immersive Klangkulisse erschafft. Dialoge und Hintergrundgeräusche sind exzellent abgemischt. Die deutsche Tonspur kommt im klassischen Dolby Digital 5.1 daher.
Extras – die unterschätze Stärke physischer Medien
Allein die Stärken bei Bild- und Tonqualität reichen für mich schon als Grund, mir die „Star Wars“-Serien auf Blu-ray zu holen, auch wenn ich im Disney-Plus-Abo jederzeit Zugriff darauf habe. Ein weiterer Grund sind die Beigaben der Veröffentlichungen – und damit meine ich vor allem die Zusatzinhalte auf den Discs selbst.
Wie bei Disney üblich erfreuen die limitierten Steelbook-Editionen jene Fans des Formats schon einmal mit der Verpackung samt schicken Artworks von Künstler Attila Szarka. Beiden Veröffentlichungen liegen zudem drei Sammelkarten mit Konzeptzeichnungen bei. Für mich ist das eine nette Zugabe – aber als großer Fan von Blicken hinter die Kulissen liegt mein Schwerpunkt auf dem Bonusmaterial.

Im Streaming-Zeitalter ist das leider immer weiter in den Hintergrund gerückt. Nur selten gibt es mal eine begleitende Dokumentation. Bei Heimkino-Veröffentlichungen wird zum Glück noch öfter was geboten – und gerade die „Ahsoka“-Veröffentlichung ist hier ein Beispiel, wie es sein sollte.
Vier jeweils ca. 10 bis 12 Minuten lange Features liefern interessante Details zu den Figuren und Entscheidungen der Verantwortlichen – jeweils mit einem anderen Schwerpunkt. „Ahsoka: Legacy“ konzentriert sich auf die Titelheldin und ihren Weg von der animierten zur Live-Action-Figur. „Weg des Lehrlings“ widmet sich ihrer Beziehung zu Anakin Skywalker. „Geister der Vergangenheit“ stellt ihre aus „Star Wars Rebels“ bekannten Mitstreiter*innen in den Vordergrund und „Aufstieg der Dunkelheit“ schließlich die Bösewichte – allen voran Thrawn.
Mein persönliches Highlight ist aber, dass zwei Schlüsselepisoden der Serie mit einem Audiokommentar von Dave Filoni versehen wurden. Der Showrunner unterhält nicht nur mit ein paar schönen Anekdoten, sondern erklärt immer wieder seine kreativen Entscheidungen.

„The Mandalorian: Staffel 3“ kann hier nicht ganz mithalten. Nicht nur fehlen Audiokommentare. Hier sind auch die nur drei vorhandenen Featurettes im Vergleich uninteressanter. „Zu Ehren des Magistrats: Ein Tribut an Carl Weathers“ ist natürlich ein berührender, knapp vier Minuten langer Abschied von der Schauspiellegende. „Das Versteck Teil 3“ ist derweil ein nettes Making-Of. „Galaktisches Erbe“ ist für alle, die sich die Gestaltung der Kreaturen und Droiden der Serie interessieren, dann wohl das Highlight, weil hier schön in knapp zwölf Minuten der kreative Prozess hinter einzigartigen Designs und deren Umsetzung gezeigt wird.
Insgesamt gebe ich der 4K-Blu-ray-Umsetzung von „Ahsoka: Staffel 1“ satte 5 Sterne und der von „The Mandalorian: Staffel 3“ aufgrund der schwächeren Extras 4 Sterne. Gerade in Sachen Bild- und Tonqualität sind beide aber herausragend und setzen den Maßstab, den auch eine kommende Veröffentlichung von „Andor: Staffel 2“ erreichen muss.
Warum die herausragende Serie „Andor“ dagegen kein Maßstab für alle künftigen Titel unserer Lieblingssaga sein darf, führe ich im folgenden Artikel aus:
"Andor" ist ein einzigartiges "Star Wars"-Meisterwerk – doch das ist auch ein riesiges Problem*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung. Der Verleiher hat uns „Ahsoka: Staffel 1“ und „The Mandalorian: Staffel 3“ für diesen Artikel im Steelbook zur Verfügung gestellt.